Kunstankäufe 2016
Statement der Künstlerin zum Werk
"Das Werk Felix Vallottons «La Blanche et la Noire» von 1913 ist meiner Meinung nach eines der eindringlichsten und spannungsvollsten in der Sammlung Hahnloser. Zeitlos scheinen hier Themen wie Gender, Identität und daraus hervorgehende Hierarchien vom Maler in Referenz zu den alten Meistern verhandelt zu werden. Mich interessiert, die Herausforderung als Malerin 100 Jahre später anzunehmen und mich im digitalen Zeitalter mittels Malerei mit diesem Werk auseinanderzusetzen. In Form eines Displays verstehe ich diese neue Arbeit, die das Nachdenken über Zustände, den Akt des Betrachtens als solchen wie auch jenen des (sich) Bildermachens (als Künstlerin und als Publikum) thematisieren soll."
http://www.kuenstlergruppe.ch/kunstschaffende.cfm?id=18B65265-A191-B088-419FDCCCBCF19F36; info@rebekkagnaedinger.com
Statement der Künstlerin zum Werk
"Das Bild ist gross und bewegt ohne Dunkel. Nur die rohe Baumwolle ist da, trocken bemalt und lasierte Schlieren. Das Naturweiss der Baumwolle wirkt, je nach Ort auf dem Bild rötlich oder bläulich - verursacht durch das Gelb."
www.kuenstlergruppe.ch; theres.wey@gmx.ch
Statement der Künstlerin zum Werk
"Der Versuch, Gedanken oder Mimik, Gestik und Körperhaltung des Modells zu interpretieren: Das ist es, was hier in Vallottons Bild «Modèle assis sur le divan d'atelier» fasziniert: Das Ergründen allfälliger Gedanken macht es aus. Was geht im Kopf der Dargestellten vor sich? Was ist davor passiert? War es gut? Wie fühlte sie sich? Was geschah auf dem Divan? Fragen über Fragen…
Der Wunsch taucht auf, dass das Unsichtbare sichtbar wird.
Das Bild «Modèle assis sur le divan d'atelier» von Vallotton fotografisch neu inszenieren: Auf der einen Seite das Bild des Künstlers wiedergeben, auf der anderen Seite eine Vorgeschichte abbilden, eine mögliche, vielleicht auch naheliegende Antwort auf das zuvor Geschehene aufzeigen."
http://gabriellahohendahl.blogspot.com; gabriellahohendahl@gmx.ch
Statement der Künstlerin zum Werk
"Der Bildraum – das Referenzbild zeigt Hedy Hahnloser beim Betrachten eines nicht sichtbaren Werkes – erscheint jetzt als explizit theatrale Inszenierung. Vorhänge begrenzen und verschleiern den Blick. In einen leeren Bilderrahmen ist eine Paraphrase zu Pierre Bonnards Effet de glace ou Le tub eingefügt: unentschieden, ob es sich um eine Spiegelung von einem Geschehen ausserhalb des Bildes handelt oder um eine Fotografie. Der Akt aus dem Werk Bonnards ist nur noch verschleiert und als Rückenansicht zu erkennen. Die Referenzfotografie ist gänzlich digital überarbeitet: Gemälde werden aus ihrem Rahmen gehoben oder sind durch Monochrome ersetzt, der Boden ist mit einem sogenannten Holbein-Teppich ausgelegt, an Stelle einer Skulptur lehnt ein Bild an der Wand, der Blumenstrauss ist durch eine vom Tisch fliessende Draperie ersetzt – bereit, Weiteres zu verhüllen.
Die Fotografien Bildräume 1 und 2 sind entstanden für die Ausstellung „Inspiration Flora“ in der Villa Flora 2016. Sie beziehen sich auf die Fotografie von Willy Maywald, Hedy Hahnloser im Oberlichtsaal der Villa Flora (1943-44) und das Bild von Pierre Bonnard, Effet de glace ou Le Tub, 1909."
www.barbara-graf.at; bar.graf@aon.at
Statement des Künstlers zum Werk
"Es handelt sich um einen poetischen Versuch, eine Erinnerung festzuhalten."
Statement der Künstlerin zum Werk
"Während der Arbeit an meinen Bildern dreht sich alles um die Fragen: Was taucht auf, wenn ich nichts will, mir nichts vorstelle und nichts vornehme? Wo sind die Verbindungen zu mir, zu meiner Geschichte und meinen Erfahrungen? Welche Entwicklungen sind möglich? Es sind dadurch sehr persönliche Bilder mit der sehr allgemeinen menschlichen Frage: Wie stehe ich als Individuum in der Welt?Ursprünglich arbeitete ich bei diesem Diptychon an zwei Einzelbildern, die nebeneinander an der Wand hingen. Lange Zeit passierten je eigene, unabhängig „Geschichten“ auf den zwei Bildern. Doch mit der Zeit zeichneten sich Verbindungen ab: Ähnliche Bildelemente tauchten auf beiden Seiten auf – aber in verschiedenen Blickwinkeln, Distanzen, Zusammenhängen und Zuständen. Richtungen beeinflussten sich gegenseitig so, dass ein gemeinsamer Raum entstand. Die beiden Bilder wuchsen zusammen und erzählen nun etwas von einem Vorher und einem Nachher. Und im Zwischenraum (Abstand) geschieht etwas, das sich dem Betrachter einerseits entzieht, aber darin auch Platz für die ganz persönlichen Geschichten möglich macht."
www.kuenstlergruppe.ch; karinmaechler@bluewin.ch
Statement des Künstlers zum Werk
"Animiert durch die Farbigkeit eines alten
Bildbandes, entstand eine Art Historienbild, auf dem untersetzte Sowjetbürger
dem Licht eines Disney-Pinocchios (hoch zu Schwein) folgen."
Weitere Kunstwerke in der städtischen Sammlung
www.dominikheim.ch; inik@gmx.ch
Lydia Wilhelm
*1975, Zeichnung, Installation, Grafik, Fotografie, Kunst am Bau
Kunstwerk:
Kali 70, 2016
Fotogramm auf Silbergelatine-Papier
Auflage 1-90 + 2 AP, 30.5 x 23,5 cm
Schenkung:
Jahresgabe der Künstlergruppe Winterthur im Rahmen der Jubiläumsausstellung "100 Jahre Künstlergruppe", Halle 1020, Juni 2016
Statement der Künstlerin zum Werk
"Angelehnt an einen kaleidoskopischen
Bildraum, ist die Edition für das 100 Jahre Jubiläum der Künstlergruppe
Winterthur in der Dunkelkammer entstanden. Dabei wurde das Fotopapier zufällig gefaltet und in kleine Papierobjekte geformt. Diese Objekte wurden dem Licht des Vergrösserers direkt ausgesetzt, so dass der Lichteinfall auf und durch die Faltobjekte und deren Faltenwurf in sich selber Fotogramme entstehen liessen. Eigentliche Lichtzeichnungen waren die Folge.
Die Brechungen des Lichtes erinnern an Kristallines, an kaleidoskopisch Geheimes.
Das Zufällige, Lustvolle, Spielerische, das Experimentelle wurde mit dem Ziel eingesetzt, eine Edition zu kreieren, welche, die genannte Idee umsetzend, jedes einzelne Blatt zu einem Unikat macht und einem 100-jährigen Jubiläum bildnerisch zu entsprechen vermag.
Die Edition will bezogen auf das griechische Wort für Schön, das Lustvolle in den Vordergrund stellen."
Weitere Kunstwerke in der städtischen Sammlung
www.lydiawilhelm.ch; lydia@who-needs-spam.lydiawilhelm.ch
Statement des Künstlers zum Werk
"Neben gefalteten, dreidimensionalen Papierobjekten und der Lithografie bilden die Zeichnung und die Malerei den Kern meiner künstlerischen Ausdrucksmittel. In grossformatigen Malereien, welche seit 2007 immer auf einem Format von 140 x 200 cm auf Holz entstehen, kulminieren sich alle meine Bestrebungen zu gültigen Bildlösungen. Dabei spielen zeichnerische Vorstudien aber eine entscheidende Rolle. So entstehen vor einem grossen Tafelbild in mehreren Etappen immer Kompositionsstudien, in welchen ich mich formal und inhaltlich auf das grosse Bild vorbereite. Der ganze lineare Bildaufbau und einzelne Detailstudien werden in umfangreichen Zeichnungen sehr sorgfältig ausformuliert, bevor diese auf das grundierte Bild übertragen werden. So sind auch die fünf Zeichnungen, welche zum grossformatigen Bild gehören, Kompositionsstudien. Dabei kann der Bildbetrachter nachvollziehen, wie ich auf die gültige Grundkomposition zum Acrylbild gekommen bin."