Entwicklungskonzept Wildpark Bruderhaus
Der Wildpark Bruderhaus will die einheimische Tierwelt als Teil unserer Kulturlandschaft erlebbar und begreifbar machen, indem einheimische oder ehemals einheimische Wildtierarten in art- und tiergerechten Anlagen der Bevölkerung gezeigt und die Ansprüche der Wildtiere an ihren Lebensraum vermittelt werden. Seit seiner Entstehung 1890 hat sich der Wildpark Bruderhaus stetig verändert und weiterentwickelt.
Der Stadtrat hat im November 2024 das «Entwicklungskonzept 2030» gutgeheissen.
Dieses umfasst zwei neue Tieranlagen:
- eine neue Anlage für den Europäischen Nerz
- eine Auffang- und Aufzuchtstation für Luchswaisen
sowie Neuerungen in der Anlage:
- Umsiedlung der Wildschweine und Hirsche in neue Anlagen
- Sanierung und Revitalisierung des Hinteren Chrebsbachs unterhalb des Restaurants Bruderhaus
Geplante Nerzanlage
Der Europäische Nerz ist vom Aussterben bedroht. Der Wildpark Bruderhaus beteiligt sich auf Initiative des Wildparkvereins am Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) zur Zucht, Auswilderung und Wiederansiedlung des Nerzes an verschiedenen geeigneten Standorten in Europa. Dazu wird beim Hinteren Chrebsbach unterhalb des Restaurants eine neue, Nerzanlage erstellt. Finanziert werden soll die Anlage durch Drittmittel, hauptsächlich durch Spendengelder.
Auffangstation für Luchswaisen
Die Population der seit den 1970er-Jahren wieder in der Schweiz angesiedelten Luchse ist durch Inzuchterscheinungen bedroht. Abhilfe schaffen soll unter anderem eine Auffang- und Aufzuchtstation für Luchswaisen. Auf Anfrage und in Zusammenarbeit mit KORA, der Stiftung für Raubtierökologie und Wildtiermanagement Schweiz, ist angrenzend an die bestehende Luchsanlage eine Aufzuchtstation geplant. Luchswaisen aus verschiedenen Populationen in der Schweiz sollen aufgenommen und mit möglichst wenig Kontakt zu Menschen aufgezogen werden. Sobald sie ausreichend selbständig sind, werden sie in einer anderen Population wieder ausgewildert und tragen so zur genetischen Durchmischung des Luchsbestandes in der Schweiz bei. Finanziert werden sollen die Anlage und der Betrieb durch Drittmittel, hauptsächlich durch Spendengelder.
Neuerungen im Wildpark
Die Anlagen für die Rothirsche und die Wildschweine werden nach Norden, angrenzend an die Wolfs- und Przewalskipferdeanlage, verlegt und neu gestaltet. Die bestehenden Anlagen werden aufgehoben und aufgeforstet. Durch die Neuanordnung der Gehege und die Anpassungen am Wegnetz wird der Wildpark mehr Richtung Stadt hin ausgerichtet. Ausserdem wird dank kürzerer Fahrwege der Betrieb des Wildparks vereinfacht. Die freiwerdenden Flächen der heutigen Gehege werden aufgeforstet und der durch die bestehenden Gehege verlaufende Hintere Chrebsbach wird revitalisiert, ansprechend gestaltet und ökologisch aufgewertet.
Je nach Stand der Drittmittelbeschaffung durch den Wildparkverein Bruderhaus kann im zweiten Quartal 2025 mit der Realisierung der Projekte begonnen werden.