Verdunstung
In Städten sind die immer häufiger auftretenden Hitzewellen stärker spürbar als im Umland. Ein Hauptgrund dafür ist die verdichtete Bauweise mit Gebäuden, asphaltierten Strassen sowie Infrastruktur und damit das Fehlen sogenannter „Schwammkörper“ wie Grünflächen, Bäume oder durchlässiger Böden. Die asphaltierten Strassen speichern tagsüber die Wärme der Sonne und geben sie nachts wie ein Speicherofen nur langsam wieder ab.
Grünflächen und Bäume wirken dagegen wie natürliche Klimaanlagen. Sie spenden Schatten und verdunsten über ihre Blätter Wasser in die Luft– ein Prozess, der die Umgebung spürbar abkühlt. Wie stark ein Baum zur Abkühlung beiträgt, hängt unter anderem von seiner Art, seinem Alter und dem Standort ab – und natürlich, ob er im Boden genügend Wasser zur Verfügung hat.
Im Innovationslabor messen wir diese Verdunstungsleistung mit sogenannten Saftflussmessungen. So können wir genauer verstehen, wie einzelne Bäume zur Abkühlung des Stadtklimas beitragen – und wie Städte in Zukunft grüner und kühler werden können.
Was sind Saftflussmessungen?
Saftflussmessungen zeigen uns, wie Bäume Wasser transportieren. Mit speziellen Sensoren messen wir, wie viel Wasser von den Wurzeln bis zu den Blättern fliesst. Das ist wichtig, um zu verstehen, welche Bäume besonders viel Wasser verdunsten und damit ihre Umgebung besonders gut kühlen können - je höher die gemessene Fliessgeschwindigkeit, desto mehr Wasser wird verdunstet. Eine ausgewachsene Birke kann an einem heissen Sommertag mehr als 300 Liter Wasser verdunsten! Der Baum entzieht seiner Umgebung Wärme als Energie, um Wasser zu verdunsten –das wiederum kühlt diese.
Messdaten:
Voraussichtlich ab Juli/August finden Sie hier aktuelle Daten und Grafiken zum Saftfluss verschiedener Bäume im Innovationslabor.