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Winterfester Garten

Für viele Garten-Besitzerinnen und -Besitzer bedeutet Herbstzeit auch Aufräumzeit. Verblühte Stauden und Blumen werden abgeschnitten, das Gemüsebeet abgeräumt und das Laub zusammengerecht. Doch was für das menschliche Auge ordentlich aussieht, gleicht für Insekten, Vögel und Kleintiere einer Wüste: Sie finden weder Nahrung noch Unterschlupf.

In der kalten Jahreszeit schläft der Garten sprichwörtlich: Viele Insekten überwintern als Larven im Boden oder im Laub, Tiere wie der Siebenschläfer oder der Igel machen Winterschlaf, Frösche und Kröten befinden sich in der Winterstarre. Laubgehölze haben ihre Blätter verloren und betreiben keine Photosynthese mehr. Es gibt jedoch auch einige Tiere, die die harsche Jahreszeit nicht einfach verschlafen können: Besonders Singvögel lassen sich im winterlichen Garten leicht beobachten.

Ein Ast- und Laubhaufen bietet Fröschen, Molchen, Insekten, Blindschleichen und vielen anderen Tieren Unterschlupf.
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Ein Ast- und Laubhaufen bietet Insektenlarven, Fröschen, Molchen, Blindschleichen und vielen anderen Tieren Unterschlupf. Foto: P. Villiger

Mit fünf einfachen Tipps können Sie die Biodiversität fördern und Ihren Garten fit für den Winter machen – wobei es öfter darum geht, was nicht zu machen ist:

TIPP 1 – Bitte nicht aufräumen

Machen Sie sich weniger Arbeit. Pflanzen Sie einheimische Sträucher und Stauden und überlassen Sie einen Teil Ihres Gartens mehr oder weniger der Natur. Räumen Sie seltener auf. Das gibt Tieren mehr Versteckmöglichkeiten und Ihnen mehr Zeit für anderes im Leben.

TIPP 2 – Bitte nicht abschneiden

Lassen Sie verblühte Blumen und Samenstände stehen und schneiden Sie sie erst im Frühling zurück. In hohlen Stängeln überwintern Wildbienen und andere Insekten. Samen bieten Vögeln wichtige Nahrung im Winter.

Beeren mit Eis überzogen im Winter.
Bild Legende:
Einheimische Sträucher sind im Winter wichtige Nahrungsquelle für Vögel. Foto: katya-guseva0/pixabay

TIPP 3 – Bitte nicht rechen

Rechen Sie das Laub nur dort zusammen, wo es nötig ist. Nutzen Sie die Blätter, um Blumen- und Gemüsebeete zu bedecken oder legen Sie einen Laubhaufen an. Laub ist Nahrung für Regenwürmer und andere Kleinlebewesen und schützt den Boden vor dem Austrocknen.

TIPP 4 – Bitte nicht stören

Tiere müssen im Winter so viel Energie wie möglich sparen. Werden sie gestresst oder gar aus dem Winterschlaf gerissen, kann dies für viele von ihnen den Tod bedeuten. Beispielsweise finden Igel, Fledermäuse und andere Insektenfresser im Winter keinerlei Nahrung und dürfen deshalb unter keinen Umständen gestört werden – sollte dies trotzdem geschehen, müssten sie das Tier in eine professionelle Auffangstation bringen.

Schlafende Haselmaus in einem Nest aus Gräsern
Bild Legende:
Eine Haselmaus im Winterschlaf, gefunden in einem Vogelnistkasten. Foto: Zoë Helene Kindermann/Wikimedia (CC BY-SA 4.0)

TIPP 5 – Vögel beobachten

Die Vögel, die bei uns überwintern, sind an die hiesigen Wetterverhältnisse angepasst und müssen grundsätzlich nicht gefüttert werden. Wichtig ist aber, dass sie natürliche Futterquellen finden: einheimische Sträucher mit leckeren Beeren, ungeschnittene Stauden mit vielen Samen und natürliche Gewässer mit Insektenlarven und Fischen. Wer im Winter trotzdem Kleinvögel füttern möchte, sollte folgende Hinweise beachten:

  • Das Futter sollte möglichst der natürlichen Nahrung der Vögel entsprechen. Bei Körnerfressern wie Spatzen, Finken oder Meisen sind dies verschiedene Samen, zum Beispiel Hanfsamen oder Sonnenblumensamen. Bei Weichfressern wie Amsel, Star oder Rotkehlchen sind dies Obst und Nüsse, zum Beispiel aufgeschnittene Äpfel oder gehackte Haselnüsse.
  • Das Füttern von Tauben und Greifvögeln ist verboten.
  • Meisenknödel im Plastiknetz können für die Tiere eine Gefahr darstellen, wenn sie sich darin verheddern. Zudem dürfen die leeren Netze auf keinen Fall in die Umwelt gelangen, sondern müssen korrekt im Hauskehricht entsorgt werden.
  • Treffen viele Vögel an einer Futterstelle aufeinander, kann dies zur Verbreitung von Krankheiten beitragen. Wird ein Vogelhäuschen benutzt, muss dieses so gebaut sein, dass die Vögel nicht im Futter stehen und kein Kot ins Futter gelangen kann. Das Häuschen sollte zudem nach Gebrauch gut gereinigt werden. Ergrautes Futter ist giftig für die Vögel.
  • Die Futterstelle muss so angelegt sein, dass sich Katzen nicht unbemerkt anschleichen können.

Seltene und bedrohte Vogelarten profitieren nicht von der Winterfütterung.

Blaumeise auf einem verschneiten Ast
Bild Legende:
Die Blaumeise ist in der Schweiz sehr häufig anzutreffen und kommt im Winter gerne ans Futterhäuschen. Foto: NickyPe/pixabay

Weitere Informationen.

Zuständige Stelle

Stadtgrün Winterthur Telefon +41 52 267 30 00

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