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Suchtstrategie: auf neue Konsumtrends rasch reagieren

31.03.2017
Seit 2007 erbringt die Stadt Winterthur zusammen mit den Bezirksgemeinden Leistungen in der Prävention, Behandlung, Schadensminderung und Regulierung von Suchterkran-kungen. Die neue Suchtstrategie 2017–2021 rückt schwer erreichbare Zielgruppen wie bildungsferne Eltern, Personen mit Migrationshintergrund, ältere Menschen und junge Erwachsene in den Vordergrund. Ausserdem sollen neue Konsumphänomene, zum Beispiel im Bereich digitale Medien, verstärkt in die Prävention und Behandlung einfliessen.

Seit 2007 erbringt die Stadt Winterthur zusammen mit den Bezirksgemeinden Leistungen in der Prävention, Behandlung, Schadensminderung und Regulierung von Suchterkrankungen. Die neue Suchtstrategie 2017–2021 rückt schwer erreichbare Zielgruppen wie bildungsferne Eltern, Personen mit Migrationshintergrund, ältere Menschen und junge Erwachsene in den Vordergrund. Ausserdem sollen neue Konsumphänomene, zum Beispiel im Bereich digitale Medien, verstärkt in die Prävention und Behandlung einfliessen.

Die meisten Menschen konsumieren psychoaktive Substanzen und digitale Medien risikoarm. Sie gefährden sich oder andere nicht. Dort aber, wo die Kontrolle über den Konsum verloren-geht, entstehen nach wie vor gesundheitliche und soziale Probleme, die mit grossem persön-lichen Leid und hohen gesellschaftlichen Kosten einhergehen. Sucht und Risikoverhalten kommen in allen Lebensphasen und Bevölkerungsgruppen vor. Bei jungen Menschen stehen das Rauschtrinken, der Cannabis- und Tabakkonsum, die exzessive Nutzung digitaler Medien oder der Konsum neuer psychoaktiver Substanzen im Vordergrund. Bei älteren Menschen besteht eher die Gefahr eines chronifizierten Alkoholkonsums oder Medikamentenmissbrauchs. Die am 22. Februar 2017 vom Stadtrat verabschiedete Suchtstrategie «Suchtpolitik 2017–2021» orientiert sich am Bedarf der einzelnen Zielgruppen und reagiert auf neue Konsumtrends.

Ansatzpunkte der neuen Suchtpolitik

Vor allem die exzessive Nutzung digitaler Medien ist ein neues, in den Schulen zunehmend mit Sorge betrachtetes Phänomen. Zusammen mit der städtischen Arbeitsgruppe «Netizen» wird nach Wegen gesucht, wie auch Eltern mit Migrationshintergrund und bildungsferne Eltern im Umgang mit digitalen Medien geschult und in ihren Erziehungskompetenzen gestärkt werden können.

Im Nightlife- und Partybereich prüft die Suchtpräventionsstelle neue Angebote und die bewährte Zusammenarbeit mit Clubbetreibern wird fortgeführt, ebenso wie die Schulungsangebote für Mitarbeitende im Nachtleben. Für ältere und pflegebedürftige Menschen mit chronifizierten Suchterkrankungen werden entsprechende Behandlungs- und Betreuungsangebote weiter-entwickelt. Hier arbeiten Stadt und Bezirksgemeinden eng mit Anbietern aus Pflege, Medizin und Sozialwesen zusammen.

Bewährte Viersäulenpolitik

Die Strategie basiert auf dem bewährten Viersäulenmodell, das aus Prävention, Behandlung, Schadensminderung und Regulierung besteht. Sie orientiert sich an der 2015 vom Bundesrat verabschiedeten «Nationalen Strategie Sucht» und dem dazugehörigen Massnahmenplan. Ein wichtiges Ziel der Strategie «Suchtpolitik 2017–2021» ist die Stärkung der Zusammenarbeit im Präventions-, Beratungs- und Behandlungsbereich.

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Sucht: Aktuelle Zahlen und Fakten

  • Der Konsum von Tabak, Alkohol und Cannabis ist in der Schweiz seit 2011 stabil.
  • Tabak: Jede vierte Person in der Schweiz raucht. Pro Jahr sterben 9500 Personen vorzeitig an den Folgen des Tabakkonsums.
  • Alkohol: Gut ein Fünftel der Schweizer Bevölkerung trinkt zu viel oder zu oft Alkohol. Alkoholmissbrauch führt oft zu familiären und sozialen Problemen, zu Gewalt, Gefahren auf der Strasse und beeinträchtigt die psychische und physische Gesundheit.
  • Cannabis: 6,5% der Schweizer Bevölkerung geben an, im Verlauf der letzten 12 Monate mindestens einmal Cannabis konsumiert zu haben. Etwa 3% geben einen Gebrauch in den letzten 30 Tagen an. Dies entspricht schweizweit rund 210 000 Personen.
  • Digitale Medien: Schweizer Jugendliche sind durchschnittlich täglich 30 Minuten länger online als noch vor zwei Jahren (Zunahme um 25%). Cybermobbing, Cybergrooming sowie der Konsum von Pornografie und Gewalt sind unter Jugendlichen weit verbreitet. Der Schutz der Privatsphäre stellt eine besondere Herausforderung dar. In der Gesamtbevölkerung waren 2014 47% der Schweizer/innen mindestens 6 Stunden wöchentlich online, 15% mindestens 15 Stunden, Tendenz steigend.
  • Heroin: Die kleine Gruppe von Heroin-Konsumierenden blieb stabil. In einer Drogenersatz-therapie (z. B. mit Methadon) waren 2014 im Kanton Zürich knapp 3200 Personen. In Winter-thur waren es per Ende 2016 267 Personen.
  • «Partydrogen»: Zu psychoaktiven Substanzen wie Kokain, MDMA/Ecstasy, LSD oder Amphetamine gibt es keine aussagekräftigen Zahlen. Wie bei allen illegalen Drogen unterliegen die Inhaltstoffe der meist chemisch hergestellten Substanzen keiner Kontrolle.

Quellen:

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