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Stadtwerk Winterthur: Geschäftsjahr 2021

13.05.2022
2021 hat Stadtwerk Winterthur ein positives finanzielles Resultat erzielt. Der Gewinn hat sich allerdings gegenüber dem Vorjahr halbiert. Er beläuft sich auf 16 Millionen Franken nach Abzug der finanziellen Vergütung von 12 Millionen Franken an den steuerfinanzierten Haushalt der Stadt Winterthur. Der Umsatz beläuft sich auf 239 Millionen Franken. Die im zweiten Halbjahr 2021 um ein Vielfaches gestiegenen Energiepreise an den europäischen Märkten haben das finanzielle Ergebnis stark beeinflusst.

2021 hat Stadtwerk Winterthur ein positives finanzielles Resultat erzielt. Der Gewinn hat sich allerdings gegenüber dem Vorjahr halbiert. Er beläuft sich auf 16 Millionen Franken nach Abzug der finanziellen Vergütung von 12 Millionen Franken an den steuerfinanzierten Haushalt der Stadt Winterthur. Der Umsatz beläuft sich auf 239 Millionen Franken. Die im zweiten Halbjahr 2021 um ein Vielfaches gestiegenen Energiepreise an den europäischen Märkten haben das finanzielle Ergebnis stark beeinflusst.

Der Gesamtumsatz fällt mit 239 Millionen Franken nahezu gleich aus wie im Vorjahr. Hingegen hat sich der Gewinn gegenüber 2020 halbiert. Dazu beigetragen haben insbesondere massiv gestiegene Energiepreise an den europäischen Märkten. Aufgrund der weiterhin angespannten Situation der Energiemärkte muss auch mit Folgen für das laufende sowie die kommenden Jahre gerechnet werden. Die Heizgradtage haben 2021 zugenommen. Das hat sich entsprechend auf den Fernwärmeabsatz (+15 Prozent) sowie auf die durchgeleitete Menge Gas (+13 Prozent) ausgewirkt. Diese zusätzliche Menge Gas hat Stadtwerk Winterthur teuer einkaufen müssen. Die durchgeleitete Menge Strom hat sich insgesamt hingegen nur leicht erhöht. Die vermehrt installierten Wärmepumpenheizungen benötigen zwar, insbesondere bei kalter Witterung, mehr Strom. Demgegenüber steht 2021 ein immer noch geringer Strombedarf bei Gewerbekunden wie Fitnesscenter oder Restaurants infolge der Coronavirus-Pandemie.

Schwerpunkte 2021

Die Leistungserbringung des Tagesgeschäfts ist auch 2021 trotz der Coronavirus-Pandemie zu keiner Zeit eingeschränkt gewesen. Stadtwerk Winterthur hat für die sichere Versorgung von Winterthur mit Wasser, Strom, Gas, Wärme und Glasfaserkommunikation gesorgt, ebenso wie für eine funktionierende Abwasserreinigung und Kehrichtverwertung. Dies ist nicht zuletzt auch der vorausschauenden Infrastrukturplanung und deren Unterhalt durch Stadtwerk Winterthur zu verdanken. Die bereits vor der Pandemie erarbeiteten Schutzkonzepte haben funktioniert. Das ist unter anderem auch auf das disziplinierte Einhalten der Schutzmassnahmen durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Stadtwerk Winterthur zurückzuführen.

Dank der über die Jahre gestaffelten Energiebeschaffung hat Stadtwerk Winterthur die Preissteigerungen auf den Handelsmärkten in der zweiten Jahreshälfte etwas dämpfen können. Doch ein Rekurs blockiert die seit November 2021 beabsichtigte Gastariferhöhung. Dies führt bei Stadtwerk Winterthur zu Einnahmenausfällen in der Höhe von mehreren Millionen Franken.

Der Wasserabsatz fällt 2021 tiefer als im Vorjahr aus. Zwar haben die angeschlossenen Partnergemeinden weiterhin viel Wasser bezogen, jedoch infolge regenreicher Tage weniger als im Vorjahr.

Der vor einigen Jahren eingeschlagene Weg in der Winterthurer Wärmeversorgung trägt 2021 erste Früchte. Erstmals sind mehr Wärmepumpen als fossile Heizsysteme in Betrieb genommen worden. Die Sensibilisierung der Bevölkerung gegenüber nachhaltigen Wärmelösungen hat generell stark zugenommen. Ein Zeichen dafür ist eine deutliche Zunahme der Energieberatungen, insbesondere für Heizungsersatz.

Die wegweisenden Abstimmungsresultate im vergangenen November 2021 haben den in Winterthur eingeschlagenen Weg bekräftigt: Die Winterthurer Stimmbevölkerung hat sich das Klimaziel netto null Tonnen CO2 bis 2040 gesetzt. Auf kantonaler Ebene hat die Stimmbevölkerung das Energiesetz angenommen. Beide Abstimmungsresultate setzen die Rahmenbedingung für den Umbau zu einer klimafreundlichen Energieversorgung durch Stadtwerk Winterthur. Die Gasversorgung wird stufenweise reduziert und so der Ausstieg aus der fossilen Wärmeversorgung vorangetrieben. Gleichzeitig erfolgt ein Ausbau der Wärmenetze. Dieser stellt eine grosse Herausforderung dar und erfordert sehr hohe Investitionen.

Ausblick

Mit der Inbetriebnahme des neuen Wärmeverbunds Rudolf-Diesel-Strasse wird im Herbst 2022 bereits ein erster Meilenstein im Umbau der Winterthurer Wärmeversorgung erreicht. Gestützt auf den sich zurzeit in Überarbeitung befindenden kommunalen Energieplan werden weitere Wärmeverbünde folgen bzw. bestehende verdichtet. Für mehr Wärme wird auch die Kehrichtverwertungsanlage nach Abschluss des geplanten Erneuerungsprojekts sorgen, jedoch ist auch solche umweltfreundliche Wärme nur in beschränkten Mengen vorhanden. Ein wichtiger Pfeiler zur Erreichung der städtischen Energie- und Klimaziele ist deshalb auch die energetische Sanierung der Gebäude in Winterthur. Das überarbeitete Förderprogramm Energie Winterthur wird diesbezüglich in den nächsten Jahren eine wichtige unterstützende Rolle haben.

Die Turbulenzen an den europäischen Energiemärkten haben zu rekordhohen Preisen für die Energiebeschaffung geführt. Eine Entspannung ist nicht in Sicht; die für die nächsten Jahre gebotenen Energiehandelspreise (Gas und Strom) bewegen sich weiterhin auf hohem Niveau. Dies wird sich zeitlich verzögert auch in Form höherer Energiepreise auf die Endkundschaft auswirken.

Der Bundesrat hat die ausserordentliche Lage infolge der Coronavirus-Pandemie Anfang April 2022 beendet. Verschiedene Massnahmen stützen momentan die Wirtschaft noch. Wie lange diese davon noch profitiert, ist unklar. Mit der Ukraine-Krise ist die Welt bereits in die nächste Krise geschlittert, Folgen und Ausgang sind momentan nicht vorhersehbar. Es ist jedoch davon auszugehen, dass sich die Geschehnisse weiter auf die Energiepreise sowie auch auf die Materialkosten und -lieferungen und somit auf die Geschäftstätigkeit von Stadtwerk Winterthur auswirken werden.

Geschäftsfeld und Betriebsreserven
Der von den einzelnen Geschäftsfeldern von Stadtwerk Winterthur erwirtschaftete Gewinn muss aus rechtlichen Gründen den Betriebsreserven des jeweiligen Geschäftsfeldes zugewiesen werden. Er verbleibt also in den jeweiligen Rechnungskreisen. Diese sind zweckgebunden und dienen der Erfüllung der künftigen Aufgaben des Geschäftsfeldes. Mit dem jeweiligen Gewinn werden beispielsweise kurzfristige, jedoch nicht strukturell bedingte Ergebnisschwankungen aufgefangen oder er wird für den Unterhalt und Ausbau der Infrastruktur wie Anlagen und Versorgungsnetze genutzt.

Der Geschäftsbericht 2021 kann unter stadtwerk.winterthur.ch/gb21 heruntergeladen werden.

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