Sommerglück
Was gibt es Schöneres als warme Sommerabende, gemeinschaftliche Grillfeste oder ein gutes Buch beim Sonnenbaden? Nie verbringen wir mehr Zeit in unseren Gärten und auf unseren Balkonen als im Sommer -- höchste Zeit, die grünen Oasen fit zu machen für die heisse Jahreszeit.
TIPP 1 – Entsiegeln
Versiegelte Flächen bedeuten im Sommer gleich doppeltes Übel: Scheint die Sonne, können sie sich auf über 60° C erhitzen – eine grosse Gefahr für nackte Füsse und Haustierpfoten. Geht hingegen ein Sommergewitter nieder, fliesst das Wasser über versiegelte Flächen direkt ab und trägt zu Überschwemmungen und Hochwasser bei. Daher gilt: Entsiegeln, wo immer möglich! Offener Boden – Wiese, Kies, Ruderalfläche – speichert mehr Wasser und sorgt so für Abkühlung an heissen Sommertagen, vor allem wenn er begrünt ist. Unversiegelte Flächen sind zudem viel besser für die Biodiversität, für den Wasserhaushalt und tragen beispielsweise auch zur Lärmreduktion bei.
TIPP 2 – Wasser
Nichts kühlt an heissen Sommertagen besser als ein eiskalter Drink oder ein Sprung ins kühle Nass – Wasser in den Garten oder auf den Balkon zu bringen, lohnt sich für Mensch und Tier. Ist viel Platz vorhanden, ist ein Schwimmteich eine hervorragende Alternative zum umweltbelastenden Swimmingpool. In kleineren Gärten kann ein Gartenteich oder ein Brunnen für ein angenehmes Aufenthaltsklima sorgen. Die Wasserstelle wird zahlreiche Tiere anlocken, beispielsweise Amphibien, Libellen und Wasserschnecken. Steckmücken lieben übrigens abgestandenes Wasser in Regentonnen und Topfuntersätzen, in funktionierenden Teichen haben sie hingegen viele natürliche Feinde und vermehren sich kaum. Wichtig ist, dass die Wasserstelle durch steile Wände nicht zur Falle wird: Flache Ufer oder Ausstiegshilfen für Amphibien und Kleinsäuger sind ein Muss. Mit einer Vogel- oder Bienentränke lässt sich auch auf dem Balkon durstenden Wildtieren helfen.
TIPP 3 – Kein Gift
Tonnenweise Herbizide und Pestizide werden jedes Jahr in Schweizer Gärten eingesetzt – zum Schaden von Biodiversität und Klima. Konventionelle Biozide sollten nur im Ausnahmefall und nur von einer Fachperson angewendet werden. Die Verwendung von Herbiziden (Unkrautvertilgungsmitteln) auf Wegen, Plätzen, Terrassen und Dächern ist gesetzlich verboten.
TIPP 4 – Vertikalbegrünung
Eine Fassadenbegrünung erscheint freundlich und hat einen positiven Effekt auf unsere Stimmung. Sie wirkt zudem kühlend auf die Umgebungstemperatur, filtert Staubpartikel aus der Luft und bietet Lebensraum für viele Wildtiere. Die Pflanze schützt das Mauerwerk und trägt im Sommer zu einem ausgeglichenen Raumklima und im Winter zur Wärmeisolation bei. Wichtig ist, keine invasiven gebietsfremden Arten zu verwenden. Einheimische Kletterpflanzen sind zum Beispiel Efeu, Hopfen oder Waldrebe.
TIPP 5 – Trockensteinmauer
Trockenmauern sind Mauern, bei denen die Mauersteine nicht mit Mörtel oder Beton befestigt werden. Dadurch entstehen kleine Hohlräume, die sich für Tiere ideal als Versteck eignen. Auch Moose, Farne und spezialisierte Kräuter sind auf steinige Lebensräume angewiesen. Wer keine ganze Mauer bauen möchte, kann auch einen lockeren Steinhaufen aufschichten. Am besten werden Steine aus der Umgebung verwendet.