Stadt und SBB planen gemeinsam die langfristige Zukunft des Bahnhofs Winterthur
SBB und Stadt Winterthur entwickeln gemeinsam ein langfristiges Ausbaukonzept für den Bahnhof Winterthur. Mit dem steigenden Passagieraufkommen braucht der Bahnhof künftig neue Gleise sowie teilweise breitere Perrons und Zugänge. Für die Stadt sind attraktive Gleiszugänge und Quartierverbindungen, eine funktionierende Verkehrsanbindung und eine gute Integration des Bahnhofs in das Stadtumfeld zentrale Ziele.
Die wichtigen Herausforderungen für die Zukunft des Gleisraums in der Stadtmitte von Winterthur sind eng mit der Entwicklungsstrategie des Bahnhofs verknüpft. Dies hat die von 2017 bis 2018 von SBB, Stadt und Kanton gemeinsam durchgeführte Testplanung zum Gleisraum SBB von der Tössmühle bis zum Lindspitz gezeigt. Über die Testplanung wurde im Mai 2018 informiert, nun wird die gemeinsame Entwicklungsstrategie gestartet.
Der Bahnhof Winterthur ist mit heute rund 120 000 ein- und aussteigenden Reisenden pro Tag der fünftgrösste Bahnhof der Schweiz. Nach Ausbau der Strecke Winterthur–Zürich mit dem Brüttenertunnel werden im Jahr 2050 am Bahnhof Winterthur nach Schätzungen der SBB gegen 180 000 Reisende ein- und aussteigen; das sind rund doppelt so viele wie im Jahr 2010. Um diesen Verkehrszuwachs zu bewältigen, müssen die Perrons 6/7 und 8/9 verbreitert werden. Für noch mehr Kapazitäten im Bahnverkehr sind langfristig zusätzliche Gleise erforderlich. Der künftige Bahnhof braucht deshalb mehr Platz, entweder in der Breite, in der Höhe oder in der Tiefe.
Aus diesen Gründen entwickeln die Stadt Winterthur und die SBB gemeinsam ein Ausbaukonzept für die langfristige Weiterentwicklung des Bahnhofs und seiner Umgebung. Eine entsprechende Vereinbarung wurde vom Winterthurer Stadtrat gutgeheissen und von der Stadt und der SBB unterzeichnet. Das Ziel ist eine abgestimmte Strategie zur Bahnhofentwicklung im Zeithorizont bis nach 2050.
Für die Stadt stehen für den künftigen Bahnhof folgende Ziele im Vordergrund: Der Bahnhof
soll ein würdiges Eingangstor zur Stadt sein, das sowohl gegenüber der Altstadt wie auch gegenüber dem Neuwiesen-Quartier ein ansprechendes Gesicht zeigt. Er braucht grosszügige Zugänge zur Bahn von allen Seiten, die auch als Quartierverbindungen zwischen der Altstadt und dem Neuwiesen-Quartier sowie dem Sulzerareal dienen. Für die Anbindung von Stadtbus sind attraktive Wegverbindungen notwendig. Vom Zentrumsgebiet Neuhegi-Grüze her soll man ohne Umsteigen Richtung Zürich reisen können. Der Bahnhof der Zukunft soll ein Mobilitätshub für Bahn, Bus, Velo und Sharing-Dienstleistungen mit zukunftsweisenden Parking-Lösungen sein.
Mit der gemeinsamen Entwicklungsplanung wird für den künftigen Bahnhof eine Variante angestrebt, die aus betrieblicher, stadträumlicher und verkehrlicher Sicht überzeugt. Dabei werden verschiedene Ausbauvarianten, die verkehrlichen und städtebaulichen Auswirkungen sowie das Kosten-Nutzen-Verhältnis geprüft. Die Entwicklungsplanung wird von einer breit abgestützten Begleitgruppe von SBB, Stadt und Fachleuten des Kantons begleitet. Sie dauert von 2019 bis voraussichtlich Frühjahr 2021. Die Stadt wird dabei von einem externen Planungsteam unterstützt.
Unter stadt.winterthur.ch/gleisraum stehen zur Verfügung:
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Gesamtbericht zum Testplanungsverfahren Gleisraum Winterthur
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Synthesebericht zum Testplanungsverfahren Gleisraum Winterthur
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Darstellungen des Gleisraums und seiner Teilareale
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Antrag und Bericht des Stadtrates zum Postulat betreffend Testplanung «Gleiskorridor SBB»