Für die Pflegeversorgung der Zukunft: Umsetzung des Masterplans
Im Masterplan Pflegeversorgung definiert das Departement Soziales, wie ein lückenloses und bedarfsgerechtes Pflege- und Betreuungsangebot für ältere Winterthurerinnen und Winterthurer geschaffen werden soll. Die im Bericht festgehaltenen Massnahmen wurden nun priorisiert und erste davon bereits umgesetzt.
Im Mai hat der Stadtrat den Bericht Masterplan Pflegeversorgung zur Kenntnis genommen und das Departement Soziales beauftragt, eine Planung zur Umsetzung der im Bericht aufgeführten Massnahmen zu erarbeiten. Diese Planung liegt nun vor und wurde vom Stadtrat genehmigt. Die insgesamt 35 Massnahmen in vier Bereichen (Pflege- und Betreuungsangebote; Information und Beratung; Datengrundlage und Monitoring; Kooperation, Vernetzung und Einbezug von Akteuren und betroffenen Personen) sollen bis Ende 2027 umgesetzt bzw. etabliert werden, erste Massnahmen bereits bis Ende 2022.
Erste Massnahmen bereits umgesetzt
Als erste Priorität wurden hauptsächlich Massnahmen im Bereich Pflege- und Betreuungsangebote definiert. So sollen das Optimierungspotenzial und die Finanzierung des städtischen Tageszentrums Adlergarten geprüft und der Bedarf von Unterstützungsangeboten in der Nacht geklärt werden. Weiter sollen an den bestehenden Standorten der städtischen Alterszentren Wohnungen mit Service im günstigen und mittleren Preissegment ausgebaut werden. Bereits eingeführt wurde die präventive Gesundheitsberatung («Gesundheitsberatung daheim»), welche die städtische Spitex seit August dieses Jahres anbietet. Ein erster Schritt, die digitale Kompetenz der Seniorinnen und Senioren zu stärken, wird mit der Veranstaltung «Wie werde ich digital fit? Internet, E-Mail, Social Media» der Reihe «Lebensfragen im Alter» im kommenden Frühling gemacht.
Der Masterplan Pflegeversorgung
Die Stadt Winterthur ist verpflichtet sicherzustellen, dass alle Einwohnerinnen und Einwohner im Alter geeignete Unterstützungsangebote finden. Deshalb hat der Stadtrat die Erarbeitung eines Masterplans Pflegeversorgung ins Legislaturprogramm 2018–2022 aufgenommen. Das Departement Soziales legte diesen Plan Ende Mai 2021 vor und definierte darin Ziele sowie insgesamt 35 Massnahmen, um diese zu erreichen.
Alle Massnahmen im Überblick
| Priorität 1 (Umsetzung bis Ende 2022) | |
| Pflege- und Betreuungsangebote | − Anzahl stationärer Plätze in städtischen Alterszentren erhalten − Anteil der städtischen Spitex an der ambulanten Gesamtversorgung beobachten − Anteil der städtischen Alterszentren an der stationären Gesamtversorgung beobachten − Nach temporären Aufenthalten Rückkehr nach Hause fördern − Optimierungspotenzial städtisches Tageszentrum Adlergarten prüfen − Mitfinanzierung städtisches Tageszentren Adlergarten prüfen − Bedarf von Unterstützungsangeboten in der Nacht klären − Städtisches Angebot an Wohnungen mit Service im mittleren und unteren Preissegment an bestehenden Standorten ausbauen − Präventive Gesundheitsberatung einführen und evaluieren |
| Information und Beratung | − Informationen zu Unterstützung, Pflege und Betreuung auf der städtischen Website optimieren − Digitale Kompetenzen bei Seniorinnen und Senioren stärken |
| Datengrundlagen und Monitoring | − Monitoring der ambulanten und stationären Angebote − Monitoring der Nutzung von ambulanter und stationärer Pflege − Monitoring der von der Wohnberatung durchgeführten Beratungen aufbauen |
| Kooperation, Vernetzung und Einbezug von Akteuren und betroffenen Personen | − Zusammenarbeit mit der Gaiwo stärken − Zusammenarbeit mit der Fachstelle Integrationsförderung stärken − Jährliche Austausch- und Informationsveranstaltungen für ambulante und stationäre Leistungserbringer in Winterthur durchführen − Einfluss nehmen auf die kantonale und nationale Pflegepolitik |
| Priorität 2 (Umsetzung bis Ende 2027 | |
| Information und Beratung |
− Pflegende und betreuende Angehörige in der Kommunikation gezielt ansprechen |
| Datengrundlagen und Monitoring | − Monitoring Kennzahlen zur Pflegefinanzierung − Regelmässige Bedarfsplanung − Monitoring zu Wohnen im Alter aufbauen − Monitoring zum EL-Bezug aufbauen |
| Kooperation, Vernetzung und Einbezug von Akteuren und betroffenen Personen | − Möglichkeiten zum Einbezug der älteren Menschen bei der Angebotsgestaltung und -planung prüfen − Schnittstellen zwischen verschiedenen Anbietern prüfen und ggf. optimieren − Zusammenarbeit mit den Hausärztinnen und Hausärzten fördern |
| Priorität 3 (Umsetzung bis Ende 2027) | |
| Pflege- und Betreuungsangebote | − Ausbau niederschwelliger ambulanter Betreuungs- und Dienstleistungsangebote in den städtischen Alterszentren prüfen − Möglichkeiten der Mitfinanzierung von Betreuungsleistungen zu Hause prüfen |
| Information und Beratung | − Fachleute für die Bedeutung und die Bedürfnisse von betreuenden und pflegenden Angehörigen sensibilisieren |
| Datengrundlagen und Monitoring | − Möglichkeit eines Monitorings der finanziellen Situation der älteren Bevölkerung mit den Daten des Steueramtes prüfen − Datengrundlage zur Situation pflegender Angehöriger in Winterthur prüfen und wenn möglich verbessern |
| Kooperation, Vernetzung und Einbezug von Akteuren und betroffenen Personen | − Quartiereinbindung der älteren Bevölkerung fördern Masterplan |
Den Masterplan Pflegeversorgung finden Sie hier.
