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Regenbecken Talacker in Betrieb - Genereller Entwässerungsplan 2003 umgesetzt

24.08.2020
Noch vor fünfzig Jahren wurde das Abwasser teilweise ungereinigt in die Oberflächengewässer geleitet und Badeverbote verhinderten die sommerliche Abkühlung in unseren Seen. Damals rückte der Schutz unserer Gewässer in den Fokus. Nach dem forcierten Bau der Kläranlagen wurde der Generelle Entwässerungsplan als grundlegendes Instrument eingeführt. Die daraus resultierenden Massnahmen werden seither schrittweise umgesetzt. Mit der Inbetriebnahme des Regenbecken Talacker sind die Forderungen des Generellen Entwässerungsplans aus dem Jahr 2003 weitestgehend umgesetzt. Der dafür gesetzte Zeitrahmen konnte eingehalten werden.

Noch vor fünfzig Jahren wurde das Abwasser teilweise ungereinigt in die Oberflächengewässer geleitet und Badeverbote verhinderten die sommerliche Abkühlung in unseren Seen. Damals rückte der Schutz unserer Gewässer in den Fokus. Nach dem forcierten Bau der Kläranlagen wurde der Generelle Entwässerungsplan als grundlegendes Instrument eingeführt. Die daraus resultierenden Massnahmen werden seither schrittweise umgesetzt. Mit der Inbetriebnahme des Regenbecken Talacker sind die Forderungen des Generellen Entwässerungsplans aus dem Jahr 2003 weitestgehend umgesetzt. Der dafür gesetzte Zeitrahmen konnte eingehalten werden. 

Die Siedlungsentwässerung der Stadt Winterthur basiert auf dem sogenannten Mischsystem. In 80 % des Stadtgebietes werden das verschmutzte Abwasser und mehr oder weniger sauberes Regenwasser gemeinsam zur Kläranlage geleitet, wo es gereinigt wird. Da die biologische Reinigung auf der Kläranlage bei starken Regenfällen nicht beliebig vervielfacht werden kann, sind Entlastungen nötig, die das Abwasser ins nächste Gewässer leiten. In der Regel führen die Bäche in diesen Fällen ebenfalls viel Wasser, so dass das Abwasser genügend verdünnt wird. Gleichwohl wird angestrebt, die Umweltbelastung zu minimieren, indem das Entwässerungssystem optimal ausgelegt und betrieben wird. Zudem wird mit der konsequenten Förderung der Versickerung dafür gesorgt, dass weniger sauberes Regenwasser ins System gelangt. 

Sechs Regenbecken in der Stadt Winterthur

Zentrale Massnahme war der Bau von vier grossen Regenbecken, so dass heute sechs solcher Bauwerke zur Verfügung stehen – eines für (fast) jeden Stadtkreis. Die Kreise Mattenbach und Altstadt teilen sich das Regenbecken Schützenwiese. Mit der Inbetriebnahme des letzten Beckens Talacker steht ein gesamtes Speichervolumen von 14 000 Kubikmetern zur Verfügung. Die Bauwerke sind dazu da, das Abwasser bei Regenereignissen zu puffern. Falls sie voll sind und überlaufen, werden zumindest die Feststoffe zurückgehalten und können der Abwasserreinigungsanlage zugeführt werden. Einerseits werden so die Gewässer entlastet, andererseits steigt die gesamte Schmutzfracht in der Kläranlage. Aufgrund der neuen Regenbecken gelangen jährlich rund 500 000 m3 zusätzliches Abwasser auf die Kläranlage. Die Zunahme entspricht 2.5 % der Jahresmenge von rund 20 Mio. m3.

Entlastungskonzept und Regenüberläufe

Zur erhöhten Schmutzfracht auf der Kläranlage beigetragen hat auch die Verbesserung des Entlastungskonzeptes mit der Anpassung und Optimierung der übrigen Regenüberläufe. Ziel ist es, die Regenüberläufe möglichst spät zu aktivieren. Durch diese Optimierungen im Entwässerungsnetz konnte die Anzahl der Überlaufereignisse um rund 30 % reduziert werden. Nachdem vor zwanzig Jahren noch mehr als die Hälfte des entlasteten Abwassers über Regenüberläufe direkt in die Gewässer gelangte, werden heute 75 % in einem Regenbecken vorgereinigt.

Fremdwasser

Ein wesentlicher Beitrag zum Gewässerschutz leistet auch die Verminderung des Anteils des sauberen Wassers im Mischsystem. Oberste Priorität hat dabei die konsequente Abtrennung des sogenannten Fremdwassers. Dabei handelt es sich um stetig fliessendes, sauberes Wasser insbesondere aus Bächen und Sickerleitungen. Dieses Fremdwasser wird mit dem häuslichen Abwasser verdünnt und beansprucht die Kläranlage permanent und unnötig. Der Fremdwasseranteil von knapp 50 % konnte massiv reduziert werden und liegt derzeit deutlich unter 30 %, was auch schweizweit einem sehr guten Wert entspricht.

Ausblick

Mit der Inbetriebnahme des Regenbeckens Talacker ist das Entwässerungsnetz zwar weitestgehend gebaut, das bedeutet aber nicht, dass künftig keine Massnahmen mehr nötig wären. Der Generelle Entwässerungsplanung muss ständig nachgeführt und an die neuen Gegebenheiten und Anforderungen angepasst werden. Künftig werden allerdings nicht mehr neue Bauwerke im Fokus stehen, sondern vermehrt deren Bewirtschaftung und der optimale Betrieb. Das in den vergangenen Jahren aufgebaute Prozessleitsystem bietet die Möglichkeiten, die Anlagen zu steuern und zu regulieren.

Da aufgrund der Corona-Situation zur Fertigstellung des   Regenbeckens Talacker kein Tag der offenen Tür stattfinden konnte, wurde ein   virtueller Rundgang realisiert. Auf der interaktiven Panorama-Tour erhalten   Interessierte einen Einblick in das Regenbecken selbst und viele weitere   Informationen zur Siedlungsentwässerung der Stadt Winterthur.

Link zur virtuellen Tour: https://stadt.winterthur.ch/gemeinde/verwaltung/bau/tiefbauamt/formulare/entwaesserung

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