Ukraineflüchtlinge: Neue Unterkunft an der Trollstrasse für Familien
An der Trollstrasse 34a, der ehemaligen «Kochschule», entsteht eine neue Unterkunft für Geflüchtete aus der Ukraine. Sie soll Anfang September bezugsbereit sein und bietet Platz für etwa 70 Personen, vorwiegend Familien. In Winterthur leben aktuell rund 770 Personen, die vor dem Krieg in der Ukraine geflüchtet sind, die weitere Entwicklung ist ungewiss.
Die Stadt Winterthur bringt Geflüchtete aus der Ukraine zurzeit an der Adlerstrasse 2 und in der Mehrzweckanlage Teuchelweiher unter, bevor jene, die länger hier bleiben werden, in Wohnungen umziehen können. Zudem leben nach wie vor viele Personen in Gastfamilien. Als Notlösung steht auch die Zivilschutzanlage Mattenbach bereit; sie musste bisher noch nicht in Betrieb genommen werden. Da der Bund weiter steigende Flüchtlingszahlen prognostiziert, gilt es, in Winterthur zusätzliche oberirdische Plätze zu schaffen.
Jetzt konnte die Stadt Winterthur die kantonale Liegenschaft an der Trollstrasse 34a mieten und richtet sie zurzeit als Flüchtlingsunterkunft ein. Sie wird vorwiegend für Familien genutzt werden und bietet Platz für rund 70 Personen in Mehrbettzimmern. Es steht eine grosse Küche zur Verfügung, so dass sich die Bewohnenden selber verpflegen werden.
Nachbarschaft und freiwilliges Engagement
Wer sich für Geflüchtete engagieren möchte, findet bei Benevol Winterthur eine Übersicht über die verschiedenen Angebote und Aktivitäten: benevol-winterthur.ch. Zudem dient eine Begleitgruppe als Bindeglied zwischen der Stadt, den Unterkünften und dem Quartier. Interessierte Personen können sich per E-Mail bei begleitgruppe.asyl@win.ch melden.
Einladung zur öffentlichen Besichtigung
Die Trollstrasse 34a kann am Samstag. 3. September 2022, von 11 bis 14 Uhr besichtigt werden. Mitarbeitende des Departements Soziales stehen für Auskünfte zur Unterkunft und zur Situation der Ukraineflüchtlinge in Winterthur zur Verfügung.
Aktuelle Situation
Seit Kriegsbeginn im März 2022 sind rund 770 Personen aus der Ukraine nach Winterthur gekommen, davon ungefähr 150 schulpflichtige Kinder. Die Sozialen Dienste führen bisher zwei grössere Unterkünfte: Einerseits die Unterkunft an der Adlerstrasse 2, die barrierefrei und daher auch für vulnerable Personen geeignet ist. Sie bietet Platz für rund 100 Personen. Anderseits steht die Mehrzweckanlage Teuchelweiher für rund 150 Personen zur Verfügung. Hier werden vorwiegend Einzelpersonen platziert. Mit der Trollstrasse kommt nun eine Liegenschaft dazu, die für Familien gut geeignet ist. Mehr als 40 Familien (rund 120 Personen) konnten die Sozialen Dienste bereits eine Wohnung vermitteln, weitere 20 Wohnungen werden vorbereitet. Zurzeit leben nach wie vor über 320 Schutzsuchende in Gastfamilien. Zur Unterstützung der Gastfamilien wurde im Juni in Zusammenarbeit mit der reformierten Kirche eine Anlaufstelle geschaffen. Sie führte bereits zahlreiche Beratungen und – zusammen mit den Sozialen Diensten – ein Treffen für Gastfamilien durch.
Umgang mit Herausforderungen
Die grosse Herausforderung, allen 770 Personen aus der Ukraine eine angemessene Unterkunft zu verschaffen, konnte vorerst – auch dank der grossen Unterstützung aus der Bevölkerung – bewältigt werden. Weiterhin anspruchsvoll bleibt es, die Geflüchteten im Alltag in der Schweiz zu begleiten, sei es mit finanzieller Unterstützung durch die Asylfürsorge, aber auch mit Sprachkursen oder Integrationsprogrammen. Die Sozialen Dienste konnten inzwischen verschiedene Abläufe an die neue, herausfordernde Situation anpassen und zusätzliche Mitarbeitende einstellen, aber es ist weiterhin mit Wartezeiten zu rechnen. Nach wie vor sucht die Stadt ausgebildete Sozialarbeitende.