Kopfbereich

Direkter Zugriff

Willkommen in Winterthur.

Hauptnavigation

Bunter Herbst

Für viele Garten-Besitzerinnen und -Besitzer bedeutet Herbstzeit auch Aufräumzeit. Verblühte Stauden und Blumen werden abgeschnitten, das Gemüsebeet abgeräumt und das Laub zusammengerecht. Doch was für das menschliche Auge ordentlich aussieht, gleicht für Insekten, Vögel und Kleintiere einer Wüste: Sie finden weder Nahrung noch Unterschlupf.

Einheimische Sträucher in einem Garten
Bild Legende:
Einheimische Sträucher zeigen sich im Herbst in einem farbigen Kleid und bieten den ganzen Winter über Nahrung und Unterschlupf für verschiedene Tierarten. Foto: P. Villiger

TIPP 1 – Wiesen schneiden (oder nicht)

Wussten Sie, dass viele Schmetterlinge sich nur an bereits vertrockneten Grashalmen verpuppen? Dass einige Hummelarten ihre Nester in verfilzten Altgrasbüscheln anlegen? Oder dass manche Wildbienen den Winter in trockenen Stängeln verbringen? Da die wenigsten von uns Hirsche, Wisente oder deren domestizierten Verwandten im Garten haben, müssen die Wiesen zwar von Menschenhand gemäht werden, der Schnitt sollte jedoch so schonend wie möglich erfolgen. Dazu gehören das richtige Gerät, das gestaffelte Schneiden und das Stehenlassen von Altgrasstreifen oder -inseln. Im eigenen Garten wird das Mähen mit einer Handsense oder einer Grasschere empfohlen, für grössere Flächen ein Balkenmäher. Auf rotierende Messer sollte verzichtet werden. Ein absolutes No-Go sind Sauger oder Aufbereiter, die das Mähgut – und alle darin enthaltenen Tiere – direkt absaugen oder sogar häckseln.

TIPP 2 – Gehölze pflanzen und Wildhecke anlegen

Zwar können Sträucher auch im Frühling und je nach Witterung sogar im Sommer gepflanzt werden; traditionell der beste Zeitpunkt für das Anlegen einer Hecke ist jedoch der Herbst. Eine Wildhecke mit verschiedenen einheimischen Arten, Dornensträuchern, Kleinstrukturen wie Asthaufen und einem Krautsaum ist ein sehr wertvoller Lebensraum für zahlreiche Arten: Sie bietet das ganze Jahr über Nahrung und Lebensraum für Insekten, Kleinsäuger und Vögel. Im Garten sollten sich Artenwahl an den Platz- und Standortverhältnisse sowie den Nutzerwünschen (beispielsweise keine giftigen Pflanzen) orientieren – es gibt für alle Situationen passende einheimische Pflanzen. Einige der beliebtesten sind zum Beispiel Schwarzdorn, Tierlibaum, Schneeball, Weiden, Wildrosen, Johannisbeere, Pfaffenhütchen oder Holunder. Achten Sie beim Einkauf auf die Herkunft der Gehölze und bevorzugen Sie Wild- statt Zuchtformen.

Amsel auf einem Weissdorn
Bild Legende:
Vögel und andere Tiere sind in der kalten Jahreshälfte besonders auf Wildfrüchte von einheimischen Sträuchern und Bäumen angewiesen. Foto: fotoblend/pixabay

TIPP 3 – Kuschelige Winterquartiere schaffen

Stapeln Sie Äste, Zweige und Laub an einer geschützten Stelle zu einem Haufen. Darin können Schmetterlings- und Käferlarven überwintern sowie Igel einen Unterschlupf finden. Auch Wurzelstöcke, Steinhaufen, Trockensteinmauern, Benjeshecken, getrocknete Stauden und Altgrasinseln können verschiedenen Tierarten ein gemütliches Winterquartier bieten, beziehungsweise Material für ein solches bereitstellen. Besonders attraktiv nicht nur für Tiere, sondern auch für Menschen sind während der kalten Jahreszeit immergrüne einheimische Arten wie Efeu, Stechpalme, Eibe, Weisstanne, Waldföhre oder Gewöhnlicher Wacholder. 

Braunbrustigel
Bild Legende:
Igel halten genauso wie Fledermäuse, Siebenschläfer oder Haselmäuse einen Winterschlaf und benötigen im Herbst Naturmaterialien wie Gräser, Blätter und Moos zur Isolation und Polsterung ihres Unterschlupfs. Foto: Hundankbar/pixabay

TIPP 4 – Nistkästen kontrollieren und neue aufhängen

Der Herbst ist die optimale Zeit, um Nistkästen zu kontrollieren und allenfalls zu reinigen: Die Vögel sind ausgeflogen und die Wintermieter:innen wie zum Beispiel Gartenschläfer und Haselmaus noch nicht eingezogen. Diese begeben sich im Oktober in den Winterschlaf, den sie gerne in einer Baumhöhle, oder eben auch in einem Nistkasten verbringen. Der Herbst ist auch die beste Zeit, um neue Nistkästen aufzuhängen, denn neben den Kleinsäugern, die die Kästen im Winter schätzen, suchen sich auch manche Vogelarten bereits im Winter passende Reviere mit Nistmöglichkeiten.

TIPP 5 – Komposthaufen anlegen

Pflanzen benötigen für ihr Wachstum verschiedene Nährstoffe wie Stickstoff, Phosphor oder Kalzium, welche sie nicht immer in genügend grossen Mengen der Erde entziehen können. Das Düngen fördert deshalb das Pflanzenwachstum und erhöht den Ertrag im Gemüsegarten. Einheimische Wildpflanzen müssen grundsätzlich nicht gedüngt werden. Für Sträucher und Bäume genügt es, wenn Laub und andere Pflanzenteile vor Ort vermodern können, viele Wildblumenwiesen sind heute eher zu nährstoffreich und das Abführen des Schnittguts trägt zur gewünschten Ausmagerung bei. Zur Düngung des Gemüsegartens sollte ebenfalls kein Kunstdünger verwendet werden, denn dieser verursacht grosse Umweltschäden bei der Herstellung. Besser sind organische Dünger, beispielsweise Mist von einem nahen Bauernhof oder Humus vom eigenen Komposthaufen, welche sich im Gegensatz zu Kunstdünger auch langfristig positiv auf die Bodenfruchtbarkeit auswirken.

Komposthaufen mit buntem Laub überdeckt im Herbst
Bild Legende:
Gemüsereste, Schnittgut, Laub, Fruchtreste, Kaffeesatz, Eierschalen... fast alle organischen Abfälle können auch im eigenen Garten kompostiert werden. Foto: NoName_13/pixabay

Weitere Informationen.

Zuständige Stelle

Stadtgrün Winterthur Telefon +41 52 267 30 00

Fusszeile