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Wärmeinsel Winterthur – Anpassungen an den Klimawandel

13.06.2019
Die Sommer sind in den letzten fünfzig Jahren markant wärmer geworden. Die Jahresmittel-Temperatur in der Schweiz ist in den letzten 150 Jahren gemäss Meteo Schweiz um rund zwei Grad angestiegen. Besonders spüren dies die Städte. Winterthur muss sich also an den Klimawandel anpassen und nicht nur die Treibhausgase senken, um Risiken zu reduzieren.

Die Sommer sind in den letzten fünfzig Jahren markant wärmer geworden. Die Jahresmittel-Temperatur in der Schweiz ist in den letzten 150 Jahren gemäss Meteo Schweiz um rund zwei Grad angestiegen. Besonders spüren dies die Städte. Winterthur muss sich also an den Klimawandel anpassen und nicht nur die Treibhausgase senken, um Risiken zu reduzieren.

Asphalt oder Beton von Gebäuden und Strassen speichern Wärme. Deshalb sind die Temperaturen in Städten an Sommertagen im Vergleich zum Umland merklich höher und kühlen in den Nächten weniger ab. Die Lufttemperatur über Grünflächen kann rund fünf Grad tiefer sein als über asphaltierten oder betonierten Flächen. Ein weiteres Problem solch versiegelter Böden ist, dass sie die Versickerung von Wasser hemmen und dass sich das Überschwemmungsrisiko bei Starkregen erhöht. Extreme Wetterereignisse nehmen gemäss den Klimaszenarien des Bundes in Zukunft zu.

Der Umwelt- und Gesundheitsschutz der Stadt Winterthur hat deshalb zusammen mit allen Departementen eine Bestandesaufnahme zur Anpassung an den Klimawandel durchgeführt und im letzten Dezember abgeschlossen. Im Legislaturprogramm 2018–2022 hat der Stadtrat departementsübergreifende Massnahmen zur Anpassung an den Klimawandel gesetzt. Für Winterthur von zentraler Bedeutung sind vor allem die beiden Handlungsfelder «Hitzebelastung in und um Gebäude reduzieren» und «Freiräume und Strassenräume klimagerecht gestalten».

In einer nächsten Projektphase erarbeitet die Stadt Winterthur nun ein Grundsatzpapier, das für die Anpassung an den Klimawandel der Stadt während der nächsten Jahren wegweisend sein soll. Es wird zum Beispiel um die Frage gehen, wo bauliche Massnahmen oder Baumalleen als Schattenspender sinnvoll sind. Den Pflanzen kommt zudem eine wichtige Rolle zu. Auf Dächern oder an Fassaden sorgen sie dank ihrer Verdunstungskälte für tiefere Temperaturen. Auch der Luftaustausch mit dem Umland ist für ein angenehmes Stadtklima zentral. Bei der Stadtplanung müssen deshalb zukünftig Luftkorridore mitgedacht werden. Für die Anpassung einer Stadt an den Klimawandel ist es auch entscheidend, ob in einem Quartier eher gewohnt oder eher gearbeitet wird. Für ältere Menschen und empfindliche Bevölkerungsgruppen bedeutet der Wärmeinsel-Effekt besonders im Sommer eine Einschränkung der Lebensqualität oder sogar eine Gefahr für die Gesundheit.

Die Resultate aus dem Grundsatzpapier, die erarbeiteten Massnahmen und die Empfehlungen für die Integration von Klimafragen in den Planungsprozess werden im Frühling 2020 dem Stadtrat vorgelegt. Die Erkenntnisse werden auch in die «Räumliche Entwicklungsperspektive Winterthur 2040» integriert, die bis im Sommer 2020 vorliegen soll.

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