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Waldgrab im Ruhewald

22.01.2024
Die Asche Verstorbener kann neu, ohne Urne und ohne Grabbeigaben, im speziell dafür ausgewählten «Ruhewald», einer naturbelassenen Waldparzelle angrenzend an den Friedhof Rosenberg, beigesetzt werden.

Die Asche Verstorbener kann neu, ohne Urne und ohne Grabbeigaben, im speziell dafür ausgewählten «Ruhewald», einer naturbelassenen Waldparzelle angrenzend an den Friedhof Rosenberg, beigesetzt werden.

Stadtgrün Winterthur hat auf einer 3,2 Hektaren grossen Waldfläche im Lindbergwald, direkt angrenzend an den Friedhof Rosenberg, den Winterthurer Ruhewald eingerichtet. Die Asche von Verstorbenen kann hier, am Fusse von speziell ausgewählten «Ruhebäumen», ohne Urne oder Grabschmuck beigesetzt werden. Diese Waldgräber, jeweils acht Stück pro Baum, sind im Grabkataster eingetragen. Stadtgrün Winterthur verpflichtet sich, die Ruhebäume mindestens 25 Jahre nach der Beisetzung zu pflegen und zu erhalten. Nach Ablauf dieser Frist kann der Vertrag um jeweils zehn weitere Jahre verlängert werden. Die Gebühr für Pflege und Erhalt des Ruhebaumes beläuft sich für Winterthurerinnen und Winterthurer auf 1000 Franken pro Waldgrab, für Auswärtige auf 1500 Franken. Eine Verlängerung um zehn Jahre kostet 400 (für Auswärtige 600) Franken.

Insgesamt sollen künftig 200 Bäume im Ruhewald für 1600 Aschebestattungen zur Verfügung stehen. In einem ersten Schritt sind 64 Bäume markiert worden. Der Ruhewald ist auf einer Schadenfläche des Orkans «Lothar» vom 26. Dezember 1999 entstanden. Die Bäume verschiedenster Laubbaumarten sind dort natürlich gewachsen und sind heute zwischen zwanzig und dreissig Jahre alt. Da die Bäume vor Ort aus Samen von selbst gewachsen sind, passen sie besonders gut auf ihren jeweiligen Standort. Als «Ruhebäume» haben die Förster die stärksten, zukunftsfähigsten Jungbäume ausgewählt und markiert. Die Ruhebäume werden nun durch das Forstpersonal nach forstlichen Kriterien gepflegt, das heisst, ihre jeweils schärfsten Konkurrenzbäume, die sie in ihrer Kronenfreiheit bedrängen, werden gefällt. Dabei wird im Ruhewald besonders schonend vorgegangen. Es kommen zum Beispiel Pferde anstatt schwere Forstmaschinen bei der Waldpflege zum Einsatz. Zusätzlich wird der Waldteil im Zuge des Projekts ökologisch aufgewertet. So wird Totholz liegengelassen, Fliess- und Laichgewässer werden gefördert, Nistmöglichkeiten für Kleintiere geschaffen sowie der Waldsaum mit seltenen heimischen Baum-, Strauch- und Krautarten ergänzt.

Orientierung im Ruhewald 

Damit Trauernde sich im Ruhewald orientieren können, ist die Waldparzelle in neun Sektoren unterteilt. Jeder Ruhebaum trägt eine mit weisser Farbe aufgesprühte Nummer, ein weisses Band, um ihn von weitem als Ruhebaum zu kennzeichnen sowie ein Band in der Farbe des Sektors. Am Friedhofszaun sind Pfähle mit den Sektornummern angebracht, welche die Übergänge der einzelnen Sektoren markieren. Auf einem Übersichtsplan am Tor zum Friedhof, etwa in der Mitte des Seuzacherwegs, sind die Baumnummern pro Sektor aufgeführt. Die Namen der Verstorbenen sind in der Online Grabsuche der Stadt ersichtlich.

Waldflächen sind durch die Gesetzgebung streng geschützt. Waldfremde Bauten und Anlagen sind verboten. Daher sind im Ruhewald weder Grabschmuck, Namenstafeln, Wegweiser noch eine Beleuchtung erlaubt. Der Zugang zu den Beisetzungsorten ist nur zu Fuss mit geeignetem Schuhwerk möglich. Es werden keine zusätzlichen Wege im Wald angelegt. Das Befahren der Waldstrassen für den Zugang zum Ruhewald bleibt für den motorisierten Individualverkehr verboten. Einfache, ruhige Andachten im Wald sind möglich. Für Abdankungsfeiern steht die Kapelle und die Infrastrukturen im benachbarten Friedhof Rosenberg zur Verfügung.

Link zur Online-Grabsuche der Stadt Winterthur

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