Trampolin: Sprung in die Zukunft für Jugendliche in schwierigen Situationen
Seit zehn Jahren unterstützt das Arbeitsintegrationsprogramm Trampolin Jugendliche in schwierigen Situationen beim Sprung zurück in die Schule oder in eine Ausbildung. Von den 413 jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmern der letzten zehn Jahre fanden 80 Prozent (333 Jugendliche) einen adäquaten Anschluss. Das wurde am heutigen Jubiläumsanlass gewürdigt.
Das vom Departement Soziales der Stadt Winterthur und der Stiftung Hülfsgesellschaft Winterthur als Public Private Partnership organisierte Programm Trampolin bietet gefährdeten Jugendlichen neben einer Tagesstruktur auch Coaching, Training und Unterricht an. Nach 10 Betriebsjahren nimmt es einen wichtigen Platz im Versorgungsnetz für Jugendliche und junge Erwachsene in Winterthur ein.
Individuelle, zielgerichtete Förderung
Jugendliche und junge Erwachsene, die ins Trampolin kommen, haben eine höchst unsichere Zukunftsperspektive: Ihnen droht der Ausschluss aus der Schule oder sie wurden bereits ausgeschlossen, sie finden den Berufseinstieg nicht und haben zum Teil auch gesundheitliche Probleme. Im Programm erhalten sie zielgerichtete Unterstützung und individuelle Förderung für ein selbstverantwortliches Leben. Trainiert werden zum Beispiel manuelle Fähigkeiten in der Werkstatt, aber auch Konzentration, Durchhaltevermögen, Frustrationstoleranz und Pünktlichkeit. Die Jugendlichen sollen so ein Arbeits-, Leistungs- und Verhaltensniveau erreichen, um in einer Anschlusslösung bestehen zu können. Eine Anschlusslösung kann zum Beispiel die Rückkehr in die Schule oder der Start einer Ausbildung sein. Von den 413 Teilnehmenden der letzten zehn Jahre erreichten 333 Jugendliche dieses Ziel. Die Programmdauer ist individuell und beträgt im Durchschnitt fünf Monate.
Es stehen insgesamt 25 Jahresplätze zur Verfügung. Die Zuweisungen erfolgen vor allem durch die Sozialberatung der Stadt Winterthur, aber auch durch das Kinder- und Jugendhilfezentrum (KJZ) Winterthur, die Integrierte Psychiatrie (IPW), die Volksschule, die Invalidenversicherung oder umliegende Gemeinden. Die Hülfsgesellschaft trägt die Kosten für bis zu sechs Jahresplätze für Jugendliche, bei denen die Finanzierung sonst nicht gesichert wäre.
Wertvolle Investition in die Zukunft
An der heutigen Jubiläumsfeier zogen die Verantwortlichen der Stiftung Hülfsgesellschaft Winterthur und des Departements Soziales eine positive Bilanz sowohl zur gemeinsamen Trägerschaft wie auch zum Programm. Markus Casanova, Präsident der Hülfsgesellschaft Winterthur, sieht den jährlichen Beitrag von 235 000 Franken als wertvolle Investition in die Zukunft, da Jugendliche eine neue Perspektive erhalten. Er bezeichnet das Trampolin als eines der Leuchtturmprojekte seiner Stiftung. Toni Patscheider, Präsident der Kreisschulpflege Oberwinterthur, weist darauf hin, dass einzelne Jugendliche am Übergang von der obligatorischen Schulzeit ins Berufsleben in eine Krise geraten, welche einen normalen Schulbesuch praktisch verunmöglicht. Hier bietet das Trampolin eine wertvolle und unbürokratische Überbrückungshilfe.
Auch für Stadtrat Nicolas Galladé, Vorsteher des Departements Soziales, ist die intensive Förderung der Jugendlichen und jungen Erwachsenen zentral. Er betont, dass die Politik gefordert ist, bei diesen jungen Menschen in die persönliche und berufliche Entwicklung zu investieren und sie zu wirtschaftlicher Selbständigkeit zu führen. Das entlastet auch die Sozialhilfe nachhaltig.
Film 10 Jahre Trampolin und Webseite des Arbeitsintegrationsprogrammes Trampolin
Weitere Informationen
Typ | Titel | Bearbeitet |
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Beilage 10 Jahre Trampolin | 30.08.2017 |