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Stadtwerk Winterthur: Geschäftsjahr 2024 besser als erwartet

27.05.2025

Stadtwerk Winterthur hat das Geschäftsjahr 2024 bei einem Gesamtumsatz von 311 Millionen Franken mit einem Betriebsgewinn abgeschlossen. Dieser beträgt rund 26 Millionen Franken – nach Abzug der finanziellen Vergütung an die Stadt Winterthur im Umfang von knapp 9 Millionen Franken. Das Ergebnis liegt über Budget und wurde massgeblich beeinflusst durch eine positive Energiebeschaffung im Gashandel sowie geringere Kosten in verschiedenen Geschäftsfeldern.

Das Geschäftsjahr 2024 entwickelte sich für Stadtwerk Winterthur besser als erwartet. Die Gründe dafür sind vielfältig und je nach Geschäftsfeld unterschiedlich. Zum einen fielen geringere Kosten an. Zum anderen profitierte Stadtwerk Winterthur von gesunkenen Marktpreisen bei der Beschaffung von Gas. Beim Stromnetz fiel weniger Aufwand für die vom Bund verordnete Winterreserve an, und im Wassernetz kam es zu weniger Leitungsbrüchen. Der Betrieb der Kehrichtverwertungsanlage (KVA) verlief weitestgehend unterbruchsfrei. Zudem wurden hohe Mengen an Kehricht verarbeitet, wobei die Preise für Marktkehricht unter den Erwartungen und die Kosten u.a. für die Betriebsmittel über Budget lagen. Bei der Fernwärme fiel ins Gewicht, dass deutlich weniger Öl und Gas für die Abdeckung von Bedarfsspitzen eingekauft werden mussten. Positiv entwickelte sich die Anzahl Kund:innen, die an die Wärmenetze anschliessen. Auch das Geschäftsfeld Telekom verzeichnete eine Zunahme an Anschlüssen. Eine Beteiligung in erneuerbare Energieproduktionen, deren Wertberichtigung das Geschäftsergebnis des Vorjahrs massgeblich negativ beeinflusst hatte, konnte wieder leicht aufgewertet werden. Als Folge der vom Winterthurer Stimmvolk beschlossenen Finanzierung der städtischen Pensionskasse konnten frühere Rückstellungen aufgelöst werden. Die damit zusammenhängende finanzielle Neudarstellung wirkte sich bei Stadtwerk Winterthur zusätzlich positiv auf die Jahresrechnung aus.

Herausforderungen von Gegenwart und Zukunft

Generell ist festzustellen, dass die Kosten für Betriebsmittel und Fremdleistungen in allen Geschäftsfeldern steigen und der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften zunimmt.
Eine zunehmende Herausforderung stellt auch der durch Haushalte, Gewerbe und Industrie selbst produzierte Solarstrom dar. Einerseits wird dadurch weniger Strom bei Stadtwerk Winterthur bezogen. Andererseits erfolgt der Bezug aus dem öffentlichen Stromnetz künftig nur noch bei mangelnder Eigenproduktion und ist daher stark wetterabhängig und für Stadtwerk Winterthur schwer vorhersehbar. Dies führt nicht nur zu höheren Kosten für den kurzfristigen Zukauf von Energie zwecks Netzstabilisierung, sondern auch zu sinkenden Einnahmen für die Finanzierung der Netzinfrastruktur, da weniger Energie verkauft wird.

Auf Stadtwerk Winterthur kommen in den nächsten Jahren grosse Investitionen zu. Nebst der Erneuerung der Kehrichtverwertungsanlage, für welche die Winterthurer Stimmbevölkerung im letzten September einen Kredit von 293 Millionen Franken gesprochen hat, stehen auch bei der Abwasserreinigungsanlage grosse Umbau- und Erweiterungsprojekte an. Verschärfte Umweltauflagen und ein höherer Kapazitätsbedarf (Bevölkerungszunahme und Umsetzung kantonales Projekt «abwasserfreie obere Töss», s. Volksabstimmung von 2019) bedingen umfassende Ausbauten. Eine entsprechende Kreditvorlage ist in Arbeit und soll 2026 der Winterthurer Stimmbevölkerung vorgelegt werden. Auch die Wärmenetze sollen im Zuge der energie- und klimapolitischen Ziele Winterthurs (netto null Tonnen CO2 bis 2040) weiter ausgebaut werden. Dazu ist ein grosser Rahmenkredit notwendig, welcher der Winterthurer Stimmbevölkerung voraussichtlich Ende nächsten Jahres vorgelegt wird. Daneben sollen die bestehenden Wärmenetze zusammengeführt und preislich harmonisiert werden. Dafür braucht es mehrere Änderungen der rechtlichen Grundlagen. Die komplexen Vorbereitungen zur rechtlichen und finanztechnischen Zusammenführung der Wärmenetze sind in Arbeit.

Nebst diesen Infrastrukturvorhaben beschäftigt Stadtwerk Winterthur auch die Umsetzung der Neuerungen in der Energiegesetzgebung. U.a. können künftig lokale Elektrizitätsgemein­schaften gebildet werden. Weiter sind ab 2026 von den Energieversorgern Energieeffizienz­massnahmen umzusetzen, um vom Bund vorgegebene Stromeinsparziele zu erreichen. 

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