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Wiederentdeckter Münzschatz: Schenkung ans Münzkabinett

13.12.2018
Dem Winterthurer Münzkabinett sind 256 römische Bronzemünzen geschenkt worden. Sie sind der lange verschollene Teil des bekannten Bronzemünzschatzes von Bäretswil, der im Jahr 1880 gefunden worden war. Die Münzen waren im Besitz einer Nachfahrin des Fabrikanten und Eisenbahnpioniers Adolf Guyer-Zeller.

Dem Winterthurer Münzkabinett sind 256 römische Bronzemünzen geschenkt worden. Sie sind der lange verschollene Teil des bekannten Bronzemünzschatzes von Bäretswil, der im Jahr 1880 gefunden worden war. Die Münzen waren im Besitz einer Nachfahrin des Fabrikanten und Eisenbahnpioniers Adolf Guyer-Zeller.

Im Frühjahr 2017 legten Patricia Guyer und ihr Partner Heinz Baier dem Münzkabinett Winterthur einen Sack mit 256 römischen Bronzemünzen vor, der auf den Urgrossvater Guyers, den Fabrikanten, Kantonsrat und Eisenbahnpionier Adolf Guyer-Zeller, zurückging. Den Mitarbeitenden des Münzkabinetts war sofort klar, dass es sich dabei um einen Teil des 1880 in Bäretswil, Adetswil-Pulten aufgefundenen Münzschatz handeln musste, der ursprünglich aus 500 bis 600 Bronzemünzen bestanden hatte und der bald nach seiner Auffindung zerstreut worden war. Aus späteren Quellen war bekannt, dass Adolf Guyer-Zeller offenbar kurz nach Entdeckung der Münzen einen Teil des Fundes ankaufen konnte. Niemand aber wusste, ob dieser Teil noch existierte.

Es ist dies nicht der erste Kontakt des Münzkabinetts Winterthur mit einem Münzenfund in Bäretswil. Bereits 1993 wurde am gleichen Ort ein römischer Münzschatz entdeckt – mit 658 Silbermünzen. Diesen Fund bearbeitete das Münzkabinett im Rahmen seines Dienstleistungsvertrags mit der Kantonsarchäologie. Der zweite Bäretswiler Münzschatz wurde 1998 publiziert und enthielt auch ein Kapitel über die Hinweise zum Fund von 1880. Mit dem Wiederauftauchen des verschollenen Fundteils fügt sich das Bild nun wieder zusammen. 

Münzen bilden für Archäologinnen und Archäologen sowie Historikerinnen und Historiker der Römerzeit eine der wichtigsten Quellengruppen. Neben Einzelfunden aus Siedlungen sind besonders Schatzfunde von grosser Bedeutung, denn sie zeigen einen momentanen Ausschnitt aus dem Geldumlauf. Der Münzschatz von Bäretswil von 1880, von dem nun gut die Hälfte der ursprünglich vorhandenen Münzen der Forschung zur Verfügung steht, ist der grösste erhaltene römische Bronzemünzfund auf Zürcher Kantonsgebiet.

Auch schweizweit liegen nur wenige vergleichbare Funde vor. Damit können wertvolle Hinweise auf den Geldumlauf und das Wirtschaftsleben in römischer Zeit gewonnen werden.

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