Kopfbereich

Direkter Zugriff

Willkommen in Winterthur.

Hauptnavigation

Geschichten aus dem Jahr 2040

Geschichten aus dem Jahr 2040

Bild Legende:

«Dani, kommst du heute Abend eine Stunde früher? Ich will unbedingt mit dir an die Töss zum Chillen. Sehr lauschig dort, recht bunt, und nicht nur Studis. Ich bin echt glücklich, dass ich zu Semesterbeginn nach Winterthur gezogen bin. Die WG ist cool, und im Studium lerne ich Leute aus der ganzen Schweiz kennen. Der Campus und die Stadt sind ein rich­tiger Magnet geworden.

Es ist ein Glücksfall, dass im Wissensquartier viele Disziplinen beisammen sind. Grad bei der Künst­lichen Intelligenz ist das ein Riesenvorteil. In meinem Lieblings­kurs bin ich zum Beispiel mit denen vom Social Design an einem Projekt.

Gestern haben wir 13 942 Likes gekriegt auf unseren LinkedIn-Post zu unserem Test-Bot. Ist ja auch krass, was uns die Fachhochschule an Technologien und Forschungsumgebung bietet. Wir sind fast die Hälfte der Zeit bei den Start-ups auf den Tössemer Arealen und können mit der Gründer:innenszene tüfteln. Einfach top.

Ups, ich sollte aufhören zu quasseln. Geh auf den Zug, damit wir nach dem Bräteln ans Konzert auf dem Campus gehen können!»

Luisa, 18 Jahre, Studentin

Bild Legende:

«Heute habe ich mit Monika einen Kafi getrunken. Wir feierten, dass wir uns zum zweiten Mal in drei Tagen über den Weg gelaufen sind. Seit ich mehr zu Fuss und mit dem Velo unterwegs bin, passiert es mir öfter, dass ich Leute spontan treffe.

Das ist heute ja auch viel einfacher, für die Arbeit genauso wie in der Freizeit. Was habe ich mich früher geärgert, wenn ich im Stau stand. Besonders wenn ich wusste, dass eine betagte Kundin auf eine Wundversorgung plangt. Das Auto brauche ich nicht mehr so oft, denn die Velorouten sind top ausgebaut. Wenn ich Material brauche, transportiere ich das nicht weit herum. Ich hole es bei der nächsten Spitexstelle ab. Wir haben heute viel mehr Standorte, weil viele Quartierzentren Büroräume zu bezahlbaren Mieten bieten.

Das sei möglich, weil die Stadt und die Grundeigentümerinnen beide von der Verdichtung profitieren: Die Eigentümerinnen und Eigentümer können mehr bauen und die Stadt erhält einen Gegenwert, mit dem sie eben zum Beispiel günstige Mieten ermöglicht. Dass alles in wenigen Minuten erreichbar ist, bringt auch den älteren Leuten viel. Einkaufen, zum Arzt oder an einen Seniorennachmittag gehen – das ist dank der kurzen Distanzen einfacher, auch wenn sie nicht mehr so mobil sind.

So, jetzt muss ich los. Wir feiern am Reitplatz den Geburtstag meines Vaters. Er will der Töss entlang hinspazieren und uns seinen neuen Lieblingsort zeigen. Seit wir wieder einen richtigen Fluss mitten in der Stadt haben, ist das auch für mich einer der schönsten Wege.»

Bild Legende:

«Hej, Lucy. Nur kurz, bin im Schuss: Treffen wir uns am Abend bei mir? Wir könnten auf der Dachterrasse anstossen. Der Ausblick und das Gefühl, hoch über dem Autobahntunnel zu thronen, sind grandios, gell? Wir können natürlich auch in die neue Buvette an der Töss-Riviera. Ist total gemütlich und wir treffen garantiert andere Start-upper:innen aus dem Quartier. Kein Wunder, kommen immer mehr nach Winterthur. Auf den ehemaligen Industriearealen sind top Arbeitsplätze und coole Wohnungen entstanden. Alles in Gehdistanz – das ist so praktisch, macht mich richtig zufrieden.

Am Mittag war ich übrigens mit der Investorengruppe im neuen Libanesen an der Zürcherstrasse. Seit die Leute am Bahnhof Winterthur Süd auf zwei Etagen zwischen Bus, Zug und Carsharing umsteigen können, sind sie lieber hier als in einem anonymen Sitzungszimmer am Flughafen. Eine der Investorinnen hat vor 25 Jahren in Winterthur studiert und ist fast umgekippt. Schon klar: Sie hat die Zeit erlebt, als die Autobahn mitten durchs Quartier führte und von der Töss fast nichts zu sehen war. Ich würde fast wetten, die überlegt sich, ihre Firma auch hierherzubringen. Wäre super. Bis am Abend!»

Bild Legende:

«Heute ist es genau 52 Jahre her, dass ich vor meiner ersten Schulklasse in Wülflingen stand. Was war ich nervös! Die grösste Herausforderung war, mit allen 28 Kindern in die Badi zu gehen. Nicht wegen des Schwimmens, sondern weil wir die Hauptstrasse überqueren mussten. Das ist schon ganz anders heute.

Meine Enkel spielen drüben auf dem Dorfplatz und ich muss mir überhaupt keine Sorgen machen. Ja, ja, ich rede immer noch vom Dorfplatz, obwohl heute 134 000 Menschen in Winterthur leben. Die Nachbarschaft fühlt sich aber auch richtig dörflich an: Seit der ganze Ortskern aufgewertet worden ist, treffe ich mich wieder öfter mit meinen Freundinnen auf einen Schwatz auf einem der Bänkli. Die vom Jugendtreff haben einen Gemeinschaftsgarten angelegt ganz in der Nähe der Bushaltestelle. Jetzt ist es richtig nett geworden, sogar Schatten hat es überall genug.

An der Töss nisten scheints wieder Eisvögel und Olga mit ihrem Weiderich-Fimmel behauptet, sie habe am Ufer sechs Sorten entdeckt, die verschwunden waren. Auf dem Heimweg gehe ich mit den Buben über den Fussverkehrsteppich vorbei. Lustiger Name, nicht? Aber es ist so: Die Kinder und ich gehen manchmal zu Fuss weit durch die Stadt und fühlen uns überall sicher.»

Bild Legende:

«Wonach riecht es hier? Haben die Kollegen vom Quartierverein etwa schon den Grill im Generationentreff angeworfen? Ohne die dortige Kinderhüte hätte ich nicht mehr loslaufen können. Lars war megastolz, dass er mit Johanna ganz allein durch den Eulachpark hingehen konnte – es sind ja nur ein paar Minuten. Und ich konnte Johanna versprechen, dass ich noch Birnen kaufe für den Kindergarten morgen. Zum Glück hat es gleich um die Ecke mehrere Läden.

Meine Fitness ist auf Höchststand. Kein Wunder: Wir wohnen zwar mitten in der Stadt, aber ich bin mit dem Bike in wenigen Minuten im Ohrbühl-Wald. Heute will ich endlich die 50-Minuten-Limite für meine Lieblingsroute knacken.

Ich habs keinen Moment bereut, dass wir aus Zürich hierhergezogen sind. Es war schon ein Hosenlupf, die Bude zu zügeln. Aber wir haben viel mehr Platz und die ÖV-Verbindungen für meine Leute sind gut. Die geniessen es genauso, dass sie über Mittag im Parkband oder an der Töss joggen können. Hab gehört, dass nächstes Jahr noch eine Grossfirma aufs Areal zieht. Vielleicht kann ich mit denen unser Velo- oder Carsharing ausbauen. Muss mal mit ihnen Kontakt aufnehmen.»

Weitere Informationen.

Fusszeile