Zunahme der Fuchsräude in Winterthur

Fuchsräude ist eine hochansteckende und auch auf Haustiere übertragbare parasitäre Hautkrankheit. Für betroffene Wildtiere endet sie in einem qualvollen Tod. Die Bevölkerung wird gebeten, Beobachtungen von räudigen Füchsen umgehend der Polizei oder der Wildhut zu melden. Eine Ursache für die verstärkte Ausbreitung der Räude ist die hohe Dichte von Füchsen im urbanen Gebiet.
Ein von der Räude befallener Fuchs ist stark abgemagert, hat Fellverkrustungen, Haarausfall und generell ein struppiges Fell. Kranke Tiere zeigen sich häufiger tagsüber und flüchten weniger schnell. Wer einen kranken Fuchs sieht, wird gebeten, den Standort möglichst umgehend entweder dem Polizei-Notruf 117 oder der zuständigen Wildhut zu melden (Stichwort «Wildhüter» auf Webseite der Stadt Winterthur eingeben). Trifft die Meldung möglichst zeitnah zur Sichtung ein, kann das erkrankte Tier vom alarmierten Wildhüter rascher aufgefunden und von seinem qualvollen Leiden erlöst werden.
Hochansteckende Hauterkrankung
Räude ist eine hochansteckende, parasitäre Hautkrankheit, die durch Milben der Gattung Sarcoptes verursacht wird. Hauptsächlich betrifft sie Füchse, sie kann aber auch auf Hunde übertragen werden. Die Milben graben Gänge in die Haut, was bei den betroffenen Tieren starken Juckreiz, Haarausfall, Hautentzündungen und Krustenbildung verursacht. Die betroffenen Tiere kratzen und beissen sich, wodurch offene Wunden entstehen, die oft zusätzlich von Bakterien infiziert werden, was die Krankheit noch verschlimmert. Erkrankte Tiere zeigen oft Verhaltungsstörungen wie etwa ein vermindertes Fluchtverhalten. 95 Prozent der infizierten Füchse verenden qualvoll nach mehrwöchiger Krankheit.
Die Fuchsräude ist auch auf verwandte Tierarten übertragbar. Insbesondere Hunde, aber auch Katzen, sind einem erhöhten Krankheitsrisiko ausgesetzt. Sie können sich durch den direkten Kontakt mit lebendigen oder toten Füchsen infizieren. Auch eine Ansteckung durch den Kontakt mit Fuchskot, abgefallenen Haarbüscheln oder Hautschuppen, an denen die winzigen Milben haften und mehrere Tage in der Umwelt überleben können, ist möglich. Werden Symptome bei Haustieren festgestellt, sollte rasch eine Tierarztpraxis aufgesucht werden. Die Krankheit lässt sich bei Haustieren gut mit Medikamenten behandeln. Der Mensch ist für den Erreger der Fuchsräude ein Fehlwirt; die Milbe pflanzt sich im Menschen nicht fort.
Füchse nicht füttern
Füchse sind äusserst anpassungsfähige Tiere, die gelernt haben, sich an die urbane Umgebung anzupassen. Ein wesentlicher Grund für die Zunahme der Fuchspopulation im Siedlungsraum ist das üppige Nahrungsangebot. Die hohe Dichte von Füchsen im Siedlungsraum ist wiederum die zentrale Ursache für die Ausbreitung der Fuchsräude. Die Jagdgesetzgebung verbietet das Füttern von Wildtieren grundsätzlich. Vermieden werden sollte aber auch die indirekte Fütterung der Tiere, etwa wenn Abfallsäcke bereits am Vorabend der Kehrichttour an die Strasse gestellt werden oder Katzen- und Hundefutter unbeaufsichtigt und für Füchse zugänglich im Freien stehen gelassen wird.