Treffpunkt Vogelsang für Armutsbetroffene soll weiter unterstützt werden
Der Treffpunkt Vogelsang bietet Menschen mit kleinem Budget einen niederschwellig zugänglichen Ort ohne Konsumationszwang. Der Stadtrat beantragt dem Grossen Gemeinderat, den von einem privaten Verein geführten Treffpunkt in den Jahren 2019 und 2020 mit je 40 000 Franken zu unterstützen. In dieser Zeit sollen seine Organisation und Strukturen überprüft werden, bevor Betriebsbeiträge für die Folgejahre ab 2021 beantragt werden.
Der Treffpunkt Vogelsang an der Unteren Vogelsangstrasse 2 ist ein niederschwelliges Angebot für armutsbetroffene Menschen. Es besteht die Möglichkeit, Computer, das Internet und einen Schreibdienst von Freiwilligen zu nutzen. Zum Grundkonzept gehören die Hilfe zur Selbsthilfe und die Verwaltung des Treffpunkts durch Armutsbetroffene selbst. Zurzeit führen fünf Teillohn-Mitarbeitende mit einem Pensum von je 50 Prozent den Betrieb. Unterstützt werden sie von Personen aus dem HEKS-Visite-Programm sowie weiteren Freiwilligen. Die Nachfrage schwankt zwischen etwa 250 und knapp 600 Besuchenden pro Monat.
Unterstützung weiterführen
Die Stadt Winterthur gewährte dem Unterstützungsverein Treffpunkt Vogelsang zwischen 2014 und 2017 einen jährlichen Beitrag von 40 000 Franken. 2018 konnte der Verein dank Reserven auf einen städtischen Beitrag verzichten. Für 2019 und 2020 beantragt der Stadtrat dem Grossen Gemeinderat, den Treffpunkt Vogelsang wiederum mit 40 000 Franken pro Jahr zu unterstützen. Die 2018 durchgeführte Standortbestimmung ergab, dass sich der Treffpunkt Vogelsang von anderen Angeboten wesentlich unterscheidet, einem Bedarf entspricht und gut genutzt wird. Zudem zeigte sich, dass die Organisation und die Betriebsstruktur angepasst werden sollten, um den Betrieb auch künftig sicherzustellen.
Gemeinsam stärker
Für die Zukunft soll geprüft werden, ob der Verein Strassensozialarbeit Winterthur (VSSW) – allenfalls unter neuem Namen – ab 2021 auch die Trägerschaft für den Treffpunkt Vogelsang übernehmen könnte und damit für die vier Angebote Jugendinfo, Mojawi, Subita und Treffpunkt Vogelsang zuständig wäre. Der Verein Treffpunkt Vogelsang würde aufgelöst und die Finanzierung neu beurteilt werden. Auf Betriebsebene gilt es zudem zu klären, wie der Selbstverwaltungsansatz mit seinen bewährten Vorzügen auch künftig sichergestellt werden kann, ohne dass es an Professionalität und Kontinuität fehlt.