Swiss Junior Ranger Olympiade
Gut 200 Junior Ranger:innen aus der Deutschschweiz haben sich am Samstag beim Güetli Pavillon auf dem Wolfensberg in Winterthur an der vierten Ausgabe der Swiss Junior Ranger Olympiade in Disziplinen wie Holzrücken, Tierspurenlesen oder Holzsägen gemessen.
Unter dem Motto «Wald erleben» traten zwanzig mit erwachsenen Begleitpersonen angereiste Junior Ranger Gruppen in verschiedenen Disziplinen gegeneinander an. Insgesamt sieben Posten absolvierten die Kinder im Alter zwischen sieben und zwölf Jahren. So galt es etwa, mit einer traditionellen Zweipersonensäge möglichst schnell einen Holzstamm zu zerlegen oder anhand von Fellresten, Gebissskeletten, Fress- und Tierspuren die Waldtiere zu erkennen, die am Werk gewesen waren. Eine weitere Disziplin sah vor, Nüsse im Wald zu verstecken und anschliessend wieder zu suchen. Dabei lernten die Kinder, weshalb der Eichelhäher als Hilfsförster gilt. Denn wie sie findet auch der Eichelhäher nicht immer alle Nüsse wieder, die er zuvor versteckt hatte. Aus diesen verloren gegangenen Nüssen wachsen dann neue Bäume. Die Teilnehmenden erfuhren also viel Wissenswertes über die Tiere und Pflanzen des Waldes sowie über die nachhaltige Nutzung des Waldes durch den Menschen.
Höhepunkt für die Teilnehmenden war der Besuch eines Kaltblutpferdes in Begleitung seines Besitzers. Noch beim Posten «Holzrücken» hatten sich die Teilnehmenden mit eigener Kraft und der Hilfe von Seilen darin geübt, Baumstämme aus dem Wald zu ziehen. Nun konnten sie miterleben, wie das mit einer Pferdestärke geht. Sie lernten dabei, dass sich Stämme mit ausgebildeten, kraftvollen Pferden wie etwa den Freibergern, Ardennern oder Percherons bodenschonend, CO2-arm und kostengünstig aus dem Wald befördern lassen.
Die diesjährige Olympiade haben die Swiss Junior Ranger Winterthur unter der Leitung von Stadtgrün-Rangerin Salome Spycher organisiert. Sie hat 2019 in ihrer damaligen Funktion als freiwillige «Winti-Rangerin» die regionale Gruppe mit zehn Kindern gegründet. Heute sind es dreissig Kinder, aufgeteilt in drei Gruppen. Teilnehmende zahlen einen Mitgliederbeitrag. Einmal pro Monat treffen sich die Junior Ranger:innen unter der Leitung von Rangerin Spycher im Wald. Sechs der heutigen Junior Ranger:innen sind seit Beginn mit dabei. Im kommenden Jahr ist vorgesehen, eine Young Ranger Gruppe anzubieten, um auch Jugendlichen die Teilnahme zu ermöglichen.
Junior Ranger – das nachhaltige Natur- und Umweltbildungsangebot Die Junior Ranger:innen treffen sich 10- bis 12-mal im Jahr in festen Kleingruppen an schulfreien Nachmittagen oder Samstagen und entdecken in Begleitung von ausgebildeten Ranger:innen die Natur in den Schutzgebieten. Dabei lernen die Kinder Zusammenhänge in der Natur kennen, sie erfahren, wie sie Lebensräume für Pflanzen und Tiere erhalten sowie mit praktischen Massnahmen fördern können. Sie erfahren, welche Aufgaben Ranger:innen in der Schweiz haben; hin und wieder helfen sie auch in kleinen Arbeitsprojekten mit. Das Junior Ranger Programm ist das nachhaltige Natur- und Umweltbildungsangebot des Verbands «Swiss Rangers», dem Dachverband der Ranger:innen in der Schweiz. Die Kinder sollen für die Natur begeistert und für ihre Erhaltung und ihren Wert sensibilisiert werden. So werden sie als Botschafter:innen für Landschaften, Lebensräume und Schutzgebiete gewonnen. |