Kunstankäufe 2017
Statement des Künstlers zum Werk
"Ausgelöschte Innenräume, schwebende architektonische Konstruktionen werden zu Universen. Das Vertraute ist ausradiert, auf den Kopf gestellt, begehbar aber nicht weiter führend... Das Gefühl der Geborgenheit ist weg. Der materielle Status durch Dekonstruktion neu aufgeladen. Jedoch hier zu verweilen scheint auf die Länge nicht funktional. Eine homogene Leere lenkt den Blick hinter die künstlich aufgebaute Kulisse und sucht weiter... "
www.jansebesta.ch, art@jansebesta.ch
Statement der Künstlerin zum Werk
«Gumprint: Eine Schwarz-Weiss-Kopie einer Fotografie wird zu einem lithografischen Träger eines Mono-Druckes auf Büttenpapier, indem eine Gummilösung auf das Papier gebracht wird, anschliessend wird dieses mit Druckfarbe eingefärbt und gedruckt. Diese Übertragung in ein anderes Medium skaliert die Grautöne neu. Ein anderer Eindruck der Bildtiefe ist die Folge und gibt der herkömmlichen Fotografie etwas subtil anderes. Dieses handwerkliche Schaffen bereichert meine heutzutage digitalisierte fotografische Arbeit.»
www.karin-hofer-gumprint.ch
Statement des Künstlers zum Werk
"Ich arbeite mit Begriffen und Bildern. Zurzeit liegt mir viel daran, im unmittelbar Nahen - in meiner Umwelt - das paradoxe Poetische zu suchen. „Heimatgefühl“ ist ein Begriff den ich noch nicht recht verstehe. Weder rational noch implizit. Er hat wahrscheinlich mit Zeitlichkeit, Örtlichkeit und Sozialisation zu tun. „Heimatkultur“ lässt sich etwas konventioneller anschauen und bietet auch ein üppiges Bildarchiv. Wenn ich male, nutze ich gefundene Abbildungen und Symbole und dekonstruiere, deplatziere, verschiebe, multipliziere und transformiere sie. Ich bleibe meistens nahe am Realen und verändere teilweise nur minimalste Aspekte. Malerei erlaubt mir das am besten. Aus Arbeit, Zeit und farbiger Masse kann ich die Bildentwicklung sehr direkt beeinflussen. Ich stelle mich dem Druck, dass dieses Bild nur ein einziges Mal da sein wird. Ob mein Heimatbegriff durch dieses gleichzeitige Machen und Denken an Gehalt gewinnt, ist ungewiss. Aber weitere Fragen und Ideen entstehen. Ich hoffe, dass ich dadurch Bilder erstelle, die mindestens Zeugnis meiner eigenen gesellschaftlichen Verortungsarbeit sind, aber genau dadurch von uns als diskursive Anregung angenommen werden können."
https://giezemon.studio, Instagram
Statement der Künstler zum Werk
"Das Werk ist Teil einer sich erweiternden Serie mit dem Titel „Forced Beauty“. In diesem spezifischen Werk arbeiteten wir mit der neutralen horizontlosen Situation, wie sie in einem Fotostudio benutzt wird, um Bedingungen für Werbung oder Mode gerecht zu werden. Das Motiv wird diesem Setting kaum gerecht in seiner Absurdität und eklektischen Semiotik."
www.fructuosowipf.com, beide@fructuosowipf.com
Statement der Künstlerin zum Werk
"Ein junges Mädchen strickt...und strickt...und strickt. Dabei ist es in eine Erzählung vertieft, die ab Kassette läuft. Die Zeit scheint still zu stehen, sie hat keinen Anfang und kein Ende. Das Mädchen ist wie von der Welt abgeschnitten, doch es ist ein Mädchen aus unserer Zeit, aus dem Hier und Jetzt. Seine Konzentration und Vertiefung, dieser kurze Moment des Glücks, werden festgehalten in ständiger Wiederholung. Selten, und nur ganz kurz, schaut es von der Arbeit auf und versichert sich seiner Umgebung."
Weiteres Statement zum Werk
"Das strickende Mädchen versinnbildlicht die mediale Vielschichtigkeit. Ikonografisch hat die Multimediaarbeit grosse Vorbilder: Albert Ankers berühmtes Gemälde aus dem Jahr 1883/84 ist wohl das bekannteste Beispiel, doch haben auch Giovanni Segantini oder Auguste Renoir das Motiv aufgegriffen. Cantieni geht vom Bild ihrer Tochter aus. Sie reduziert die Abbildung zu wenigen zeichnerisch locker geführten Strichen. Ein bisschen muss man auch schmunzeln, denn anders als Ankers fleissiges Kind kommt Cantienis Mädchen mit ihrer Strickarbeit auf keinen grünen Zweig. Sisyphos kriegt eine kleine Schwester. Die nimmt aber nicht alles so schwer wie der mythische Grieche seinen Stein. Cantieni gelingt mit dieser virtuosen Kombination von Ausdrucksmitteln eine schwerelose aber umso nachhaltigere Reflexion über die Verflechtung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft." Christina Peege
www.evelinecantieni.ch, eveline.cantieni@netzhdk.ch
Statement des Künstlers zum Werk
"Anfangs entstand der Wunsch Bilder in purem Satinschwarz, welches bei der Anwendung von Intaglio (Tiefdruck) entsteht, zu kreieren. Die permanente Tinte, welche mit Hilfe des enormen Druckes einer alten Druckpresse von der radierten und gekratzten Kupferplatte auf weiches, feuchtes und saugfestes Papier übertragen wird, bleibt unübertroffen wenn es um das Schaffen von scharf begrenzten, dunklen Umrissen und Flächen geht. Diese schwarze Tinte wird von Hand in die Löcher und Spalten der Platten eingearbeitet. Bei dieser zufriedenstellenden Anwendungsform von Intaglio wird der Künstler direkt ins Mittelalter, in die Zeit der ersten Druckverfahren mit Metallplatten zurückversetzt. Die erzielte tiefschwarze Farbe bedarf eines passenden Themas, welches dem Betrachter auf überzeugende Art vermittelt wird. Der Winter als Quelle der Inspiration bietet zahllose Sujets in der Natur, welche zu dieser Jahreszeit eine dunkle Erscheinung aufweisen.
Der Titel der Serie, „Winteres Swearte“ (Winterschwarz) ist Altenglisch, oder auch Nordgermanisches Angelsächsisch, eine Sprache welche vom 5. bis 12. Jahrhundert in Grossbritannien gesprochen und geschrieben wurde. Ein Teil dieser Epoche wird oft als „Dunkles Zeitalter“ bezeichnet, eine Zeit der kulturellen und wirtschaftlichen Rückbildung, welche gedankliche Bilder von langen, kalten, miserablen Wintern hervorruft.
Ein weiteres Ziel war es, ein klar definiertes Bild zu schaffen, welches gleichwohl die Fantasie des Betrachters anregt und zur persönlichen Interpretation aufruft. Das geschaffene Bild wirkt auf den ersten Blick beinahe abstrakt jedoch klar repräsentativ. Ich persönlich begann im Verlauf des kreativen Prozesses Verbindungen zwischen dem Schwarz des Winters, der europäische Pandemie von 1347 bis 1353 oft als „Schwarzer Tod“ bezeichnet, dem „Dunklen Zeitalter“ und dem Erscheinungsbild von Keimen unter dem Mikroskop zu erkennen. Natürlich besteht Raum für zahlreiche weitere Assoziationen und Interpretationen aber diese werde ich Ihnen überlassen und ich werde hier nun nicht weiter auf Ausserirdische eingehen."
www.jono.ch, jono@jono.ch
Statement zum Werk
"Die Geschichte „Das Vermächtnis vom Weiertal“ lässt den Hörer und die Hörerin in eine vergangene Zeit eintauchen. Über einen klassischen Telefonhörer kann der Stimme gelauscht werden, die aus einer Zeit berichtet, als die Landschaft im Weiertal von den fünf nacheiszeitlichen Weihern geprägt wurde und die Wasserwesen und die Natur noch im Einklang waren. Die Künstlerin vermischt Stammtischlegenden, ländlich-mythische Versatzstücke und subjektive Erinnerungen zu einem stimmigen Märchen. Damit führt sie vor, wie durch Informationen und ihre Verarbeitung sich „intellektuelles Kapital“ zum neuen Machtinstrument mausert.
Die Grenzen zwischen Wahrheit und Lüge interessieren Mia Diener in vielen ihrer Kunstwerke. Sie untersucht die Information in verschiedenen Medien als Rohstoff und Ware, die durch die heutigen technischen Möglichkeiten der elektronischen Datenverarbeitung und der daraus resultierenden Geschwindigkeit geprägt wird." (Kathleen Bühler, Katalog Biennale Kulturort Weiertal 2017)www.miadiener.ch, mail@miadiener.ch
Statement des Künstlers zum Werk
"Shift is a photographic work depicting objects from a sales catalogue. The objects are surrounded by the photographic space in which they have been enlighten, opposed to the straight forward floating object product shot of a catalogue. The status of the image shifts from the product shot to an image documenting the image production process we are surround with everyday, and its intention to render commercial objects to look as precious as possible."
www.jeremyayer.com, info@jeremyayer.com
Statement der Künstlerin zum Werk
"Mit Bruchstücken von Tonskizzen und sonstigen Fundstücken habe ich verschiedene Situationen arrangiert und mit der Smartphone-Kamera im Bild fixiert. Das Spielfeld ist gegeben durch den Arbeitstisch und das als Hintergrundfläche dienende Leuchtpult, das gleichzeitig auch als Lichtquelle fungiert.
Im Zentrum der Arbeit steht das Spiel mit Fund- und Abfallmaterialien. Durch ihr jeweiliges Arrangement, die Wahl des Blickwinkels und die dadurch entstehende Veränderung der Dimensionen, Lichtverhältnisse und Materialitäten, werden sie, oszillierend zwischen Malerei und Foto, als Landschaften gelesen."
www.annettepfister.ch, kontakt@annettepfister.ch
Statement des Künstlers zum Werk
"Die Fotografie zeigt einen Vertreter der kunstvollen, italienischen Trabucchi. Diese für den Fischfang mit Netzen entwickelten und heute meist obsoleten Holzgerüste sind äusserst feingliedrig und elastisch konstruiert, um Wind und Wasser zu trotzen. Sie erreichen ihre Stabilität durch ein Gewirr von abgespannten Drähten, die zusammen mit den undurchschaubar positionierten Pinienhölzern eine abstrakte Komposition von grafischen Linien bilden."
www.georgaerni.ch, aerni@georgaerni.ch
Statement zum Werk
"Für die einzelnen Linien auf dem Blatt hat sich die Künstlerin technische Schablonen erstellt. Mal sind die gezogenen Linien zu einer dichten, geometrischen Textur verwoben, mal wirken die bewegten Formen weich und bewegt. Ein schönes Spiel zwischen hell und dunkel, zwischen Licht und Schatten entsteht. Neben dem Graphit spielt das Blattweiss ebenfalls eine zentrale Rolle. Es sind die Aussparungen, die den zweidimensionalen Raum durchbrechen und Licht hineinzulassen scheinen, die die Konturen aufweichen." (Auszug aus dem Ausstellungstext „on lines“ im Engländerbau Vaduz von Simona Ciuccio)
www.lydiawilhelm.ch, lydia@lydiawilhelm.ch
Statement des Künstlers zum Werk
"La forma de tu voz" ist eine Hommage an die Winterthurer Sängerin Dallan:
https://www.youtube.com/watch?v=92f0o1EpjFw
Website Grassi, grassi@laposte.net
Statement des Künstlers zum Werk
"...Unbewusst und doch da, mit voller Kraft! Vieles beeinflusst unser Leben von Anfang an. Das Süsse lauert überall, wir hängen uns in die Sache rein um mitzumachen, am Ball zu bleiben. Weltkonzerne setzen alles daran, dass wir uns wohl und geborgen fühlen und das rund um die Uhr..."
www.jansebesta.ch, art@jansebesta.ch