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In Grüze+ wird gelebt. Nachfolgend werden realisierte Projekte und Initiativen vorgestellt.

   
   

Innovationslabor

Eine schlanke Weltneuheit – invented in Winterthur

Das Innovationslabor Winterthur ist eine Lern- und Austauschplattform für Fragen zu Ökologie, Stadtentwicklung, Konsum und nachhaltiger Mobilität. Es ist in enger Zusammenarbeit von Partner:innen aus Wirtschaft, Forschung und Verwaltung entstanden und ermöglicht Winterthurerinnen und Winterthurern einen Blick in die Zukunft der Stadt, des Bauens und des nachhaltigen gemeinsamen Wirtschaftens.

Seit Mai 2024 steht auf einer Brache in der Nähe des Bahnhofs Grüze eine echte Weltpremiere. Das Innovationslabor Grüze ist der erste Hochbau, der aus sogenanntem CPC-Beton gebaut wurde. Beim zweiten Hinschauen erkennt man: Die Platten, aus denen der offene Pavillon besteht, sind auffällig dünn, nur wenige Zentimeter.

Die an der ZHAW entwickelte CPC-Technologie setzt vorgespannte Carbonfäden statt Stahl als Armierung für den Beton ein. Damit kann der Materialverbrauch um bis zu 75 Prozent reduziert werden. Eine vielversprechende Technologie, wenn man bedenkt, dass ein Viertel der CO2-Emissionen der Schweiz durch die Bauwirtschaft verursacht werden.

Das Innovationlabor Grüze dient als Besucherzentrum für die Querung Grüze, aber auch als Veranstaltungsort. Es entstand aus einer Zusammenarbeit zwischen der Stadt Winterthur, der ZHAW und ihres Spin-offs CPC AG und des Industriepartners Holcim. Es ist ein Ort, an dem Technologien und Ideen getestet und gezeigt werden können. So entsteht auf dem begehbaren Dach des Pavillons ein Schwammstadtgarten.

Das Innovationslabor für fünf bis zehn Jahre geplant und kann in dieser Zeit modular umgebaut oder erweitert werden. Danach können die Platten einfach abgebaut und anderswo weiterverwendet werden – ganz im Sinne der Kreislaufwirtschaft.

Fotos: Valentin Studerus, Alizée Bonnel

   
   

Industriegebiet Neuhegi

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Wo die Industrie weiterlebt

Grüze+ geht nahtlos ins Industriegebiet Neuhegi über. Die Maschinenfabrik Sulzer hat die Stadt Winterthur geprägt – nicht nur im Sulzerareal Stadtmitte, sondern bereits ab 1907 auch am damaligen Stadtrand in Oberwinterthur, dem heutigen Neuhegi. Im Gegensatz zur Stadtmitte setzte der grosse Entwicklungsschub hier aber erst in den 1950er Jahren ein. Ab dann entstanden Produktionshallen, unter anderem eine gewaltige Giesserei, wo bis zur Schliessung im Jahr 1993 Schiffsmotoren, Turbinen oder Pumpen gegossen wurden.

Der Name Sulzer ist aus Oberwinterthur verschwunden, doch das industrielle Erbe lebt weiter. Mehrere der erfolgreichen High-Tech-Industriebetriebe mit tausenden Arbeitsplätzen sind einst aus Sulzer hervorgegangen, etwa Burckhardt Compression (Kompressoren), Zimmer Biomet (Orthopädie), Winterthur Gas & Diesel (Entwicklung von Schiffsmotoren) oder Optimo (Logistik). Entlang der Sulzerallee finden sich im weitere bedeutende Industriefirmen wie Renk-Maag (Turbogetriebe) und ein Werk des erfolgreichen Eisenbahnbauers Stadler, wo Drehgestelle gefertigt werden. Und weil ohne schnelle Datenverbindung nichts mehr geht, ist auch ein von Vantage betriebenes Grossrechenzentrum entstanden.

Sulzer ist weg – doch das Industriegebiet lebt weiter – und bietet bestens erschlossene Flächen für Industrie- und Gewerbeunternehmen.

Am östlichen Ende setzt sich das Industriegebiet ebenfalls nahtlos fort ins gemischt genutzte Umfeld der S-Bahn Station Hegi, dem Pendant zu Grüze+. Hier bieten sich Entwicklungsflächen für Neuansiedlungen, beispielsweise im Projekt KIM.

Foto: Timon Furrer

   
   

Street Art

Farbenfrohe Street-Art

Rund 800 Meter lang ist die Lärmschutzwand entlang der Hegistrasse, einer beliebten Veloroute von der Stadtrainbrücke zum Bahnhof Oberwinterthur.

Weil hier früher öfter fremdenfeindliche Schmierereien angebracht wurden, hat die Mobile Jugendarbeit Winterthur (Mojawi) im Jahr 2023 ein Projekt aufgegleist, das stattdessen Toleranz und Lebensfreude ausstrahlt.

Rund 70 Kunstschaffende und rund 300 Schülerinnen und Schüler haben mitgemacht und zur Spraydose gegriffen. Das Resultat: Eine farbenprächtige Freiluftgalerie mit rund 150 Kunstwerken, die meisten rund drei Meter hoch und vier Meter breit.

Legale Graffiti gibt es in der Grüze auch an der Scheideggstrasse, an der Wand der Firma Briner. Während Veranstaltungen, sogenannten Jams, wird sie jedes Jahr neu gestaltet. Im nahen Skatepark Neuhegi und beim Jugendtreff KuBa21 darf ganzjährig legal gesprayt werden – gelegentlich finden dazu auch Workshops für Jugendliche statt.

Fotos: Alizée Bonnel

   
   

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