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Mia Diener

*1982 / Mixed Media, Audio, Installation, Performance

www.miadiener.ch,

Mia Diener studierte von 2001 bis 2005 Bildende Kunst an der F + F Schule für Kunst und Mediendesign in Zürich und verbrachte 2004 ein Auslandsemester an der School Museum of Fine Art SMFA in Boston USA. An der jungkunst 2006 vertrat sie gemeinsam mit Gabriella Hohendahl, Pascal Kohtz und Elen Rolih den künstlerischen Nachwuchs der Stadt Winterthur. 2008 hinterliess ihre Arbeit «Verkaufte Transparenz» im Kunstraum Wildbachstrasse nachhaltigen Eindruck. Im gleichen Jahr erhielt Diener das Kairoer Atelierstipendium zugesprochen. Die 27-jährige Künstlerin hatte sich gegen neun MitbewerberInnen aus den Sparten Bildende Kunst, Literatur, Film und Theater durchgesetzt. Die Stadt Winterthur hatte Mia Dieners Talent somit früh erkannt und gefördert. Bis zur Aufnahme in die Künstlergruppe Winterthur dauerte es noch drei Jahre. Aus der ägyptischen Hauptstadt kehrte Diener mit einem Bündel Tagebücher zurück, in denen sie ihre Beobachtungen und Stimmungen schriftlich festhielt und mit überarbeiteten Fotokopien kombinierte. Die Serie «Liebe Freunde» stellte eine Fortsetzung ihrer 365-teiligen Serie «Tageszeichnungen» aus dem Jahr 2008 dar. Ihre Diplomarbeit «self-made the new reality I» war eine wandfüllende Collage aus Applikationen und Projektionen, die an eine Landkarte mit unbekannten Kontinenten gemahnte. Das Thema Kartographie dominierte ihr Schaffen lange. Sie überschrieb und übermalte Stadtpläne und ganze Weltkarten, besetzte sie mit neuen Zeichen und Legenden, um soziale, wirtschaftliche und politische Verhältnisse offenzulegen. In die Arbeit «verkaufte Transparenz» integrierte sie Plexiglas und Licht, um den Aspekt des Durchleuchtens zu veranschaulichen. Im Grunde geht es Diener um die geistige Durchdringung und Dekonstruktion von vorgegebenen Ordnungssystemen. Ihre neueren, installativen Arbeiten sind narrativ angelegt: In der Ausstellung «Vatikan, Tanz & Tapete» im Neuwiesenhof Winterthur konnten die Besucher aus dem Hörer eines nostalgischen «Telephone» ein von ihr verfasstes und vertontes Hörspiel lauschen. (lac)

Werk(e) im Superblock

Bild Legende:
Ohne Titel (Jahresgabe der Künstlergruppe Winterthur 2014) Technik: Siebdruck, Auflage von 130 Stück Masse: 22 x 32 cm Standort: 5. OG Pion 7
Die Arbeit ist ein exemplarisches Beispiel dafür, wie Diener die kartographische Darstellungsweise adaptiert, um ihr eigenes Bild von Welt zu schaffen. Die Karte wirkt vermeintlich echt. In ihrer Plausibilität liegt subversive Sprengkraft. Die Künstlerin ordnet gewissermassen die Welt neu. Das Blatt impliziert ebenso Lust auf Entdeckungsreisen und erinnert an eine Zeit, in der es noch weisse Flecken auf der Landkarte gab. Dieners künstlerisches Schaffen verbindet Ironie mit subtiler Kritik. Diener: «Die Gönnerarbeit zeigt eine fiktive Karte, die Grenzen, Gebiete und Überlagerungen auflöst und in spielerischer Form Satzzeichen an deren Stelle setzt. Jede Karte ist in der Farbgebung ein Unikat. Die Auflage wurde im analogen Siebdruckverfahren produziert (ohne Maschinen)». (lac)
Bild Legende:
Nexus 0.1 (2014) Technik: Monotypie, Collage, Stempel und Bleistift Masse:  84 x 59 cm Standort: 5. OG Pion 7
Die Darstellung könnte einem Schulatlas entnommen sein. Die am unteren Rand aufgeführte Farbskala dient als Legende für die Farbfelder der vier, über feine Linien miteinander verbundene Globen, doch klug wird man aus den Diagrammen nicht. Der Betrachter verbleibt in Unwissenheit. Mia Diener: «Nexus 0.1 ist ein Werk aus dem 18-teiligen Gesamtwerk Nexus. Die einzelnen Bilder variieren in ihrer Grösse, zusammen aufgehängt ergeben diese ein Dreieck auf der Gesamtgrösse von zirka 3,5 m (B) x 2,5 m (H). Nexus bedeutet u.a. Kommunikation, Verbindung und Verknüpfung. Nexus 0.1 zeigt eine fiktive mathematische und wirtschaftliche Verknüpfung. Die Messskala (unten) hält die Weltkugeln an Bleistiftstrichen fest und versucht diese in einer Ordnung und Balance zu halten». (lac)

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