Winterthurer Wald
Seit Urzeiten wird der Wald als Rohstofflieferant genutzt. Dass er auch ein Lebensraum ist und gewisse Schutzfunktionen wahrnimmt, rückte erst später ins Bewusstsein der Menschen. Eine Erscheinung der jüngeren Zeit ist, den Wald als Erholungsraum zu nutzen.
Der Wald, der unserem Wunsch nach möglichst viel Natur, nach reichhaltigem Leben vom Boden bis in die Baumwipfel weitgehend entspricht, ist der auch von Naturschutzorganisationen geforderte naturnahe Wald. Er ist das Ergebnis einer Bewirtschaftungsmethode, die sich an den natürlichen Abläufen unbeeinflusster Wälder orientiert. Die Kernpunkte des naturnahen Waldbaus sind die Wahl von standortgerechten und einheimischen Baumarten, die Förderung der Artenvielfalt durch gezielte Massnahmen, die Ausnutzung natürlicher Prozesse, die Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit, die Naturverjüngung und der Verzicht auf Dünger, chemische Hilfsmittel und gentechnisch veränderte Organismen und Stoffe.
Naturnaher Waldbau seit 1899
Im Winterthurer Wald wird der naturnahe Waldbau seit der Amtszeit von Stadtforstmeister Friedrich Arnold (1899 bis 1928) aktiv praktiziert. Viele Nadelbaumbestände im Stadtwald stammen noch aus der Kahlschlagwirtschaft vor der Amtszeit von Arnold. Die Umwandlung des gesamten Waldes beansprucht Zeiträume von deutlich über 100 Jahren.
Besitzverhältnisse
Mit 2693 Hektar Waldfläche ist Winterthur die waldreichste Stadt der Schweiz. Rund 40% des Gemeindegebietes sind mit Wald bedeckt. Die Stadt besitzt mit 1690 Hektar den grössten Waldanteil. Die übrigen Waldgebiete sind im Eigentum von Kanton, Korporationen oder von privaten Waldeigentümern.