Maag Recycling
Seit über 80 Jahren beschäftigt sich Maag Recycling mit der Kreislaufwirtschaft. Was einst als Lumpensammler mit Ross und Wagen in Dättnau begann, ist heute ein Unternehmen, das aus Winterthur nicht mehr wegzudenken ist. Seit 2016 leitet Judith Maag den Familienbetrieb in vierter Generation. Als Umweltwissenschaftlerin setzt sie sich mit komplexen Systemen auseinander; das beinhaltet auch die Rolle ihres Betriebs in Winterthur und in der Grüze.
Recycling ohne Maag ist in Winterthur nicht vorstellbar
Seit 2004 betreibt Maag Recycling an der Werkstrasse in der Grüze den Recy-Hof. An Spitzentagen entsorgen hier bis zu 2 500 Personen alles, was sie nicht mehr benötigen – insgesamt mehr als 6000 Tonnen Glas, Metall, Papier, Kunststoff und weitere Materialien pro Jahr. Das sind rund 10 % der gesamten Wertstoffmenge, die Maag jährlich verarbeitet.
Recycling ist ein dynamisches Geschäftsfeld
Bereits in den 1970er-Jahren haben die Stadt Winterthur und Maag Recycling gemeinsam eines der ersten Glassammelstellennetze der Schweiz aufgebaut und betrieben. Heute betreut das Unternehmen über 100 Gemeinden in der Ostschweiz und ist ein fester Bestandteil deren Entsorgungskonzepte. Für Gewerbe und Industrie entwickelt und betreibt Maag umfassende Entsorgungssysteme, etwa für Kuhn Rikon und Transgourmet / Prodega. Auch für Wohnsiedlungen entstehen individuelle Lösungen, wie etwa der «Recy-Hof light» in der Vogelsang-Siedlung der GWG.
Entsorgen ist komplex und verändert sich stetig
Alltagsgegenstände bestehen zunehmend aus komplexen Materialkombinationen, und sie sind eine grosse und wertvolle Ressource für den Materialkreislauf. Demontage und Wiederaufbereitung werden dadurch anspruchsvoller, aber auch lohnender. Das erfordert kontinuierlich neue technische Lösungen und optimierte Abläufe im Betrieb.
Aber auch die Tätigkeiten und das notwendige Wissen der Mitarbeitenden verändern sich stetig. Lebenslanges Lernen ist keine Floskel, sondern Notwendigkeit. Judith Maag legt grossen Wert auf die Aus- und Weiterbildung ihres Teams. Sie engagiert sich unter anderem massgeblich für die Etablierung und Weiterentwicklung des Berufsbildes «Recyclist/-in».
Nicht nur das Geschäft, auch das Umfeld befindet sich im Wandel

Die von der Stadt Winterthur langfristig angestrebte Entwicklung der Grüze zu einem gemischten Wohn-, Produktions- und Arbeitsquartier stellt Maag Recycling vor grosse Herausforderungen: die Veloroute, die über den Gleisanschluss der Maag führen soll, die Einzonung des Lagerplatzes beim Bahnhof Grüze und die künftige unmittelbare Nachbarschaft einer Wohnsiedlung auf dem Gelände der Gelatine sind nur einige Beispiele.
Bereits die Planung der Bauarbeiten für die Querung Grüze war ein Hosenlupf für alle Beteiligten: ohne Bahnanschluss kann Maag nicht arbeiten, für die Bauarbeiten war eine zeitweise Sperrung des Gleisanschlusses unvermeidbar. Das Ergebnis der Verhandlungen liess sich im Alltag zwar nicht völlig reibungslos, aber einvernehmlich und ohne grössere Schwierigkeiten umsetzen – ein gutes Vorzeichen für die weiteren Veränderungen, die auf die Maag Recycling und auf die Grüze zukommen.
Zahlen und Fakten
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