Sozialhilfequote blieb 2018 stabil
Erstmals seit sechs Jahren blieb die Sozialhilfequote 2018 in Winterthur stabil, sie beträgt 5,6 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr ging die Zahl der Neuanmeldungen um rund 9 Prozent zurück. Es konnten im selben Ausmass auch mehr Sozialhilfefälle abgeschlossen werden: Mit 1141 Fallabschlüssen sind das so viele wie noch nie.
Im Verlaufe von 2018 konnten die Sozialen Dienste zusätzliche Sozialarbeitende einstellen und so die Begleitung von Sozialhilfebeziehenden intensivieren. Parallel dazu werden laufend betriebswirtschaftliche und fallbezogene Kennzahlen erhoben, um die Wirkung der zusätzlichen Ressourcen untersuchen zu können. Resultate dieser Erhebungen werden 2021 vorliegen. Positive Entwicklungen in der Sozialhilfe können bereits 2018 festgestellt werden. Der Fallanstieg wurde gebremst und war verhältnismässig geringer als das Bevölkerungswachstum im selben Zeitraum. Daher blieb die Sozialhilfequote stabil bei 5,6 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 9 Prozent mehr Fälle (total 1141) abgeschlossen. Es konnten mehr Personen in den Arbeitsmarkt integriert werden (425; plus 14 %). Die seit mehreren Jahren gute Arbeitsmarktlage dürfte diese Entwicklung begünstigt haben. Auch dank dem erfolgreichen Einfordern von Sozialversicherungsleistungen konnten 300 Fälle abgelöst werden.
Kostenverschiebungen vom Kanton zur Stadt führten zu Mehrkosten
Wie bereits im Vorjahr prognostiziert, stiegen die Nettokosten für die soziale Sicherheit 2018 deutlich an und betrugen insgesamt 121 Millionen Franken (2017: 113 Mio.). Darin enthalten sind die Sozialhilfe mit 62 Millionen, die Zusatzleistungen zur AHV/IV mit 52 Millionen, die Asylfürsorge mit 4 Millionen und die Alimentenbevorschussung mit 3 Millionen. Der Kostenanstieg ist vor allem auf gesetzliche Änderungen im Kanton Zürich zurückzuführen, die zu einer Kostenverschiebung zulasten der Gemeinden führten: so bei den Heimplatzierungen und bei den Integrationsleistungen für vorläufig Aufgenommene mit Mehrkosten für die Stadt Winterthur von je rund 4 Millionen.
Fallzunahme bei den Zusatzleistungen
Bei den Zusatzleistungen zur AHV/IV war 2018 eine Zunahme um 128 Fälle auf 4203 unterstützte Fälle zu verzeichnen. Die Fallzahlen nahmen besonders bei den Seniorinnen und Senioren zu. Ein Anstieg war sowohl bei den Personen in Pflegezentren zu verzeichnen, als auch bei Personen, die zuhause leben. Obwohl der Anteil der Menschen im AHV-Alter an der Gesamtbevölkerung stabil blieb, waren mehr von ihnen auf Unterstützung angewiesen. Mit dem Fallwachstum stiegen auch die Nettokosten um rund 2 Millionen auf 52,3 Millionen Franken. Die Kosten pro Fall veränderten sich nicht.
Zahlen und Fakten zur sozialen SicherungKostenanstiegDer Nettoaufwand für die bedarfsabhängige individuelle Unterstützung betrug 2018 121,3 Millionen Franken (2017: 113,2 Mio. Fr.). Zur bedarfsabhängigen Existenzsicherung zählen Zusatzleistungen zur AHV/IV, Sozialhilfe, Asylfürsorge und Alimentenbevorschussung. Sozialhilfe: Quote blieb stabilDie Sozialhilfequote betrug 5,6 Prozent. Insgesamt 7573 Personen (Vorjahr: 7435) wurden 2018 mindestens einmal von der Sozialhilfe unterstützt. 2018 wurden 1210 neue Fälle (Vorjahr: 1335) in die Sozialhilfe aufgenommen und 1141 Fälle (Vorjahr: 1047) abgeschlossen. Ein Fall kann mehrere Personen umfassen. Die Nettokosten der Sozialhilfe erhöhten sich um 3 Millionen auf 62,3 Millionen Franken. Zusatzleistungen zur AHV/IV: Zunahme bei Seniorinnen und SeniorenEnde 2018 wurden 4203 Winterthurer Haushalte mit Zusatzleistungen zur IV oder AHV unterstützt (2017: 4075 Fälle). Der Anstieg ist hauptsächlich auf die Zunahme bei den Personen im AHV-Alter (plus 105 Fälle) zurückzuführen. Der Nettoaufwand stieg um 2 Millionen auf 52,3 Millionen Franken. |
Weitere Informationen: Bericht «Facts und Trends der sozialen Sicherung 2018», Soziale Dienste der Stadt Winterthur