RVS-Konzept
Das Wachstum der Stadt Winterthur und das gleichzeitig steigende Bedürfnis nach mehr Mobilität der Bevölkerung führen zu einem Verkehrswachstum. Das heute bereits stark ausgelastete Verkehrsnetz gelangt immer häufiger an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit. Ohne Gegenmassnahmen werden sich Staulängen und -dauer in den nächsten Jahren spürbar vergrössern und die Verkehrsspitzen zeitlich ausdehnen. Die Folge: Mehr Staus, unberechenbare Fahrzeiten und grössere Verlustzeiten für Busse, Autos und Lastwagen, blockierter Gewerbeverkehr und Ausweichverkehr in Wohnquartiere. Die Wirtschaftlichkeit der Unternehmen, die Attraktivität der Stadt für Besuchende, Kundinnen und Kunden und die Wohnqualität werden dadurch negativ beeinträchtigt. Der Stadtrat hat sich daher in seiner 12-Jahres-Strategie ein funktionsfähiges Verkehrsnetz für alle Verkehrsträger zum Ziel gesetzt.
In Winterthur wird der Verkehr schon seit über 30 Jahren mittels Lichtsignalanlage gelenkt. Mit der Regionalen Verkehrssteuerung (RVS), welches ein gemeinsames Konzept des Kantons und der Stadt ist, werden folgende Ziele verfolgt: Berechenbare Fahrzeiten für alle Verkehrsträger, innerhalb der Siedlungsgebiete zirkuliert der Verkehr flüssig, die Anschlüsse zwischen Bus und S-Bahn sind gewährleistet, die Nebenstrassen im Siedlungsgebiet sind vom Durchgangsverkehr entlastet (kein «Schleichverkehr») und die Verkehrssicherheit wird verbessert.
Um dieses bewährte System fortzuführen, sind weitere Lichtsignalanlagen (LSA) am Stadtrand notwendig. Hauptfunktion dieser LSA ist der Überlastungsschutz, um den Verkehr stadteinwärts zu verflüssigen. Im Weiteren wird die Verkehrssicherheit erhöht und der Bus kann punktuell besser bevorzugt werden. Es sind folgende Massnahmen geplant:
- Knoten Schloss Wülflingen – LSA (integriert in den Knotenumbau ist auch eine Buswendemöglichkeit) Umsetzungshorizont kurzfristig
- Knoten Steig- / Dättnauerstrasse – LSA Umsetzungshorizont kurzfristig
- Knoten Auwiesen- / Rosenaustrasse – Bussignal Umsetzungshorizont kurzfristig
- Knoten Auwiesenstrasse / In der Au – LSA Umsetzungshorizont mittelfristig
- Knoten Tösstal- / Eidbergstrasse – LSA Umsetzungshorizont mittelfristig
- Knoten Stadler- / Reutlingerstrasse – LSA Umsetzungshorizont mittelfristig bis langfristig
Die Gesamtkosten des Massnahmenpakets werden grob auf rund 8 Millionen Franken geschätzt (verteilt auf die nächsten 2–10 Jahre). Davon werden voraussichtlich rund 10 bis 15 Prozent zulasten der Stadt anfallen. Der grösste Teil der Kosten wird, sofern die Projekte ausgeführt werden, vom Kanton (Strassenfonds) und Bund (Agglomerationsfonds) getragen.
Der Stadtrat hat Konzept im 1. Quartal 2015 genehmigt. Jede Lichtsignalanlage muss noch projektiert werden und es braucht für den Baukredit in der Regel eine Weisung an den Grossen Gemeinderat. Die Beschlüsse des Grossen Gemeinderates sind referendumsfähig.