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Sozialleistungen 2020: Trotz Corona kein Anstieg

17.09.2021
Entgegen den Erwartungen gab es im Corona-Jahr 2020 keine Zunahme der Sozialhilfe-fälle in Winterthur. Die Ausgaben für Sozialhilfe sanken sogar um 2,1 Millionen Franken. Die Verantwortlichen identifizieren zwei Ursachen für diese Entwicklung: einerseits die Corona-Unterstützungsmassnahmen von Bund und Kanton und anderseits die intensivere sozialarbeiterische Begleitung der Klientinnen und Klienten.

Entgegen den Erwartungen gab es im Corona-Jahr 2020 keine Zunahme der Sozialhilfefälle in Winterthur. Die Ausgaben für Sozialhilfe sanken sogar um 2,1 Millionen Franken. Die Verantwortlichen identifizieren zwei Ursachen für diese Entwicklung: einerseits die Corona-Unterstützungsmassnahmen von Bund und Kanton und anderseits die intensivere sozialarbeiterische Begleitung der Klientinnen und Klienten.

Für die Linderung von Armut gab die Stadt Winterthur 2020 118 Millionen Franken aus; das sind 2 Millionen weniger als im Vorjahr. Darin enthalten sind im Wesentlichen die Leistungen der Sozialhilfe (Nettoaufwand 58,9 Millionen Franken) und der Zusatzleistungen zur AHV/IV (52,9 Millionen Franken).

Sozialhilfe: Rückgang der Kosten

Aufgrund der Corona-Pandemie und der entsprechend schwierigen wirtschaftlichen Lage war eine Zunahme der Sozialhilfefälle und -kosten erwartet worden. Dieses Szenario traf in Winterthur nicht ein: Zum zweiten Mal in Folge sanken die Netto-Sozialhilfekosten. Die Sozialhilfequote blieb konstant. Mehrere Effekte führten zu diesem Ergebnis: So hat der vorübergehende Ausbau der vorgelagerten Sozialsysteme (Kurzarbeitsentschädigung, Verlängerung Arbeitslosenleistungen und weitere Corona-Unterstützungsmassnahmen) viele finanzielle Risiken abgedeckt. Ein Anstieg der Sozialhilfezahlen wurde damit zumindest vorläufig verhindert.

Genügend Ressourcen in der Sozialberatung sind zentral

Ein weiterer Grund, der eine dämpfende Wirkung auf die Entwicklung der Sozialhilfezahlen hatte, war die Senkung der Fallbelastung bei den Sozialarbeitenden. Ab Mitte 2018 hatten die Sozialarbeitenden mehr Zeit, um ihre Klientinnen und Klienten zu betreuen. Die Evaluation bis Ende 2019 hatte bereits einen positiven Effekt dieser Falllastsenkung sowohl auf die Ablösungen wie auch auf die Kosten nachweisen können. Die Zahlen von 2020 bestätigen diesen Befund. Dank intensiverer Sozialarbeit konnten 2020 die Einnahmen (z. B. Erwerbseinkommen, Alimente, Sozialversicherungen) gesteigert werden und trotz schwieriger Arbeitsmarktlage erfolgte mehr als ein Drittel aller Ablösungen aus der Sozialhilfe in den Arbeitsmarkt.

Für das laufende Jahr rechnet das Departement Soziales mit einem moderaten Anstieg der Sozialhilfezahlen. Die weitere Entwicklung ist nicht nur von der Wirtschaftsentwicklung beeinflusst, sondern auch von der weiteren Ausgestaltung der Corona-Unterstützungsmassnahmen.

Zahlen und Fakten 2020 zur sozialen Sicherung

Kosten sanken um 2 Millionen Franken
Der Nettoaufwand für individuelle Leistungen in der Armutsbekämpfung betrug 2020 118 Millionen Franken (2019: 120 Millionen Franken). Zur bedarfsabhängigen Existenzsicherung zählen Zusatzleistungen zur AHV/IV, Sozialhilfe, Asylfürsorge und Alimentenbevorschussung.

Sozialhilfe: Weniger Kosten, stabile Quote
Insgesamt 7047 Personen (Vorjahr: 7117) wurden 2020 mindestens einmal von der Sozialhilfe unterstützt. Das entspricht einer Sozialhilfequote von 5,5 Prozent*, gleich wie im Vorjahr. Der Nettoaufwand sank um 2,1 Millionen auf 58,9 Millionen Franken.

Zusatzleistungen: Anstieg gemäss Demografie
Ende 2020 wurden 4900 Personen (Vorjahr: 4830) mit Zusatzleistungen zur AHV oder IV unterstützt. Der Nettoaufwand stieg um 1,3 Millionen auf 52,9 Millionen Franken.

*provisorischer Wert gemäss Bundesamt für Statistik BfS

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