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Thomas Widmer

*1958 / Tätigkeitsbereiche: Malerei, Zeichnung, Druckgraphik (Hochdruck, Tiefdruck, Lithographie)

www.thomas-widmer.com , wit@bluewin.ch

Nach einem Studium der Geographie, Ethnologie und Volkskunde an der Universität Zürich war Thomas Widmer massgeblich an der Entwicklung der Winterthurer Musikfestwochen beteiligt. Zudem gehörte er zu den Mitbegründern des Musikclubs Albani. Nach einer weiteren Ausbildung zum diplomierten Wirtschaftsprüfer war Widmer für ein internationales Finanzunternehmen tätig, bevor er sich 2011 als freiberuflich Kunstschaffender selbstständig gemacht hat. Von 2011 bis 2013 absolvierte er eine Grundausbildung an der F + F Schule für Kunst und Design in Zürich. Seine Suche nach einem Tiefdrucker, mit dem er zusammenarbeiten könnte, führte ihn in eine grosse Ateliergemeinschaft in einer ehemaligen Spinnerei nach Leipzig. Heute pendelt Widmer zwischen seinen Ateliers in Winterthur Töss und Leipzig.  In seinem bevorzugten Medium, der Druckgrafik, aber auch in seinen Zeichnungen und in der Malerei, arbeitet Widmer häufig seriell. Es sind Stadtansichten, Personen im städtischen Umfeld, aber auch Bäume, Wälder, Landschaften, die er als Motive wählt und die er meist in Ausschnitten darstellt. Als studierter Geologe und Ethnologe ist seine bevorzugte Motivwahl nicht verwunderlich. Eine genaue Beobachtungsgabe des direkten Umfelds sowie die feinfühlige Umsetzung in figurative Zeichnung, Malerei bzw. Grafik zeichnen seine künstlerische Tätigkeit aus. Thomas Widmer arbeitet häufig über den Zwischenschritt der Fotografie, d.h. er fotografiert seine Motive, bevor er im Atelier eine Auswahl trifft, bevor er also entscheidet, welches der Motive er weiter verwenden möchte – und in welcher Form er das Motiv bearbeiten möchte. (kb)

Er selber sagt über seine Arbeit: «Wir alle tragen Informationen in uns. Das Ordnen dieser und ihre Übertragung in eine eigene Bilderwelt ist das Thema meiner Arbeit. Ausgangslage sind meistens Photoskizzen, welche ich in verschiedenen, sich ergänzenden Techniken in flüchtige Kompositionen übertrage. Realitäten werden reduziert aber auch relativiert und widerspiegeln meinen momentanen Stand der Durchsicht. Sie können damit den Betrachter vielleicht auffordern, nach dem verborgenen Kern zu suchen.»

Werk(e) im Superblock

Töss (2013)
Technik: Auswahl von 5 Tuschpinselzeichnungen aus einer Installation von 33 Tuschpinselzeichnungen auf Bütten
Formate: 57 x 76 cm, 38 x 57 cm, 28.5 x 38 cm 
Standort: 1. OG, Pion 11/13

In dieser Arbeit, bestehend aus insgesamt 33 Tuschpinselzeichnungen, von denen sich hier fünf im Superblock befinden, setzt sich Widmer mit dem Winterthurer Quartier Töss auseinander, dem Quartier, in dem er geboren und aufgewachsen ist. Es ist eine künstlerische Auseinandersetzung mit seinem vertrauten Umfeld – und seine Übersetzung in skizzenhaft festgehaltene Eindrücke, denen freilich eine tiefe Vertrautheit mit der Umgebung zugrunde liegt. Thomas Widmer selbst sagt über diese Arbeit und sein Motiv Töss: «Es ist meine gewohnte Umgebung, welche ich dadurch der Routine des Alltäglichen entziehe. Dabei bin ich mir bewusst, dass das für mich Alltägliche für die Betrachtenden nicht unbedingt das gleiche ist wie für mich. Mit meiner Arbeit will ich auch darauf aufmerksam machen. Darin sehe ich das Interessante.» (kb)

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