Theater Winterthur präsentiert neues Programm und wichtige Projekte
Auch für die kommende Theatersaison hat das Theater Winterthur ein vielseitiges Programm zusammengestellt. Bewährte Kooperationspartner des Hauses arbeiten wieder mit dem Theater Winterthur zusammen, neue Häuser wie das Theater Oberhausen, das Konzert Theater Bern oder auch die Tanz-Compagnie Cedar Lake aus New York sind erstmals in Winterthur zu Gast. Die aktuellen Besucherzahlen bestätigen die erfreuliche Entwicklung und es stehen dem Theater grössere Projekte bevor.
Der neue Spielplan
Für die Saison 2013/2014 präsentiert Programmleiter Thomas Guglielmetti eine sorgfältige Auswahl an hochkarätigen Produktionen in den Sparten Musiktheater, Schauspiel, Tanz sowie Kinder- und Jugendtheater. Unter «Extras» laufen weitere, das Programm ergänzende Veranstaltungen.
Musiktheater
Im Musiktheater gibt es grosse Klassiker wie Puccinis «Tosca», eine Kooperation des Theater Heidelberg mit dem Musikkollegium Winterthur, dem Theaterchor Winterthur und dem Jugendchor des Konservatoriums. Eine Uraufführung ist das szenisch musikalische Werk von Guy Krneta mit der Musik von Richard Wagner «Ein Operntheaterreisekonzertkünstlerleben» mit dem bekannten Tenor Christoph Homberger. Im November gibt es Barock: «Dido & Aeneas in Africa» ist ein Projekt in dem Purcells Oper erweitert wird durch klassische arabische Musik. Die Schweizer Partnertheater Biel/Solothurn mit «Il Turco in Italia» von Gioacchino Rossini und das Opernhaus Zürich mit «Il Matrimonio Segreto» von Domenico Cimarosa sind wie in den vergangenen Jahren gern gesehene Gäste. Neu hinzu kommt Ende Saison das Konzert Theater Bern mit «Das schlaue Füchslein» von Janáček. Die äusserst erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Theater Freiburg im Breisgau wird mit «Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny» von Kurt Weill und Bertolt Brecht fortgesetzt. Zwei klassische Musicals, Cole Porters «Kiss me, Kate» (Staatsoperette Dresden) und «La Cage aux Folles» (Kammeroper Köln), als auch der Operettenklassiker «Die Lustige Witwe» runden das vielfältige Angebot ab.
Schauspiel
«Das Versprechen», nach dem Roman von Friedrich Dürrenmatt - eine Koproduktion mit dem Schauspiel Frankfurt - eröffnet am 11. September die Saison. Markus Bothe führt Regie. Die Erfolgskomödie «Frau Müller muss weg» von Lutz Hübner zeigt das Staatsschauspiel Dresden. Auch das Burgtheater ist wieder mit einer Produktion zu Gast: «Onkel Wanja» (u.a. mit Michael Maertens und Gert Voss) in der Inszenierung von Matthias Hartmann. Dominique Horwitz dürfte dem Winterthurer Publikum noch als Cyrano in Erinnerung sein. Nun spielt er den Künstler Mark Rothko in dem Stück «Rot» von John Logan. Ein Abend mit Edgar Selge und Franziska Walser bietet «Iphigenie auf Tauris». Sie spielen zu zweit alle Rollen des grossen Goethe Klassikers. Im Februar hat die Uraufführung von Thomas Hürlimanns «Das Gartenhaus» (eine Koproduktion mit dem Theater Oberhausen) in Winterthur Premiere. Mit «Hedda Gabler» von Ibsen (Schauspielhaus Bochum) präsentieren wir erneut eine Produktion des Schweizer Erfolgregisseurs Roger Vontobel. «Noch ist Polen nicht verloren», eine Komödie von Jürgen Hoffmann nach dem Film «Sein oder Nichtsein» von Ernst Lubitsch, kommt vom Theater Magdeburg. Und im Foyer wird mit den «The Fantastic foUR Stimmen» und der Wiederaufnahme «Gut gegen Nordwind» das breite Spektrum dieser Sparte abgerundet.
Im fremdsprachigen Schauspiel sind wiederum drei französischsprachige und drei englischsprachige Produktionen zu sehen.
Ballett / Tanz
Ein Programm der Spitzenklasse bietet ebenfalls die Sparte Tanz: Das Ballet du Grand Théâtre de Genève, welches zum ersten Mal in Winterthur gastiert, zeigt unter der musikalischen Leitung von Philippe Béran «Giselle», dies in Zusammenarbeit mit dem Musikkollegium Winterthur. Mit «Canto per Orfeo», einer Choreografie von Mauro Bigonzetti ist die italienische Truppe Aterballetto erneut in Winterthur zu Gast. Cedar Lake aus New York gastiert mit den Choreografien «Violet Kid . Tuplet . Necessity, Again» zum ersten Mal in Winterthur. Die Produktion «Lucky Seven» von Gauthier Dance, welche aufgrund von verletzungsbedingten Ausfällen dieses Jahr im Januar nicht aufgeführt werden konnte, wird in überarbeiteter Form endlich zu sehen sein. Auch Christian Spucks Ballett Zürich ist wiederum zu Gast in Winterthur, diesmal mit Choreografien von Martin Schläpfer, Douglas Lee und Jiři Kylián. Mit Choreografien von Rafael Bonachela, «Demo-N/Crazy» und George Céspedes, «Mambo 3 XXI» führt die Danza Contemporánea de Cuba im Rahmen von STEPS vor, was Kuba an zeitgenössischem Tanz zu bieten hat.
Kinder- und Jugendtheater
Brigitte Dethier, die sehr erfolgreiche Leiterin es JES Stuttgart wird mit «Johannes und Margarethe» ein Fest für Mutige ab 6 Jahren inszenieren (Premiere der Uraufführung im Theater Winterthur am 14.09.). Im November und Dezember zeigt das Kindertanztheater Claudia Corti das Musical «Eine Weihnachtsgeschichte» nach Charles Dickens. Am 1. März findet zum ersten Mal ein inszeniertes Familienkonzert des Musikkollegiums Winterthur statt: «Himmelsstürmer». Im Rahmen des Winterthurer Theaterfrühlings befragt «König Hamed und das furchtlose Mädchen» vom Schnawwl Mannheim typisch weibliche und männliche Verhaltensmuster. Die Erfolgsproduktion «Nur ein Tag» (Koproduktion mit dem Theater Kanton Zürich) wird wieder aufgenommen. Und für wenige Vorstellungen kommt auch «Tschick» vom Jungen Theater Basel nochmals nach Winterthur.
Jazz-Matineen
An sieben Sonntagvormittagen stehen wieder die beliebten Jazz-Matineen im Foyer auf dem Programm. In der Reihe «Im Gespräch: Die Erde» wird mit dem Thema «Geld - Massstab aller Dinge oder Ursache aller Probleme?» ein brisantes, aktuelles Thema aufgegriffen, die Internationalen Kurzfilmtage sind wieder zu Gast und zum Jahresende geht die Silvesterparty im Theater Winterthur in die dritte Runde.
Das Theater Winterthur setzt weiterhin auf eine hohe Vorstellungsdichte mit etwa 120 Aufführungen auf der grossen Bühne und etwa 50 Vorstellungen im Foyer.
Ausblick auf die allgemeine Theatersituation
Gute Entwicklung der Besucherzahlen
In den letzten drei Jahren konnte das Theater Winterthur steigende Zuschauerzahlen verzeichnen. Die Hochrechnung zur laufenden Saison zeigt, dass die Vorjahres¬besucherzahl von rund 59 000 Besucher/innen auch dieses Jahr wieder erreicht werden kann. Erfreulich ist, dass der Anteil am freien Verkauf seit 2009 kontinuierlich zunimmt und auf Ende dieser Spielzeit etwa 56 Prozent betragen wird. Zum Vergleich: In der Saison 2011/12 betrug der Anteil noch 49 Prozent. Damit kann der Trend des Abonnements¬rück¬gangs durch neue Besucher/innen im freien Verkauf immer besser aufgefangen werden.
Das Theater wird zum Abschluss der laufenden Saison 2012/13 eine separate Medieninformation publizieren.
Erstes Schweizer Theatertreffen
Das Theater Winterthur hat beim Schweizerischen Bühnenverband die Schaffung eines Schweizer Theatertreffens beantragt. Nach sorgfältiger Abklärung und unter Beizug einer breiten Zusammensetzung von Theaterschaffenden und Organisationen ist die Durchführung des ersten Schweizer Theatertreffens vom 22. bis 31. Mai 2014 im Theater Winterthur zustande gekommen. Das Bundesamt für Kultur unterstützt das Theatertreffen und beabsichtigt, am gleichen Anlass die ersten Schweizer Theaterpreise auszurichten.
Weitere Informationen: www.schweizertheatertreffen.ch
Sanierung des Theatergebäudes
Das Theater Winterthur ist ein Bau des Architekten Frank Krayenbühl und wurde im Jahre 1979 mit der «Zauberflöte» von Wolfgang Amadeus Mozart eröffnet. Seit der Eröffnung betreibt die Stadt im Gebäude ein Gastspieltheater in den Sparten Schauspiel, Musiktheater und Tanz mit Vorstellungen der wichtigsten Bühnen Europas. Das Gebäude wurde 2012 ins Kantonale Inventar der schützenswerten Bauten aufgenommen. Nach mehr als dreissig Jahren sind nun einige substanzielle Sanierungsmassnahmen notwendig. Der Stadtrat wird in den nächsten Monaten über den Umfang der Sanierung beschliessen, diese bewegt sich in der Grössenordnung zwischen 40 und 55 Millionen Franken. Eine umfassende Analyse hat gezeigt, dass einige der betriebsrelevanten gebäudetechnischen Anlagen einen kritischen Zustand erreicht haben und ersetzt werden müssen. Der Stadtrat behandelt zurzeit einen entsprechenden Kredit für Sofortmassnahmen.