Ruedi Küenzi
1943 - 2010 / Tätigkeitsbereiche: Malerei, Zeichnung, Illustration, Bühnenbild, Wandbild, Holzschnitt
Ruedi Küenzi wurde 1943 in Kilchberg (ZH) geboren. Nach Besuch der Kunstgewerbeschule in Zürich arbeitete er ab 1961 als Theatermaler am Schauspielhaus Zürich und Opernhaus Zürich. 1964 entschied er sich für ein freies Künstlerdasein als Maler und Holzschneider. Sechs Jahre später zog er nach Schlatt bei Diessenhofen (TG), wo er bis zu seinem Ableben im Jahr 2010 wohnte und arbeitete. Seit 1987 hatte er ein zweites Atelier in Schaffhausen. Er war Mitglied der Thurgauer Künstlergruppe und der internationalen Holzschneidervereinigung Xylon, deren Schweizer Sektion er von 1991 bis 1999 präsidierte. Er schuf eine Reihe bibliophiler Holzschnitt-Editionen und erhielt Aufträge für Wandbilder in öffentlichen Bauten wie Primarschulhaus Thunhof und Alterssiedlung Amriswil. 1993 bestritt er eine Einzelausstellung im Museum zu Allerheiligen Schaffhausen. Das Atelier Alexander in Wülflingen zeigte in regelmässigen Abständen Küenzis neueste Arbeiten. In der 2002 im Huber-Verlag Frauenfeld erschienen Monografie äusserte der Künstler über sich selbst: «Als Landschafts- und Stilllebenmaler begonnen. Immer das Nächste gemalt. Stillleben, Gegenstände, Malutensilien, Pinselkübel, Palettentische, die Farbe gesucht, das Licht, die Komposition, die Fläche, das Zeichnerische. Auch die Landschaften, Landschaftsausschnitte, Fensterausschnitte, immer das Nahe, das Naheliegendste, egal wo ich mich aufhielt. Ob auf Reisen, in Gastateliers, in den Ferien im Süden. Manchmal Figuren, Frauen, Malerkollegen. Selbstbildnisse am längsten, immer wieder – wie zur Kontrolle. Bin ich noch da? Kann ich’s noch? Kann ich’s immer noch nicht… Nie ein Hobby gehabt. Immer nur den Beruf, ja die Familie, und nochmals den Beruf». Bis Mitte der neunziger Jahre sprüht Küenzis Malerei vor überschäumender Freude im Umgang mit Farben und Formen. Später wusste er die unbändige Kraft zu bündeln und näherte sein Schaffen der Abstraktion an. Nebensächlichkeiten liess er weg, bis nur noch das Wesentliche übrigblieb. Durch formale und farbliche Reduktion auf die Grundfarben fand Küenzi zu einer ruhigen, konzentrierten Bildwirkung. (lac)