Speicherung
Als weiterer zentraler Baustein der Schwammstadt wird in Winterthur Regenwasser nicht nur im Boden gespeichert, sondern auch gezielt gesammelt – etwa in Tanks, unterirdischen Becken oder Versickerungsmulden. Im Innovationslabor wird das Dachwasser des Pavillons in einer Säule gespeichert und mit einer Solarpumpe zur Bewässerung der Pocket Schwammstadt genutzt.
Auf der Betonsäule im Innovationslabor können Sie sehen, wie sich der Wasserpegel in der Säule verändert.
Ein beeindruckendes Beispiel für die gezielte Speicherung und anschliessende Nutzung von Regenwasser ist der unterirdische Speichertank im Brühlgutpark (mehr dazu finden Sie auch hier). Früher floss das Quellwasser von oberhalb des Alterszentrums Brühlgut, direkt in die Kanalisation. Heute wird es für die Bewässerung des Parks und umliegender Grünflächen genutzt. Das überschüssige Wasser kann unterirdisch versickern. Der Tank fasst 46.000 l Wasser, was der Wassermenge von etwa 300 gefüllten Badewannen entspricht. So sparen wir wertvolles Trinkwasser und entlasten die Abwasserbehandlung.
Ein weiteres Beispiel für die gezielte Regenwassernutzung findet sich am Schulhaus Altstadt. Im ehemaligen Kohlekeller des Schulhauses wurde ein unterirdischer Tank installiert, der Dach-, Platz- und Brunnenwasser sammelt. Das Wasser des Kupferblechdachs und des Ballspielplatzes wird dabei vorab gefiltert. Das so gesammelte und gereinigte Wasser wird zur Bewässerung des angrenzenden Parks und umliegender Grünflächen genutzt, wodurch wertvolles Trinkwasser eingespart wird. Überschüssiges Wasser versickert unterirdisch und trägt zur Grundwasserbildung bei.
Retention bedeutet, Wasser für eine bestimmte Zeit zurückzuhalten, bevor es weiterfliesst oder im Boden versickert. Das kann in einer speziell angelegten Mulde geschehen, wo das Wasser wie in einer Pfütze stehen bleibt und langsam versickert.
Besonders spannend: Retentionsbecken können auch öffentliche Plätze, Parks oder sogar Spielplätze sein! Diese Flächen sind im Alltag ganz normal nutzbar und füllen sich nur bei Starkregen mit Wasser. So schützen sie vor Überschwemmung, entlasten die Kanalisation und können das zurückgehaltene Wasser langsam versickern lassen oder es kann für die Bewässerung genutzt werden.