Lehmgrube Dättnau
Die ehemalige Lehmgrube Dättnau ist heute eines der bedeutesten Naturschutzgebiete von Winterthur. Insbesondere Amphibien, Libellen und verschiedene Pflanzenarten profitieren von der vielfältigen Gewässerlandschaft. Der Nass-Standort ist ein Naturschutzgebiet von kantonaler, als Amphibienlaichgewässer gar von nationaler Bedeutung.
Ursprünglich gab es im Talboden des Dättnauertals ein Feuchtgebiet mit Sümpfen und Weihern. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden die Flächen aber entwässert und das Wasser unterirdisch abgeleitet. Am Standort der heutigen Weiher wurde bis 1988 Lehm abgebaut. Nach der Einstellung des Lehmabbaus, übernahm die Stadt Winterthur das Areal. Anfang der 1990er-Jahre gestaltete die Stadtgärtnerei das Gelände neu. Mit der Neugestaltung wurden eine Tief-und Flachwasserzone, getrennt durch eine Dammschüttung, Ruderalflächen mit Tümpeln und entlang der Dättnauerstrasse zum Schutz für die im Frühjahr zu 1000-enden wandernden Frösche, Kröten und Molche eine Amphibienbarriere mit Strassentunnels angelegt.
Im ehemaligen Lehmabbaugebiet finden zahlreiche gefährdete und geschützte Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum. Heute ist der Nass-Standort Lehmgrube Dättnau ein Naturschutzgebiet von kantonaler, als Amphibienlaichgewässer gar von nationaler Bedeutung.
Weitere Informationen: Naturweg Dättnau-Wülflingen
Tiere
Amphibien
Die Dättnauer Weiher sind bedeutende Amphibienlaichgebiete. Grasfrösche und Wasserfrösche laichen hier, ebenso Erdkröten und Gelbbauchunken. Auch den Bergmolch und den Fadenmolch kann man beobachten.
Libellen
Die Weiher der Lehmgrube Dättnau und ihre Ufer beherbergen ausserdem eine grosse Vielfalt an Libellen. Mit 24 Arten kommt hier rund ein Drittel aller in der Schweiz heimischen Libellenarten vor, von der Feuerlibelle über die Plattbauchlibelle bis zur Grossen Königslibelle.
Tagfalter
Die Liste der Tagfalter, die im Naturschutzgebiet Lehmgrube Dättnau anzutreffen sind, umfasst 15 Arten. Am häufigsten sind davon das Grosse Ochsenauge, das Kleine Wiesenvögelchen und der Hauhechelbläuling anzutreffen. Sehr selten anzutreffen ist der Märzveilchenfalter.
Reptilien
Mehrere Zauneidechsen fühlen sich auf den Ruderalflächen wohl.
Heuschrecken
Zwölf verschiedene Heuschreckenarten sind im Naturschutzgebiet gesichtet worden. Davon kommen die Gemeine Strauchschrecke, der Braune Grashüpfer, die Lauchschrecke und die Rote Keulenschrecke häufig vor. Wer das Grüne Heupferd, die Feldgrille oder die Maulwurfsgrille sehen möchte, braucht viel Geduld und etwas Glück.
Pflanzen
Bei der Neugestaltung der Lehmgrube im 1991/92 wurden lediglich Wildhecken entlang der Dättnauerstrasse gepflanzt. Alle übrigen Flächen weisen einen spontanen Bewuchs auf. Gemäss den Pflanzenaufnahmen aus dem Jahre 2001 weist die Lehmgrube Dättnau über 20 verschiedene Gehölzarten und beinahe 200 Kraut-, Wasser- und Wiesenpflanzen auf, darunter sind über 20 Arten als selten bis sehr selten eingestuft.