Klimaschonende Ernährung
Im Hinblick auf das Netto-Null-Ziel hat die Stadt Winterthur ein Umsetzungskonzept für klimaschonende Ernährung erstellt. Darin sind die Ergebnisse aus dem Bürgerpanel zur klimagerechten Ernährung eingeflossen. Wichtige Hebel zur Reduktion von Treibhausgasemissionen sind: weniger Food Waste und weniger tierische Produkte.
Rund 17 Prozent der Treibhausgasemissionen, die eine Person in der Schweiz verursacht, sind durch unsere Ernährung bedingt. Die Ernährung zählt damit zu jenen Bereichen des Lebens, in denen wir mit am meisten zum Klimaschutz beitragen können. Entsprechend hoch ist der Stellenwert der klimaschonenden Ernährung im Winterthurer Klimaplan.
Mit dem Entscheid der Winterthurer Stimmbevölkerung für das Klimaziel «Netto-Null bis 2040» ist die Stadtverwaltung gefordert, mit erhöhtem Tempo wirksame Massnahmen zur Reduktion der Treibhausgasemissionen umzusetzen. Die Fachstelle Klima hat für den Themenbereich Ernährung ein Umsetzungskonzept entwickelt. Der inhaltliche Fokus des Umsetzungskonzepts liegt auf den beiden wichtigsten Hebeln, um die Treibhausgasemissionen im Bereich der Ernährung zu reduzieren: weniger Food Waste und weniger tierische Produkte.
Reduktion von Food Waste und tierischen Produkten
Vermeidbare Lebensmittelabfälle sind für rund 25 Prozent der mit unserer Ernährung verbundenen Treibhausgasemissionen verantwortlich. Über die gesamte Lebensmittelkette betrachtet, landet in der Schweiz ein Drittel der Nahrungsmittel im Abfall. Hier besteht ein grosses Potenzial für Sensibilisierungsmassnahmen. Für die Jahre 2023 und 2024 legt die Fachstelle Klima deshalb einen thematischen Schwerpunkt auf die Reduktion von Food Waste.
Wie können wir beim Essen das Klima schützen? Antworten darauf geben gleich mehrere Veranstaltungen der Klimawoche. Die Aktion «Klima à la carte» bringt klimafreundlichen Genuss auf die Speisekarte. Während eines Monats gibt es in Winterthurer Restaurants köstliche Klima-Menü-Kreationen zu entdecken.
Der Konsum von tierischen Produkten ist der Faktor mit dem grössten Einfluss auf die Treibhausgasbilanz der Ernährung. Fleisch-, Fisch- und Milchprodukte machen fast die Hälfte der ernährungsbedingten Treibhausgasemissionen aus. Aktuell liegt der tägliche Pro-Kopf-Fleischkonsum der Schweizer Bevölkerung bei rund 130 g und damit über der für eine gesunde und ausgewogene Ernährung empfohlenen Menge.
Empfehlungen des Bürgerpanels aufgenommen
In das Umsetzungskonzept klimaschonende Ernährung eingeflossen sind die Erkenntnisse des Bürgerpanels, das im Jahr 2022 zu diesem Thema durchgeführt wurde. Am Bürgerpanel beteiligten sich 21 Winterthurerinnen und Winterthurer, die aufgrund von Alter, Herkunft, Bildung und politischer Ausrichtung einen Querschnitt durch die Bevölkerung darstellen. In Kleingruppen und im Plenum erarbeiteten sie Vorschläge und verfassten einen Bericht zuhanden des Stadtrats.
Massnahmen in den Bereichen Angebot, Vermittlung und Förderung
Das Konzept definiert drei neue Massnahmen: die Etablierung einer klimaschonenden städtischen Verpflegung, die Vermittlung von Informationen und Erlebnissen zur Förderung der klimaschonenden Ernährung und die themenübergreifende Koordination mit anderen Klimaschutzmassnahmen.
Die Stadtverwaltung will als Vorreiterin vorausgehen und bis 2035 klimaneutral werden. Darauf ausgerichtet soll bis 2028 in der städtischen Verpflegung eine Reduktion der Lebensmittelabfälle von 40 Prozent erreicht werden. Dazu haben die städtischen Alterszentren im Frühjahr 2023 während vier Wochen die Nahrungsmittelabfälle systematisch gemessen und setzen Massnahmen zu deren Reduktion um.
Typ | Titel |
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Umsetzungskonzept klimaschonende Ernährung (2023) |
Save Food, Fight Waste
Auf der Website der Initiative «Save Food, Fight Waste» sind nützliche Informationen zum Thema Food-Waste-Reduktion zu finden. Die Stadt Winterthur unterstützt das Angebot als Allianz-Partnerin.