Kunstankäufe 2022
Statement der Künstler*innen zum Werk
Die Serie Three Crows bestehend aus 16 Fotografien porträtiert die drei Krähen, die auf dem Areal, auf dem sich auch das Atelier der beiden Künstlerinnen befindet, leben. Zudem sind sie die heimlichen Protagonist*innen des Filmes From Our Window, der in der gleichen Ausstellung in der Kunsthalle Winterthur 2022 zu sehen ist.
Statement des Künstlers zu den Werken
Die zwei Silberstiftzeichnungen stammen aus der 18-teiligen Serie «Silberglitch» und sind während der Covid Pandemie entstanden.
Der Silberstift ist ein Zeichenstift mit einer Silbermine, welcher im 15. Jahrhundert seine Blütezeit erlebte. Die Silberstift-Technik beruht darauf, dass die Grundierung Schwefel enthält, der mit dem Stift reagiert. (z. B. Zinksulfid)
Corona, Lockdown. Eine «gestörte» Zeit. Ausflüge, Spaziergänge, Museumsbesuche, Alltägliches wird zum Abenteuer. Einige dieser Erlebnisse halte ich auf Selfies fest, welche als Vorlage dienen und das Format bestimmen. Durch Zerschneiden, Verzerren, Weglassen, Verschieben, Verpixeln, Wiederholen, Umkehren und Überlagern, erfinde ich zeichnerisch eine Selfie-Glitchwelt.
marcowyss.ch
Statement der Künstlerin zum Werk
Das Pandemie-Jahr 2020 war geprägt von Unsicherheiten, Existenzängsten, Arbeitsverlust, Einbrüchen, social distancing, Einsamkeit, Verlust von geliebten Menschen, Leere.
Die leeren Stelen versinnbildlichen diesen kollektiven Stillstand und diese ungewöhnliche Zeit.
LE CO-VIDE 19 Assoziationen zum kollektiven Stillstand
die Leere
der Hohlraum
das Vakuum
die Bestandeslücke
die Blösse
die Fehlstelle
die Kahlfläche
der Zwischenraum
die Schrumpfung
der Unterdruck
das Sommerloch
die Gesetzeslücke
die Leerstelle
die Sinnfreiheit
der Leerlauf
die Unausgefülltheit
die Inhaltsleere
das Rechtsvakuum
das Nichts
christarogger.ch
Statement der Künstlerin zum Werk
Monochrome Farbtafel, hellblau. Klassischer Bildaufbau mit einer Leimung und drei Schichten Halbkreidegrund. Es folgen feine Farbschichten in Ölfarbe. Zuerst elf feine Farbschichten in Rot, lange Trocknungszeiten. Bildfindung. Für die Unjurierte 2022 habe ich nun die Tafel wieder aufgenommen und in Hellblau beendet. Die Untermalung ist an den Seitenrändern noch sichtbar.
Offenes Feld, ruhiger Geist, Weite.
Statement des Künstlers zu den Werken
Die gesamte Serie, besteht aus 102 Zeichnungen, gezeichnet mit einem Füllfederhalter und Tinte. Zusammen mit einem Postkartenblock, gehören diese zu meinen Wegbegleitern. So kann ich überall Zeichnen.
Ich beginne so frei wie möglich. Manchmal inspirieren mich Strukturen von beobachteten Dingen, Details, oder Musik. Einige Zeichnungen sind aufgrund von Kaffee, Wein, Kurkuma, Randen und Farbflecken entstanden, aus diesen versuche ich organische, plastische Formen zu schaffen.
Statement des Künstlers zum Werk
Zu "trifrons" (Wikipedia: vultus trifrons, „dreistirniges Antlitz“ oder „Dreigesicht“)
Seit den expressiv-figürlichen Anfängen in den 80er Jahren suche ich in meiner Arbeit nach Entsprechungen psychischer Zustände oder Gegebenheiten, da war nie eine Alternative. Die Sprache hat sich dabei stetig verändert, seit längerer Zeit dominieren immer wieder architektonische Formulierungen. Dass ich nach Jahrzenten des Unverständnisses endlich einen Zugang zu den Ausdrucksformen der vorkolumbianischen, süd- und mittelamerikanischen Kulturen gefunden hatte - nun ja, wahrscheinlich ohne sie wirklich verstehen zu können - hat auch eine Rolle gespielt. Und ein entscheidendes Drittes: Ich benötigte neue Feuerzeuge und die fand ich als Dreierangebot im Denner, verpackt in einer formangepassten, sehr dünnen, aber zähen Kunststoffhülle.
Ich kaufte absichtslos Konsumartikel und wurde mit der Negativform von drei kleinen Hochrelief-Säulen in makelloser Präzision überrascht.
So entstanden nach und nach diese sechs kleinen Wandskulpturen: Architekturfragmente oder Körperhäuser oder - so banal, wie kompliziert - mein Dasein in der Welt.
Katharina Rapp
*1945
Malerei, Zeichnungen, Objekte, Fotografie
Angekaufte Werke:
Mole Imperia, 2015, 12.5 x 18 cm, Tusche- /Farbstift
Kroatien, 2016, 12.5 x 18 cm, Tusche- / Farbstift
Traum, 2015, 12.5 x 18 cm, Tusche- / Farbstift
Ankauf:
Gruppenausstellung "Aussenseiterinnen - Aussenseiter", Kulturort Galerie Weiertal
Statement der Künstlerin zum Werk
Erinnerungen an Reisen und Träume.
www.katharinarapp.ch
Künstlerisches Statement zum Werk:
Die fünf Papierbögen sind Teil eines Gesamtwerkes bestehend aus 160 einzelnen Blätter. Die Arbeiten bewegen sich zwischen Malerei, Grafik und Installation. Mit Aquarellpapier hat Nicola Grabiele im Jahr 2017 Bodenabdrücke in Wülflingen, in Kalabrien und in Jena genommen. Festgehalten mit schwarzer Farbe rücken die Abdrücke den Entstehungsort in den Blick. Die raue Erde und der rohe Boden sind Ausgangspunkt der abgebildeten Strukturen. Sie bleibt lesbar und präsent.
www.grabiele.ch
Statement des Künstlers zum Werk
Der Stein liegt still auf dem Grund. Nur die Spitze ragt aus dem Wasser. Einige Unterwasserpflanzen haben sich am Fuss des Steins niedergelassen. Fische umkreisen ihn, über ihnen einige Möwen auf der Wasseroberfläche. Ich träume häufig von Seen, Flüssen und dem Meer. Der Unterwasserstein ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Ich wollte ihn wiedersehen und ihn besser kennenlernen.
Statement der Künstlerin zum Werk
Das Videoessay «Amt für Wirtschaft und Arbeit» porträtiert den Arbeitsalltag einer Angestellten des titelgebenden Amtes.
Nach der fiktiven Annahme der freierfundenen Volksinitiative «für ein Gesetz über die selbstständige Vermögensumverteilung» ist die Beamtin am Schalter mit der Umsetzung des neuen Gesetzes beschäftigt. Sie ist für die Verwahrung, Herausgabe und Verwertung der abgegebenen Sachen zuständig und überprüft, ob die Voraussetzungen für eine selbstständige Vermögensumverteilung erfüllt sind.
Die imaginierte Rechtslage um die Legalisierung von Eigentumsentwendungen zeigt eine Verfremdung der Schweizer Bürokratie, die auf humoristische Art und Weise Kritik an der Institutionalisierung von Ethik übt.
Statement der Künstlerin zum Werk
In vergangenen Ausstellungsprojekten beschäftigte ich mich mit Fragen und Strategien der Resillienz, symbiotische bzw. kooperative Beziehungen zwischen Organismen und mit der Rolle der Utopie in schwierigen Zeiten. Die neueren Werkgruppen sind durchzogen mit gestischen, allegorischen, exzessiven und albernen Elementen und befassen sich thematisch mit unterschiedlichen Aspekten des Pflanzenlebens.