Dominik Heim
*1974 / Tätigkeitsbereich: Malerei
www.dominikheim.ch, inik@gmx.ch
Nach dem Besuch des gestalterischen Vorkurses an der Schule für Gestaltung Zürich besuchte Dominik Heim von 1996 bis 2001 die Akademie der Bildenden Künste in Wien. Dort studierte er Malerei in der Meisterklasse von Sue Williams sowie Muntean/Rosenblum. Seit Abschluss seines Studiums arbeitet Dominik Heim als freischaffender Künstler in Winterthur. Für seine Arbeit erhielt er bereits mehrere Preise, u.a. den Förderpreis der Stadt Winterthur im Jahr 2007 und als erster Schweizer Künstler den Phönix-Kunstpreis, der ihm 2011 in Tutzing (D) verliehen wurde.
Dominik Heims Medium ist die Malerei. Meist handelt es sich bei seinen Arbeiten um grossformatige Ölbilder, die durch ihre Motiv- und Detailvielfalt bestechen. Oft prallen unterschiedliche Motive aufeinander, führen zu beinahe abstrusen und absurden Gegenüberstellungen, die sich auf der Leinwand dennoch zu einer vermeintlichen Einheit zusammenfinden.
Das Bild fügt sich für Dominik Heim erst während des Malprozesses zusammen. Am Anfang stehen mehrere Ideen, aber noch kein detaillierter Plan. Ähnlich einem Spinnennetz werden dann die einzelnen Ideen und Motive wie Fäden miteinander verwoben, bis ein zusammenhängendes Netz entsteht, eine eigene Topographie, eine neue Ordnung. Während des malerischen Prozesses werden fortwährend die einzelnen Ideen miteinander verwoben und ergeben so stets neue kompositorische, aber auch narrative Möglichkeiten.
Von 2004 bis 2008 realisierte Dominik Heim zahlreiche Arbeiten gemeinsam mit dem Winterthurer Künstler Ron Temperli, dessen Werke ebenfalls hier im Superblock ausgestellt sind. So bauten die beiden in der heute beinahe legendären Gemeinschaftsausstellung in der Kunsthalle Winterthur im Jahr 2006 einen «Schwarzen Berg» unter einem glitzernden Nachthimmel nach. Ein schmaler Weg, gesäumt von kleinen leuchtenden Lämpchen, wand sich den Berg hinauf und im Nebenraum der Kunsthalle tauchte der gleiche Weg als Pappkonstruktion wieder auf, diesmal jedoch in aufgeblasener Grösse – er war sogar begehbar. Vergleichbar mit Heims detailverliebter Malerei entstanden ganze Modell-Landschaften, erfundene Welten, die ihre eigenen Erzählstränge eröffneten, ohne sie klar zu definieren. (kb)
Abend (2007)
Öl auf Leinwand
Masse 80 x 120 cm, Standort: EG Pion 11/13
Aus der Vogelperspektive schaut man von oben auf die vom Mond beschienenen Bäume, die ihre Schatten auf den Grund werfen. Doch schnell beginnt man zu rätseln: Handelt es sich tatsächlich um Bäume? Sie wirken merkwürdig artifiziell, eher einer Modellbaulandschaft entsprungen. Fahles, silbriges Licht fällt auf die Blätter, die beinahe hyperrealistisch daherkommen, insbesondere, wenn man sie im Zusammenspiel mit ihren Schatten auf dem gemalten Grund sieht, zu dem sie in einem merkwürdigen Gegensatz stehen. Aus einem vermeintlich einfachen Bildmotiv – vom Mondlicht beschienene Bäume – wird so, bei näherem Hinsehen, ein äusserst verwirrendes, schwer greifbares, den Betrachter in die Irre führendes Spiel mit (Bild-) Realitäten. So sagt auch Dominik Heim über sein Werk «Abend»: «Die Arbeit gehört zu einer Reihe von Bildern, deren natürliche Motive einer klaren, künstlichen Darstellung entgegengesetzt sind.» (kb)