Stadtraum Bahnhof Winterthur: Die Masterplan-Teilprojekte kommen zügig voran
Während die Fertigstellung des neuen Bahnhofplatzes Süd sichtbar voranschreitet, läuft auch die Planung für andere Masterplan-Teilprojekte auf Hochtouren, allen voran die 2. Etappe der Gleisquerung Stadtmitte. Der Stadtrat beantragt dem Grossen Gemeinderat einen Baukredit von rund 27 Millionen Franken aus dem 2009 vom Stimmvolk genehmigten Rahmenkredit. Insgesamt werden Einnahmen (Kanton, Bund) von etwa 15 Millionen Franken erwartet, so dass die Nettoinvestitionen 12 Millionen Franken betragen werden. Eine von SBB und Stadt Winterthur gemeinsam in Auftrag gegebene Vorstudie hat zudem neue Erkenntnisse über eine kombinierte Veloquerung/Personenunterführung Nord ergeben, und für die Gestaltung der Rudolfstrasse wurde im vergangenen Jahr ein Studienwettbewerb durchgeführt. Das Siegerprojekt zeigt Lösungsansätze, wie die Rudolfstrasse nach dem Bau der Teilprojekte Gleisquerung, Veloquerung und Personenunterführung Nord umgestaltet werden kann.
Gleisquerung 2. Etappe
Die verschiedenen Teilprojekte des Masterplans Stadtraum Bahnhof Winterthur stehen in engen terminlichen und technischen Abhängigkeiten zueinander. Dies betrifft sowohl Vorhaben der Stadt Winterthur als auch der SBB. In dieser Gesamtplanung steht als nächstes Teilprojekt das eigentliche «Herzstück» des Masterplanes Stadtraum Bahnhof an, die 2. Etappe der Gleisquerung Stadtmitte, welche die Stadtteile Altstadt, Sulzerareal Stadtmitte und Neuwiesen miteinander verbindet und gleichzeitig einen geräumigen, urbanen Platz und Begegnungsort schafft. Heute ist dieses Gebiet geprägt durch die Strasseneinschnitte der Zürcherstrasse, Technikumstrasse, Rudolfstrasse und durch den Bahnmeisterweg. Die Gleisquerung 2. Etappe bringt erhebliche Verbesserungen für die Fussgängerinnen und Fussgänger und die Velofahrenden. Sie ist mit rund 27 Millionen Franken die grösste Tranche aus dem Masterplan-Rahmenkredit, der im Mai 2009 von den Stimmberechtigten mit grossem Mehr gutgeheissen wurde. Aus der Baupauschale des Kantons Zürich, aus dem Agglomerationsprogramm des Bundes und von den SBB ist insgesamt mit Einnahmen von etwa 15 Millionen Franken zu rechnen. Damit ergeben sich für das Projekt Gleisquerung Stadtmitte Nettoinvestitionen für die Stadt Winterthur von 12 Millionen Franken. Zusammen mit der Gleisquerung 2. Etappe wird auch die Bahnbrücke über die Zürcherstrasse verbreitert. Dies als Voraussetzung für den Bau neuer Gleisanlagen durch die SBB.
Veloquerung Nord
Um eine kombinierte Lösung von Veloquerung Nord und Personenunterführung Nord im Bereich des ehemaligen Milchküchenareals zu untersuchen, haben die SBB und die Stadt Winterthur im Jahr 2012 eine gemeinsame Studie in Auftrag gegeben. Nach einer ergänzenden Vorstudie im Frühjahr 2013 und einem detaillierten Variantenvergleich liegen nun konkrete Ergebnisse vor. Eine kombinierte Lösung für Veloquerung und Personenunterführung ist demnach sinnvoll und machbar. Sie bringt technische und bauliche Synergien und führt sowohl für die SBB wie auch für die Stadt Winterthur zu einer besseren Lösung, als wenn zwei getrennte Bauwerke realisiert würden. Ziel ist es, beide Bauwerke so miteinander zu verbinden, dass die soziale Kontrolle, insbesondere während der Nachstunden, verbessert wird. Bei einer möglichen kommerziellen Nutzung durch die SBB Immobilien ergäbe sich eine gesamte Bauwerksbreite von etwa 40 Meter. Bei der Erarbeitung des Rahmenkredites im Jahr 2009 waren noch zwei getrennte Bauwerke vorgesehen: eine verbreiterte Personenunterführung in heutiger Lage und eine separate Velounterführung weiter Richtung Wülflingerstrasse. Die Variantenstudien zur Veloquerung haben zudem ergeben, dass die Rampe auf der Seite Bahnhofplatz im Bereich der Turnerstrasse platziert werden soll. Dies ermöglicht eine optimale Anbindung an das städtische Velonetz und bietet auch Vorteile bezüglich Betriebsabwicklung auf dem bestehenden Bahnhofplatz Nord. In einem nächsten Schritt wird die Stadt Winterthur nun ein Betriebs- und Gestaltungskonzept für die Turnerstrasse, Bankstrasse und Museumstrasse erarbeiten. Dabei sind insbesondere gute Ersatzlösungen für die Taxistandplätze und die Konsequenzen für das zukünftige Verkehrsregime aufzuzeigen. Parallel dazu erarbeitet ein Planerteam unter Gesamtleitung der SBB ein Vorprojekt für die kombinierte Veloquerung/Personenunterführung Nord.
Rudolfstrasse
Für die Neugestaltung der angrenzenden Strassenräume Rudolfstrasse und Neuwiesenquartier wurden drei Planungsteams für einen Studienauftrag eingeladen. Der siegreiche Projektvorschlag zeichnet sich durch ein optimales Nebeneinander der verschiedenen Verkehrsteilnehmenden auf den gegebenen, engen Raumverhältnissen aus. Er ermöglicht eine natürliche Entflechtung des Langsamverkehrs mit den notwendigen Zufahrtsmöglichkeiten für den motorisierten Verkehr. Verkehrsarme Nischen sollen zu Aufenthaltsorten aufgewertet werden. Um den knappen Raum an der Rudolfstrasse zu entlasten, ist eine grosse Anzahl von unterirdischen Veloabstellplätzen vorgesehen. Der Projektvorschlag muss nun in verschiedenen Punkten weiterbearbeitet und verbessert werden. Dies betrifft vor allem die Art der Veloparkierung, das Angebot an Parkplätzen und die Funktionalität der Oberfläche. Zudem muss die Gestaltung der Rudolfstrasse mit den Projekten Veloquerung/Personenunterführung Nord sowie dem Bau der neuen Parkhausrampe weiter abgestimmt und koordiniert werden. Dies hat unter hohem Zeitdruck zu erfolgen. Um den Terminplan betreffend Inbetriebnahme der SBB-Projekte im Jahr 2018 einzuhalten, muss mit dem Bau der Gleisquerung 2. Etappe und dem Neubau der Parkhausrampe spätestens im Frühjahr 2014 gestartet werden.