Rahmenplan Stadtklima: Stadt konzipiert Massnahmen zur Hitzeminderung
Die sich häufenden Hitzesommer der vergangenen Jahre haben eindringlich vor Augen geführt, was der Klimawandel auch für Winterthur bedeutet: Städte sind als sogenannte Hitzeinseln besonders betroffen und herausgefordert. Winterthur kann nicht weiterbauen wie bisher, sondern muss Massnahmen zur Hitzeminderung ergreifen. Der Stadtrat legt den «Rahmenplan Stadtklima» vor und erfüllt mit diesem städtebaulichen Klimaanpassungskonzept ein Legislaturziel.
Die städtebauliche Anpassung an den Klimawandel ist abgestimmt auf die «Räumliche Entwicklungsperspektive 2040» und geht Hand in Hand mit dem Klimaschutz der Stadt Winterthur, der das Ziel «Netto-Null-Tonnen CO2 bis 2050» verfolgt (Medienmitteilung vom 9.3.2021).
Der «Rahmenplan Stadtklima» zeigt auf, mit welchen Massnahmen die Lebensqualität in Winterthur trotz steigender Hitzebelastung gesichert und ein nachhaltiger Beitrag zur Klimaanpassung geleistet werden kann. So sollen unter anderem Kaltluftentstehungsgebiete geschützt und geschaffen sowie Kaltluftkorridore gesichert werden. Klimawirksame Grünflächen sollen erhalten, angelegt und gestaltet werden, und wichtige Fuss- und Velowegnetze und urbane Aufenthaltsräume sollen verschattet werden
Der «Rahmenplan Stadtklima» enthält ein verbindliches 19-Punkte-Programm, eine sogenannte Umsetzungsagenda für Stadtrat und Stadtverwaltung. Viele Massnahmen können schon heute umgesetzt werden. So kann die Stadt bei ihren laufenden Planungen eine klimagerechte und hitzemindernde Gestaltung von stadteigenen Bauten und Anlagen anstreben. Und bei der Beratung von Bauherrschaften und Planenden und im Rahmen von Gestaltungsplänen und Arealüberbauungen kann sie Einfluss auf die Gestaltung von Privatarealen nehmen. Der Rahmenplan dient so auch privaten Bauträgern als Orientierungshilfe.
Im Rahmenplan geben Illustrationen zu den Massnahmen entsprechende Anregungen. Sie zeigen zum Beispiel, wie auch dichte Bebauungen klimagerecht und mit hoher Aufenthaltsqualität gestaltet werden können. Für gewisse Themen wie Sicherung von Kaltluftkorridoren oder für bioklimatische Anforderungen an Grünräume fehlen aber teilweise noch verbindliche Bauvorschriften. Auf kantonaler Stufe ist eine entsprechende Revision des Planungs- und Baugesetzes in Vorbereitung. Darauf abgestimmt soll dann die städtische Bau- und Zonenordnung (BZO) angepasst werden.
Der Stadtrat legt mit dem behördenverbindlichen städtebaulichen Klimaanpassungskonzept «Rahmenplan Stadtklima» umfassende und konkrete Massnahmen zu baulichen, gestalterischen und räumlichen Aspekten zur Hitzeminderung vor. Stadtrat und Stadtverwaltung übernehmen damit eine Vorbildrolle für die Anpassung an den Klimawandel.
Die Räumliche Entwicklungsperspektive 2040 und der Rahmenplan StadtklimaWinterthur steht, wie alle Städte, vor grossen Herausforderungen. Um diese zu meistern, plant die Stadt ihre Zukunft. Als Kernstück wird derzeit die Entwicklungsperspektive «Winterthur 2040» erarbeitet. Nach einem mehr als dreijährigen Prozess wird sie Mitte Jahr vorliegen und zeigen, wie sich Winterthur stadträumlich entwickeln soll. Darauf abgestimmt wurden resp. werden weitere grundlegende Konzepte zu spezifischen Themen realisiert. Ein solches ist der Rahmenplan Stadtklima der Stadt Winterthur. Ein anderes wird beispielsweise ein Höhenentwicklungskonzept sein. Der Stadtrat will mit dieser Grundlagenarbeit die Chancen der Stadt nutzen und die Zukunft aktiv gestalten. |
Der Rahmenplan Stadtklima, eine Kurzfassung und ein Erklärvideo stehen zur Verfügung unter stadt.winterthur.ch/rahmenplanstadtklima