Stadtrat setzt mit Subventionserhöhung ein Zeichen für die Kulturstadt Winterthur
Die Subvention der Stadt an den Kunstverein Winterthur soll für die Umsetzung des Museumskonzepts um 350 000 Franken auf insgesamt 1,12 Millionen Franken erhöht werden. Dies beantragt der Stadtrat dem Grossen Gemeinderat. Gemäss Museumskonzept fusionieren das Kunstmuseum, das Museum Oskar Reinhart und die Villa Flora zu einem einzigen Betrieb unter der Leitung des Kunstvereins. Die drei Standorte bleiben erhalten. Ein vierter Standort, das Museum Briner und Kern, wurde bereits aufgehoben. Seine Sammlungen sind ins Museum Oskar Reinhart integriert worden. Der beantragten Subventionserhöhung vorausgegangen ist ein Beschluss des Zürcher Regierungsrats, die Umsetzung dieser Reorganisation mit einer Erhöhung der kantonalen Betriebsbeiträge an den Kunstverein zu unterstützen.
Mit seinem Antrag an den Grossen Gemeinderat, die Subvention an den Kunstverein Winterthur um 350 000 Franken auf insgesamt 1,12 Millionen Franken zu erhöhen, hat der Stadtrat eine wichtige Weiche zur Umsetzung seines Museumskonzepts gestellt, mit dem die Winterthurer Kunstmuseen für die Zukunft gestärkt werden sollen. Eine wesentliche Massnahme besteht in der Zusammenführung von ursprünglich vier Kunstmuseen zu einem einzigen Betrieb unter der Leitung des Kunstvereins. Beteiligt sind das Kunstmuseum Winterthur, das Museum Oskar Reinhart, die Villa Flora und das bereits aufgehobene Museum Briner und Kern. Die verbleibenden drei Standorte sollen für das fusionierte Museum beibehalten werden. Weiter stellt die Stadt sogenannte Nebenleistungen für die Gebäude und ihren Grundbetrieb sicher. Somit beträgt die Gesamtleistung der Stadt für alle Standorte inklusive Subventionserhöhung 3,8 Millionen Franken.
Bereits im November 2016 hatte der Regierungsrat beschlossen, mit einer Erhöhung seines jährlichen Betriebskostenbeitrags an den Kunstverein um 700 000 Franken die Umsetzung des Museumskonzepts zu unterstützen. Durch die gemeinsame Subventionserhöhung von Stadt und Kanton gewinnt die Stadt Winterthur einen erstarkten Museumsbetrieb von internationaler Strahlkraft und ein attraktives Kunstmuseum, dessen Sammlung hinsichtlich Qualität und Bedeutung hinter Basel und Zürich zur Nummer drei der Schweizer Kunstmuseen wird. Damit bietet die gegenwärtige Ausgangslage mit den bereits gesprochenen kantonalen Geldern für die Stadt Winterthur eine einmalige Chance, sich noch stärker als Kunstmuseumsstandort und Kulturstadt zu profilieren.
Mit der Subventionserhöhung von Stadt und Kanton wird das Personal des Kunstvereins verstärkt. Mit seinem aktuellen Personalbestand ist der Kunstverein nicht in der Lage, die Betriebsvergrösserung aufzufangen. Weiter fliessen die zusätzlichen Mittel in die Ausstellungen und die Sammlungspräsentation sowie in die Öffentlichkeitsarbeit. Schliesslich erfüllt die Stadt durch die Erhöhung ihrer Subventionszahlung auch Auflagen des Lotteriefonds, aus dessen Mitteln die Umbaukosten der Villa Flora grösstenteils bezahlt werden.
Während der vergangenen Sanierungsprogramme hatte die Stadt ihre Leistungen an die Kulturschaffenden und die Kulturbetriebe empfindlich gekürzt. Nachdem der Grosse Gemeinderat die Beiträge für die kleineren und mittleren Kulturorganisationen im letzten Jahr leicht angehoben hat, bedeutet auch die beantragte Subventionserhöhung an den Kunstverein eine leichte Korrektur des bisherigen, restriktiven Sparregimes. Zudem wird damit für den Kunstverein und die am Museumskonzept beteiligten Institutionen endlich Planungssicherheit einkehren. Namentlich die vom Konkurs bedrohte Stiftung Oskar Reinhart erhält die Gewissheit, dass ihre Sammlung dank der Integration in den Kunstverein für die Öffentlichkeit gesichert ist. Weiter steht der Sanierung der Villa Flora und somit der Rückkehr ihrer Kunstwerke nichts mehr im Weg. Diese befinden sich zurzeit auf Tournee und gelangen anschliessend ins Kunstmuseum Bern, bis die Villa Flora wieder hergestellt ist.