Wildschwein (Sus scrofa)
Seit 1985 nehmen die Wildschweinbestände in der Schweiz stetig zu und ihr Verbreitungsgebiet vergrössert sich laufend. Auch im Winterthurer Wald ist das Wildschwein heimisch.
- Im Wildpark Bruderhaus seit 1977
- Grösse: Schulterhöhe 60 – 100 cm
- Gewicht: 90 – 180 kg
- Geburt Jungtiere: Februar - Mai (zweiter Wurf im Spätsommer, Herbst möglich)
- Lebenserwartung: bis 20 Jahre (in Gefangenschaft)
- Nahrung: Allesfresser (Vorliebe für Eicheln und Bucheckern; durchwühlt den Boden nach essbaren Wurzeln, Würmern, Engerlingen, Mäusen, Schnecken, Pilzen usw. Im Wald ist die Auflockerung des Bodens willkommen; auf Kulturflächen richten Wildschweine damit grosse Schäden an.)
- Lebensweise/Lebensraum: Bachen, wie die Weibchen bei den Wildschweinen bezeichnet werden, leben mit weiblichen Verwandten und ihren Jungen in Familienverbänden, den sogenannten Rotten zusammen. Angeführt wird diese bis 20 Tiere umfassende Sippe von einer erfahrenen Leitbache. Die vorjährigen männlichen Jungtiere müssen die Gruppe verlassen. Sie schliessen sich vorübergehend zu Junggesellengruppen zusammen. Ab zweijährig ziehen die Männchen als Einzelgänger durchs Revier. Nur während der Paarungszeit von November bis Januar schliessen sie sich den Mutterfamilien an.
Die meiste Zeit verbringen Wildschweine ruhend. Das Suhlen in nassem, schlammigem Untergrund und das Scheuern an Bäumen sind typische Verhaltensweisen des Wildschweins. Beides hilft, lästige Parasiten und Insekten abzuwehren. Das Schlammbad bezweckt ausserdem eine Regulierung der Körpertemperatur.
Laub- und Mischwälder, versetzt mit sumpfigen Gebieten und Lichtungen stellen den geeignetsten Lebensraum dar. Wildschweine sind jedoch sehr anpassungsfähig. Einzig, weite offene Flächen und das Gebirge werden gemieden. - Verbreitung: Im 18./19. Jahrhundert waren die Wildschweine in Mitteleuropa fast ausgerottet. Die Wiederbesiedlung der Schweiz begann Anfang 20. Jahrhundert im Jura, im nördlichen Mittelland, im Tessin und Wallis. Heute zählt der Wildschweinbestand in der Schweiz zwischen 6'000 und 10'000 Tieren. Etwa gleich viele werden jedes Jahr abgeschossen.