Neu: Digitalwerkstatt im Trampolin
In einer zunehmend digitalisierten Welt stehen junge Menschen vor der Herausforderung, sich sowohl im Alltag als auch in der Arbeitswelt zurechtzufinden. Mit dem neuen Angebot der Digitalwerkstatt erhalten die Teilnehmenden eine mediale Bildung und somit das Werkzeug, um sich selbstständig und reflektiert in komplexen digitalen Lebens- und Arbeitswelten zu bewegen.
Mediale Bildung – Sozialpädagogische Befähigung in digitalen Lebenswelten
Die mediale Bildung hat in ihrem Konzept, das auf das Trägerprojekt Trampolin aufbaut, das Ziel, junge Menschen dazu zu befähigen, ihre Lebens- und insbesondere Arbeitswelt eigenständig und reflektiert zu navigieren. Angesichts der fortschreitenden digitalen Transformation, Medienwelten die zunehmend zu Lebenswelten werden und umgekehrt, ergeben sich neue Herausforderungen für das Lernen und die persönliche Entwicklung. Das Sich-Zurechtfinden in den neuen und komplexen Medien- und Lebenswelten ist eine zusätzliche Anforderung, die nicht auf bisherige Inhalte und Erfahrungen aus der Arbeitsintegration zurückgeführt werden kann. Daher braucht es ein Bildungsangebot, das sich an der Lebenswirklichkeit, und Erfahrungen und Möglichkeiten junger Menschen orientiert. Ziel ist es, niedrigschwellige Gelegenheiten und Kontexte zu schaffen, um den Erwerb von Medienkompetenzen zu ermöglichen und diese gezielt zu fördern.
Medienkompetenz als Schlüssel zur (beruflichen) Teilhabe und (beruflichen) Integration
Im Zentrum der medialen Bildung steht die systematische Umsetzung der vier Dimensionen der Medienkompetenz nach Dieter Baacke:
- Medienkritik: Die Fähigkeit zur Analyse und Reflexion medialer Inhalte, Strukturen und Wirkungen.
- Medienkunde: Die Vermittlung von technischem und funktionalem Wissen über Medien und deren Nutzungsmöglichkeiten.
- Mediennutzung: Die praktische Kompetenz, Medien zielgerichtet und sicher zu verwenden.
- Mediengestaltung: Die kreative Auseinandersetzung mit Medien zur eigenständigen Produktion und aktiven Mitgestaltung der Medienwelt.
Medienkompetenz wird hier nicht lediglich als technisches oder institutionelles Wissen verstanden, sondern als umfassende, auf die Lebenspraxis bezogene Fähigkeit, die zur Gestaltung eines „gelungenen In-der-Welt-Seins“ beiträgt und damit die Navigation in und Partizipation an der Arbeitswelt miteinschliesst.
Inhalte und Themenfelder mit Blick auf die Arbeitswelt
Die thematische Bandbreite der medialen Bildung berücksichtigt sowohl aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen als auch die spezifischen Anforderungen der Arbeitswelt. Zu den zentralen Themen gehören:
- Microsoft Office 365: Grundlagen und produktive Anwendung im privaten und beruflichen Kontext.
- Künstliche Intelligenz: Einführung, Anwendungsbeispiele und Reflexion ethischer Fragen.
- Projektarbeit: Organisation, Umsetzung und Präsentation von eigenständigen Projekten als Vorbereitung auf die Arbeitswelt.
- Fake News und Verschwörungserzählungen: Kritisches Hinterfragen und Einordnen– auch in beruflichen Kommunikationskontexten.
- Hate Speech und Radikalisierung: Sensibilisierung und Präventionsansätze.
- Suchtpotenziale und Konsumverhalten: Reflexion des eigenen Medienkonsums – auch in Bezug auf Belastbarkeit und Arbeitsorganisation.
- Sicherheit, Datenschutz und Big Data: Kompetenzen für den verantwortungsvollen Umgang mit sensiblen Daten in beruflichen Prozessen.
- Internetpersönlichkeit: Aufbau einer reflektierten digitalen Identität, insbesondere im Hinblick auf berufliche Chancen und Hürden
Mediale Bildung als Wegbereiter beruflicher Chancen
Die mediale Bildung unterstützt junge Menschen also nicht nur in ihrer persönlichen Entwicklung, sondern auch auf ihrem Weg in die Arbeitswelt. Sie vermittelt grundlegende digitale Kompetenzen, die in nahezu allen Berufs- und Lebensfeldern unabdingbar geworden sind. Praktische Übungen zur Nutzung berufsbezogener Software oder zur eigenverantwortlichen Gestaltung von Projekten bereiten die Teilnehmenden gezielt auf die Anforderungen moderner Arbeits- und Lernkontexte vor.
Durch die Stärkung der Medienkompetenz und die damit verbundene Förderung von Selbstständigkeit, Problemlösungskompetenz und Kreativität werden jungen Menschen nicht nur zu fähigen Mediennutzenden, sondern auch zu selbstbewussten Akteur:innen in ihrer Lebensumfeld und im beruflichen Kontext. Die Fähigkeit, digitale Technologien produktiv, kreativ und verantwortungsvoll einzusetzen, wird zu einem Schlüssel für den Zugang zu qualifizierten Ausbildungs- und Arbeitsplätzen und darüber hinaus zu einer Grundlage des «gelungenen In-der-Welt-Seins».