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Frühlingserwachen

Die Vorfreude ist gross: Im Frühling beginnt das neue Gartenjahr, die ersten Blumen blühen, Gemüse wird gepflanzt. Auch die Tierwelt ist wieder aktiver – Amphibien erwachen aus der Winterruhe, Zugvögel kehren zurück und Insekten kriechen aus den Laubhaufen, Pflanzenstängeln und Holzbeigen. Fünf Tipps, wie Sie jetzt die einheimische Biodiversität fördern können.

Naturgarten mit bunter Wildblumenwiese
Bild Legende:
Der Frühling ist die optimale Zeit, um eine Wildblumenwiese anzulegen.

TIPP 1 – blühende Vielfalt von und für Winterthur

Jetzt ist die beste Zeit, um Pflanzen zu ziehen und auszusäen. Achten Sie beim Kauf auf eine lokale Herkunft des Saatgutes – also besser keine holländische Sortenzüchtung vom Discounter, sondern eine standortheimische Wildart aus einer regionalen Biogärtnerei. Wählen Sie verschiedene einheimischen Blütenpflanzen mit unterschiedlichen Blühzeiten. Damit schaffen Sie das ganze Jahr über ein vielfältiges Nahrungsangebot für Insekten und eine Augenweide für sich. Dazu können Sie je nach verfügbarem Platz Kräuter (z.B. Thymian, Minze, Oregano), Beeren (z.B. Walderdbeere, Himbeere, Johannisbeere), Stauden (z.B. Malve, Schaf­garbe, Mädesüss), Sträucher (z.B. Kornelkirsche, Holunder, Felsenbirne) und Bäume (z.B. Birke, Kirsche, Vogelbeere) in Ihrem Garten oder auf Ihrem Balkon kombinieren. 

TIPP 2 – Platz und Material für die Familiengründung

Liebe liegt in der Luft: Im Frühling paaren und vermehren sich viele Arten. Meisen markieren ihr Revier mit Gesang, der Balzflug der Mauersegler findet hoch im Himmel statt und die Männchen der leuchtend grünen Zauneidechsen messen sich in Schaukämpfen. Doch wie können Tiere im Siedlungsraum ihre Jungen aufziehen? Wildbienen benötigen je nach Art Tot- oder Morschholz, feinkörnigen Sand, Pflanzenstängel oder offene Lehmwände für ihre Brutgänge. Vögel brauchen neben einem geeigneten Platz auch Material für die Nestpolsterung: trockene Stängel, feine Äste, Moos, Blätter oder Tierhaare. Daneben müssen die Jungtiere natürlich auch ernährt werden: Schwalben beispielsweise jagen dafür tausende Insekten pro Tag. Kleinstrukturen und Vielfalt im Garten helfen also vielen Tieren dabei, ihre Nachkommen sicher und gesund aufzuziehen. 

Star im Anflug auf Vogelhäuschen.
Bild Legende:
Dieser Star konnte Insektenlarven für seine Jungen erbeuten. Von Nistkästen profitieren auch Meisen, Spatzen oder Kleiber sowie Säugetiere wie der Siebenschläfer.

TIPP 3 – Blumenwiese anlegen und Schmetterlinge fördern

Schmetterlinge mögen sich als ausgewachsene Tiere von vielen Blumenarten ernähren, ihre Raupen sind aber oft auf bestimmte Futterpflanzen angewiesen. Zitronenfalter bevorzugen Faulbaum oder Kreuzdorn, Aurora-Falter lieben Wiesen-Schaumkraut und bei den Bläulingen verrät oft schon der Name, was die Raupen fressen: Esparsetten-Bläuling, Wiesenknopf-Ameisenbläuling, Wundklee-Bläuling... Fördern Sie deshalb die Vielfalt der einheimischen Tagfalter mit einer Blumenwiese! Die ideale Zeit für das Ansäen liegt zwischen April und Juni. Bereits vier Wochen vorher muss jedoch der Boden bearbeitet und die bisherige Vegetation beseitigt werden. Das Saatgut muss aus der Schweiz stammen und sollte so regional wie möglich sein. Die Blumenwiese darf nicht gedüngt werden, braucht kein Jäten – ausser das Entfernen von Neophyten – und sollte am besten etwa zweimal pro Jahr gestaffelt geschnitten werden.

Neu angelegte Blumenwiese mit Schmetterling.
Bild Legende:
Wo früher eintöniger Rasen war, blüht heute eine bunte Blumenwiese. Ein Schwalbenschwanz hat den Lebensraum bereits für sich entdeckt.

TIPP 4 – keine Fallen für Amphibien und Co.

Bevor Tiere gefördert werden, sollte zuallererst sichergestellt werden, dass keine Tiere gefährdet werden. Glasscheiben, vor allem wenn durch sie hindurch der Himmel sichtbar ist (z.B. an der Hausecke oder bei Wintergärten) oder wenn sich Bäume, Sträucher oder der Himmel darin spiegeln, sind eine tödliche Gefahr für Vögel. Grosse Raubvogelsticker nützen nichts, hingegen wirken je nach Situation Vorhänge, feine Muster im oder auf dem Glas oder Insektengitter gut. Immer wieder kommt es auch vor, dass Amphibien in Schächte fallen und dort elendig austrocknen. Mit vergitterten Lichtschächten kann dieser Gefahr vorgebeugt werden. Genauso wichtig ist auch das Ausräumen von Hindernissen: Ist der ganze Garten mit einem engen, bodentiefen Maschendrahtzaun umgeben, kann sich sicher nie ein Igel einfinden. Eine ebenfalls unterschätzte Gefahr ist Licht: Insekten bleiben an künstlichen Lichtquellen «gefangen» bis sie an dieser verbrennen, an Übermüdung sterben oder leichte Beute von Jägern werden.

TIPP 5 – geniessen und darüber sprechen

Wenn Ihr Balkon oder Ihr Garten schliesslich zum Biodiversitätsparadies für Tiere, Pflanzen und Menschen geworden ist, sollten Sie dieses nicht nur alleine geniessen, sondern es auch stolz all Ihren Freundinnen und Freunden, Bekannten und Verwandten präsentieren – vielleicht lässt sich ja jemand zur Nachahme motivieren. Die Wildtiere, die sich sicherlich schon bald in Ihrem Garten zeigen, können Sie auf stadtwildtiere.ch anmelden. Falls Sie sich auch ausserhalb Ihres Gartens für die Natur einsetzen möchten, gibt es in Winterthur zudem verschiedene Möglichkeiten wie die Winti Rangers, Naturschutzvereine oder Freiwilligeneinsätze. Und wenn Sie sich allgemein für die lokale Flora begeistern, sollten Sie unbedingt Teil der Winti Scouts werden.

Mitglieder des Natur- und Vogelschutzvereins Winterthur-Seen bei der Naturschutzarbeit im lichten Wald am Sädelrain, wo seltene Orchideen und Enziane gedeihen.
Bild Legende:
Mitglieder des Natur- und Vogelschutzvereins Winterthur-Seen bei einem Freiwilligeneinsatz im Wald, wo auch Spass und das gemeinsame Naturerlebnis nicht zu kurz kommen.

Weitere Informationen.

Zuständige Stelle

Stadtgrün Winterthur Telefon +41 52 267 30 00

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