Chronik Wildpark Bruderhaus
Den Anfang machen zwei Vereine
Der Wildpark Bruderhaus ist einer der ältesten Wildparks in der Schweiz. Nach seiner Gründung durch den Wildparkverein im Jahr 1890 und dem Bau der ersten Gehege zogen im Jahr darauf Rothirsch und Damhirsch ein. Wann der Sikahirsch folgte, ist nicht bekannt. Auch fehlen Angaben über den Einzug der Murmeltierkolonie. Sicher ist, dass diese Arten im Wildpark leben, als sich 1902 der Wildparkverein auflöst und die Verantwortung an den Verkehrs- und Verschönerungsverein übergeht.
Die Stadt übernimmt
Die Stadtforstverwaltung kümmert sich ab 1946 um den baulichen Unterhalt des Parks, bis 1952 der Betrieb vollständig an sie übergeht. Dazumal leben sechs Rot-, neun Dam- und elf Sikahirsche im Wildpark. Heute liegt die Führung des Wildparks bei Stadtgrün Winterthur, das aus der Zusammenlegung von Forstbetrieb und Stadtgärtnerei hervorgegangen ist.
2018 | Kinderspielplatz und Infostand werden erneuert. |
2018 | Der Damhirsch zieht aus. Damit ist der Platz frei für den Um- und Ausbau der Wisentanlage. |
2015 | Mufflon und Przewalskipferde ziehen in ihre neue, grosszügige Gemeinschaftsanlage um. |
2008 | Ein Wolfspaar zieht in die neu erstellte Wolfsanlage ein. Bereits im Jahr darauf gibt es erstmals Nachwuchs. |
2004 | Die Przewalskistuten Jalu-H und Janela werden dem Auswilderungsprojekt der International Takhi Group zur Verfügung gestellt. |
2003 bis 2005 | Erarbeitung eines Entwicklungskonzepts für den Wildpark Bruderhaus. |
2002 | Transport von drei Wisenten ins WWF Auswilderungsprojekt in der Prioksko-Terrasny Nature Reserve bei Serpukhov südlich von Moskau. Der junge Bulle Wuthan überlebt den Transport leider nicht. Kurz vor dem Ziel stirbt er an einer akuten Bauchfellentzündung. |
2002 | Grosstransport von 14 Przewalskipferden ins Auswilderungsprojekt im Tachintal. Mit dabei die Stuten Gitane, Haya und Halizia aus dem Bruderhaus. |
2001 | Gründung des Wildparkvereins Bruderhaus. |
2000 | Drei Wisente gehen ans Auswilderungsprojekt des WWF Russland ins Gebiet von Bryansk, südlich von Moskau. |
2000 | Die Przewalskistuten Elmora und Farissa werden dem Auswilderungsprojekt der International Takhi Group zur Verfügung gestellt. |
1999 | Przewalskihengst Ebro geht ins Auswilderungsprojekt im Tachintal. |
1999 | Neubau einer artgerechten Luchsanlage als Ersatz für das veraltete, viel zu kleine Gehege. |
1997 | Teilnahme am Wiederansiedlungsprojekt der International Takhi Group in der Wüste Gobi mit der Przewalski-Stute Colette (rund 20 Pferde reisen in den folgenden Jahren zur Auswilderung in die Mongolei). |
1991 | Ersatz der Sikahirschgruppe durch reinrassige Vietnamsikahirsche. Sie ist die dritte Art mit Beteiligung an einem internationalen Erhaltungszuchtprogramm. |
1991 | Bau des Wildpferdegeheges zum 100-jährigen Jubiläum des Wildparks. Einsetzen von zwei Wildpferden aus Oberwil und einem Pferd aus Wien-Schönbrunn. Beteiligung am internationalen Erhaltungszuchtprogramm für diese Art. |
1990 | Im Damwildgehege werden vier Mufflons eingesetzt, gestiftet vom Jagschutzverein Winterthur und Umgebung. |
1988 | Einrichtung des Geologielehrpfades entlang der Wildparkstrasse, gestiftet durch die Naturwissenschaftliche Gesellschaft Winterthur anlässlich ihres 100-jährigen Bestehens. |
1981 | Bau eines Luchsgeheges und Einsetzen eines Luchspaares. |
1977 | Einrichtung des Wisentgeheges und Einsetzen eines Wisentpaares. Beteiligung am internationalen Erhaltungszuchtprogramm für diese Art. |
1977 | Neueinteilung der Gehege und Neubau eines Wildschweinstalles. |
1975 | Neubau eines Hirschunterstands als Ersatz für zwei alte, baufällige Ställe. |
1972 | Ein Erweiterungsprojekt wird an der Urne abgelehnt. |
1966 bis 1969 | Umfassende Renovation aller Gehege. |
1952 | Übernahme des Betriebes durch die Stadtforstverwaltung. Der Tierbestand umfasste damals 6 Rothirsche, 9 Damhirsche und 11 Sikahirsche, also insgesamt 3 Arten mit 26 Tieren. |
1946 | Übernahme des baulichen Unterhaltes durch die Stadtforstverwaltung. |
1945 | Wegen des schlechten Zustands der Gehege und des Baumbestands erfolgt eine Verkleinerung der Anlage und die verbleibenden Gehege werden saniert. |
1926 | Erste Gesamtrenovation der Gehege. |
1902 | Unterhalt und Betrieb gehen an den Verkehrs- und Verschönerungsverein über. Zu diesem Zeitpunkt lebt im Park eine Murmeltierkolonie in einem zwingerähnlichen Gehege. |
1891 | Rot- und Damhirsch ziehen als erste Arten in den Wildpark ein. Wann der Sikahirsch dazu stösst, ist nicht bekannt. |
1890 | Gründung des Wildparks durch den Wildparkverein und Bau der Wildtiergehege für die ersten Arten. |
1838 | Einrichten einer Gaststube im Forsthaus und Bau einer Trinkhalle auf dem Fundament der ehemaligen Kapelle. Nebenbei kleiner Landwirtschaftsbetrieb. |
1818 | Umwandlung des Bruderhauses zum Forsthaus und bis 1830 zur Wohnstätte für Andreas Weinmann, den ersten Stadtforstmeister von Winterthur. |
1786 | Abbruch der baufälligen Kapelle aus dem Jahr 1424. |
1530 | Auflösung des Bruderhauses im Zuge der Reformation; Zuweisung als Wohnstätte für den letzten Bruder nach dessen Verheiratung. Danach Ruhesitz für ältere Bürger. |
1521 | Ende 15. bis Anfang 16. Jahrhundert wird im Bruderhaus eine "bedenkliche Entartung" bemerkt. Ein Bruder wird zum Tode auf dem Scheiterhaufen verurteilt. |
1464 | Bewilligung zur Aufbewahrung der Altar-Sakramente, erteilt vom Bischof von Konstanz. Die Brüder vom Orden der Franziskaner versahen zu Stadt und Land bei Arm und Reich Krankenpflegedienste. |
1424 | Errichtung einer Kapelle, die 1786 abgebrochen wurde. |
1395 | Erste urkundliche Erwähnung. Schultheiss und Rat der Stadt Winterthur bestätigen den Brüdern ihre alten Gewohnheiten und die freie Wahl ihres Altvaters. |