Sportanlage Schützenwiese: Stadtrat beantragt 35,13 Millionen Franken für Stirntribünen und neues Betriebs- und Garderobengebäude
Der Stadtrat beantragt dem Stadtparlament einen Kredit von 35,13 Millionen Franken für den Ersatzneubau der beiden Stirntribünen im Stadion Schützenwiese sowie für den Bau eines neuen Betriebs- und Garderobengebäudes. Mit dem Projekt werden die Stadioninfrastruktur modernisiert, das Platzangebot für die Zuschauer:innen erweitert und die Trainingsbedingungen für den Frauen- und Nachwuchsfussball verbessert. Der FC Winterthur beteiligt sich mit 2,6 Millionen Franken an den Kosten.
Für den Ersatzneubau der Stirntribünen im Stadion Schützenwiese und das neue Betriebs-
und Garderobengebäude beantragt der Stadtrat beim Stadtparlament einen Kredit von 35,13 Millionen Franken zuhanden einer Volksabstimmung. Die Bruttoinvestitionen belaufen sich auf 38,83 Millionen Franken, wovon 3,7 Millionen Franken bereits mittels Projektierungskrediten bewilligt wurden. Damit wird sichergestellt, dass das Stadion Schützenwiese die Anforderungen der Swiss Football League für Super- und Challenge-League-Spiele erfüllt.
Stirntribünen mit mehr Platz für Zuschauer:innen
Die beiden Stirntribünen werden analog der Gegentribüne gebaut. Neu wird die letzte Stehplatzstufe verlängert, so dass zuoberst auf der Tribüne ein Balkon mit Verpflegungsmöglichkeiten entsteht. Im Sektor B werden die identitätsstiftenden Elemente wie der Salon Erika, die Sirupkurve oder Kosmonaut Gagarin in die Tribüne integriert. Die Stirntribüne im Sektor D wird so gestaltet, dass die Trennung zwischen Gast- und Heimsektor verschoben werden kann. Dies ermöglicht es dem FC Winterthur mehr Tickets für Heimfans anzubieten, wenn weniger Gästefans erwartet werden. Insgesamt wird das Stadion mit der Umsetzung der neuen Stirntribünen rund 9900 Plätze (bisher 8700) aufweisen. Die Kosten für die neuen Stirntribünen belaufen sich auf 26,83 Millionen Franken (inkl. Projektierung und Reserven).
Neugestaltung der Vorplätze
Mit der Erstellung der beiden Stirntribünen entstehen beim Eingangsbereich ausserhalb des Stadions zwei Vorplätze. Vor dem Sektor B (Heimkurve) grenzt der neue Vorplatz an die Schützenstrasse und den Kindergarten Schützenwiese an. Eine grosse Vielfalt an neu gepflanzten Bäumen bildet ein gemeinsames, schattenspendendes Dach für einen urbanen Aufenthaltsbereich. Sitzgelegenheiten, eine ausreichende Beleuchtung sowie Velobügel ergänzen den Platz. Der gegenüberliegende, zur Eulach hin gelegene Sektor D erhält einen Vorplatz, auf dem neu gepflanzte Bäume eine hohe Baumhalle bilden. Sie wird zum ganzjährigen Aufenthalts- und Treffpunkt mit neuen Sitzelementen für die Bevölkerung. An Matchtagen dient der Vorplatz als Versammlungsraum.
Neues Betriebs- und Garderobengebäude
Im Juni 2025 hatte der Stadtrat entschieden, dass ein zusätzliches Betriebs- und Garderobengebäude geplant werden soll. Damit werden die Trainings- und Spielbedingungen für den Frauenfussball und den Nachwuchsbereich verbessert. Ausserdem kann so das Raumprogramm der künftigen Haupttribüne entlastet werden.
Das neue Betriebs- und Garderobengebäude wird ausserhalb des eigentlichen Stadionbereichs auf der Südseite des Stadions gebaut. Die Garderoben können so unabhängig vom Stadion und dessen Spielbetrieb genutzt werden. Damit erhöht sich an Spieltagen im Stadion die Nutzungszeit der weiteren Fussballplätze auf der Sportanlage Schützenwiese. Das neue Betriebs- und Garderobengebäude beinhaltet zwölf Garderoben, Räume für Trainer:innen, Schiedsrichter:innen und Betriebsräume für den Anlagenunterhalt durch die Stadt Winterthur. Die Kosten für das Betriebs- und Garderobengebäude belaufen sich auf 12 Millionen Franken (inkl. Projektierung und Reserven).
FC Winterthur beteiligt sich mit mindestens 2,6 Millionen Franken
Nach Verhandlungen zwischen dem Stadtrat und dem Verwaltungsrat des FC Winterthur konnten sich die beiden Parteinen auf folgende Kostenbeteiligung einigen. Der FC Winterthur beteiligt sich wie beim Bau der Gegentribüne mit zehn Prozent, mindestens 2,6 Millionen Franken, an den Baukosten der beiden Stirntribünen. Da die Fussballanlage Schützenwiese im kantonalen Sportanlagenkonzept (KASAK) als Anlage von kantonaler Bedeutung geführt wird, darf mit einem Beitrag aus dem kantonalen Sportfonds von maximal fünfzehn Prozent an die anrechenbaren Investitionskosten gerechnet werden.
Zeitplanung
Wird der Kredit vom Stadtparlament gutgeheissen, würde die Volksabstimmung voraussichtlich im Herbst 2026 stattfinden. Bei einem positiven Abstimmungsresultat würden die beiden Stirntribünen etappenweise gebaut, so dass der FC Winterthur seine Ligaspiele während der Bauphasen im Stadion Schützenwiese austragen kann und nicht in ein anderes Stadion ausweichen muss. Geplant ist, die erste Stirntribüne mit Beginn der Fussballsaison 2028/29 in Betrieb zu nehmen. In der zweiten Etappe werden die Tribüne im Sektor D (Gästesektor und Heimsektor D2) sowie das neue Betriebs- und Garderobengebäude gebaut. Die Fertigstellung ist im Sommer 2029 geplant. Das Baugesuch wird bereits Anfang 2026 eingereicht, damit die Baubewilligung rechtzeitig vorliegt.
Etappenweise Weiterentwicklung der Parzelle SchützenwieseDas Stadion Schützenwiese, kurz «Schützi», befindet sich auf der zentral gelegenen, multifunktional genutzten städtischen Parzelle Schützenwiese. Das Stadion wurde 1957/58 als Spielort für die Teams des FC Winterthur gebaut. Da die Stadioninfrastruktur aus den 50er-Jahren stammt und baufällig ist, hat die Stadt Winterthur 2010 einen Projektwettbewerb für den Ersatzneubau des Stadions Schützenwiese ausgeschrieben. Aus dem Wettbewerb ging das Projekt «das runde muss ins eckige» von Sollberger Bögli Architekten hervor. Das damalige Sanierungs- und Erweiterungskonzept sah einen etappenweisen Ausbau des Stadions vor. Als erste Etappe wurde der Ersatzneubau der Gegentribüne realisiert. Sie wurde 2015 eröffnet. 2024 hat sich der Stadtrat für ein etappiertes Vorgehen für den weiteren Ausbau des Stadions Schützenwiese entschieden. Dies nachdem mehrere Komponenten die Rahmenbedingungen entscheidend verändert hatten: Der Aufstieg des FC Winterthur von der Challenge in die Super League, der Brand des Kindergartens auf der Parzelle Schützenwiese gleich neben dem Stadion und die erstinstanzliche Verweigerung der Spiellizenz für den FC Winterthur durch die Swiss Football League. Seiter wird die Sanierung und Erneuerung der Stadion-infrastruktur in zwei Teilprojekten bearbeitet. Mit dem Teilprojekt «Parzelle Schützenwiese» soll eine langfristig gedachte, vielfältige und sinnvolle Lösung für das gesamte Areal entwickelt werden. Mit dem Teilprojekt «Ersatzneubau Stirntribünen» wird die zeitnahe Erneuerung des Stadions sichergestellt. Für dieses Teilprojekt hat das Stadtparlament am 11. November 2024 einen Projektierungskredit in der Höhe von 3,5 Millionen Franken gutgeheissen (Parl-Nr. 2024.80). |




