Kunstankäufe 2018
Statement des Künstlers zum Werk
«Die Geschichte «Geteilter Traum» beginnt mit dieser Seite. Erzählt wird die Geschichte von zwei Jungen und einem älteren Mann, von denen man aber nicht weiss in welcher Beziehung sie zueinander stehen. Da der Comic ohne Worte auskommt, wird grossen Wert auf das Bild und die Darstellung gelegt und beim Lesen der Bilder erschliessen sich einzelne Zusammenhänge oder Details. Die gesamte Geschichte gliedert sich in vier Kapitel und die erste Seite jedes Kapitels beginnt mit einer ähnlichen Seite wie die vorliegende Seite.
Die Seite ist in zwei Einzelbilder (Panels) eingeteilt, welche einen Bildzoom darstellt auf die Personen im ersten Bild und diese als die Hauptakteure der folgenden Geschichte vorstellt. Der Ort entspricht bis auf einige Details dem Kirchplatz in Winterthur. Orte inspirieren mich zu Geschichten und dies ist einer davon. Ich versuche meistens, mittels eines Ortes den Beginn einer Geschichte zu formulieren, um so den Lesenden einen einfacheren Einstieg in die Geschichte zu ermöglichen. Ich nehme mir aber auch die Freiheit, die Orte leicht anzupassen, sei es in der Fassadengestaltung oder örtlicher Zusammenhänge, dies aber im Sinne der Geschichte.
Im zeichnerischen Stil ist die Ausbildung als Hochbauzeichner gut ablesbar, so ist in der Darstellung bis in die Details ablesbar und versucht auch den Ort räumlich zu fassen. Die Linien sind mit den Zeichnungswerkzeugen wie für technischen Zeichnungen gezogen und durch die fehlende Liniendynamik wirken die Linien gesetzt. Die einzelnen Kapitel sind in der Farbgebung ebenfalls leicht differenziert. Das Kapitel «Frühling» beginnt nicht so kräftig farbig wie der Sommer aber die Farben lassen bereits Aufblühendes erahnen.»
http://danielbosshart.blogspot.com, daniel_bosshart@gmx.net
Statement zum Werk
«Die Videoarbeit «Ein langer Tag» ist eine Art von Roadmovie: Mit dem Auge der Kamera wird eine 20 Meter lange, von Klodin Erb in einer Vitrine im Kunsthaus Pasquart präsentierte Malereiinstallation abgefahren. Als Betrachtende werden wir mitgenommen auf eine Reise durch gemalte Landschaften, verlieren uns in der Weite der Ebenen und des Blicks. Erinnerungen an reale Landschaften vermischen und verwischen sich mit der gemalten Landschaft, kunstgeschichtliche Referenzen blitzen kurz auf, um sogleich wieder zu entschwinden. Es ist eine Reise durch einen langen Tag: Vom ersten Sonnenstrahl bis zum Einbruch der Dämmerung, ein Trip durch mentale Zustände, ein Tag als Metapher für das Leben, als mögliche Vorstellung des Paradieses. Die zum Video improvisierte Orgelmusik von Dominik Blum akzentuiert all diese Optionen und lässt sie doch offen. Obwohl eine Videoarbeit, ist dieses Werk zutiefst auch malerisch, überführt und erweitert die Malerei in ein anderes Medium.»
www.klodinerb.com, info@klodinerb.com
Statement der Künstlerin zum Werk
«Die Arbeit Interieurmalerei (Fleurs des Champs) bezieht sich einerseits auf das Bild mit dem Blumenstrauss aus der Sammlung des Kunstmuseums Winterthur mit dem gleichnamigen Titel „Fleurs des Champs“ von Odilon Redon und andererseits auf das Sujets der Interieurmalerei. Mit minimalen Bewegungen und zeitlich geringem Aufwand, wurde das Bild mittels Touchpad zu erst auf den Bildschirm des Computers gezeichnet und danach Schritt für Schritt auf die Leinwand übertragen. Somit mischen sich digital generierte Arbeitsweisen mit analoger Praxis. Die Frage nach der Beschaffenheit der eigenen Handschrift und ihre Reproduzierbarkeit, sowie der zeitliche Aspekt der schnellen digitalen Skizze und ihre langsame Übertragung auf den Bildträger wird dabei reflektiert.»
www.stefaniekaegi.com, mail@stefaniekaegi.com
Statement zum Werk
Maureen Kaegi arbeitet oft mit verschiedenfarbigen Pigmentstiften, um geometrische Liniengeflechte zu erzeugen, die sich vor dem Auge zu verflüssigen, zu flirren und sich zu bewegen scheinen. Mit eigens dafür präparierten Filzstiften, gefüllt mit Acryl- und Pigmentfarbnuancen in Rot, Grün und Blau, zieht Kägi Linie um Linie bis zum ermüden der Stifte. Sie erschafft somit optische Fehler, bekannt auch als shifting-baseline effect bis hin zum Moiré-Effekt.
Kaegis Interesse gilt bewusster (gesellschaftlicher) Kurzsichtigkeit und dem unaufhaltsam scheinenden Beschleunigungszwang. Nicht zufällig wirken ihre Bilder deshalb auch wie Displays und digitale Screens, nicht von ungefähr erscheinen sie beinahe wie Projektionen, dessen unaufhörliches Rauschen als Erinnerung an einen systemischen Defekt besteht. Bemerkenswert ist, dass sie diesen gegenwärtigen Problemen mit analogen Arbeitswesen entgegnet: Malerei, Fotografie oder wie hier Zeichnung und Performance sind ihre bevorzugten Medien.
www.maureenkaegi.net, mail@maureenkaegi.net
Weitere Kunstwerke in der städtischen Sammlung
Statement der Künstlerin zum Werk
«Seit langem bin ich fasziniert von der Natur im Winterschlaf oder von der «toten» Natur: Wenn Hecken, Büsche, Bäume, auch Landschaften nackt dastehen und dadurch ihre Formen und Linien hervorgehoben werden oder die Natur als Ganzes farblich reduziert erscheint. Ging es bisher nur ums Schauen und das haptische Sammeln, ist neu, dass ich diese Sujets fotografiere, also in gewissem Sinn «digital» sammle. Dieser Serie «Dormiens Natura» liegen Streifzüge durch den grossen Tierpark Berlin sowie den Grunewald zugrunde, aber auch der Blick aus dem Fenster auf einer Bahnfahrt kurz nach Berlin im Frühjahr 2018, ausserdem im Herbst 2018 ein Spaziergang im unteren Tösstal. Da ich mich bisher nicht als Fotografin definiert habe, suchte ich einen Weg, mit dem Fotomaterial in einer analogen Technik zu verfahren, die das Ergebnis nicht eindeutig als Fotografie erkennen lässt und eine fast zeichnerische Qualität aufweist. Es handelt sich quasi um Monotypien, zwar nicht im herkömmlichen Sinn. Auf die nicht haftbare Seite einer Hellraumprojektionsfolie wird die Fotografie ausgedruckt und anschliessend auf ein feines Papier übertragen.»
www.katharinahenking.ch, katharinahenking@bluewin.ch
Weitere Kunstwerke in der städtischen Sammlung
Statement der Künstlerin zum Werk
«Die leere Leinwand wird immer wichtiger, die Farbe des Grundes. Das Gelb spielt eine neue Rolle. Die Leinölspuren verbinden sich mit der Leinwand und bieten der knappen Farbigkeit eine neue Tiefe.»
www.kuenstlergruppe.ch, theres.wey@gmx.ch
Weitere Kunstwerke in der städtischen Sammlung
Statement zum Werk
«In der Videoarbeit „Cristallisation“ verwebt Olga Titus gekonnt Wahrnehmung und Erinnerung in einer filmischen Collage. Bruchstückhaft sind Szenerien von Landschaften, rätselhaften Gesichtern und Masken zu erkennen, die wie vom Wind bewegt über die Leinwand ziehen – noch nicht ganz verfestigt, aber auch nicht mehr frei. Sie erinnern an Wahrnehmung von Erlebtem und vom Versuch, ein Bild festhalten zu wollen. Ein grosser Kristall bildet den Gegenpol zu dieser Flüchtigkeit und macht den Anschein, als ob er den bewegten Wahrnehmungsbildern einen sicheren und festen Ort bieten wollte. Ein Kristallisieren unserer Gedanken, Gefühle und wie wir die Welt wahrnehmen. In den von Titus kreierten Erinnerungslandschaften wird der Betrachter durch eine persönliche Wahrnehmungs- und Erinnerungsgeschichte geführt.» (Text: Galerie Knoerle & Baettig)
www.olgatitus.com, olgatituskunst@gmail.com