Kopfbereich

Direkter Zugriff

Willkommen in Winterthur.

Hauptnavigation

Potenzial der Wärmeversorgung soll gezielt genutzt werden

03.06.2021
Um die Umstellung auf ökologische Gebäudewärme zu fördern, setzt der Winterthurer Stadtrat auf Vorgehensweisen, die möglichst effizient zum Ziel führen. Bestehende, erneu-erbare Wärmenetze zu verdichten und auszubauen sowie Mikroverbünde zu erstellen – diese Vorgehensweisen stehen dabei im Vordergrund.

Um die Umstellung auf ökologische Gebäudewärme zu fördern, setzt der Winterthurer Stadtrat auf Vorgehensweisen, die möglichst effizient zum Ziel führen. Bestehende, erneuerbare Wärmenetze zu verdichten und auszubauen sowie Mikroverbünde zu erstellen – diese Vorgehensweisen stehen dabei im Vordergrund.

Im Dezember 2020 hat der Grosse Gemeinderat vom Stadtrat einen Ergänzungsbericht zur Beantwortung des Postulats betreffend «Energiewende in Winterthur: Strategie und Vorhaben nach dem Aquifer-Verzicht» verlangt. Der Stadtrat ist sich bewusst, dass die Wärmeversorgung von Gebäuden einer der bedeutendsten Hebel mit Blick auf die Energiewende ist.

Als effizientestes Vorgehen beurteilt der Stadtrat die Verdichtung der bestehenden Fernwärmeversorgung sowie der Quartierwärmeverbünde: Die sechs Winterthurer Wärmeverbünde befinden sich in Gebieten mit dem grössten Energiepotenzial, womit sie auch ein hohes Verdichtungspotenzial haben. Heute versorgen sie rund 4000 Wohn- und Geschäftseinheiten sowie sechzehn öffentliche Gebäude wie zum Beispiel die Schulhäuser Wyden und Sennhof, Kindergärten sowie Altersheime – darunter das Alterszentrum Oberi – mit umweltfreundlicher Wärme. Mit dem Anschluss eigener Liegenschaften an ökologische Wärmenetze nimmt die Stadt Winterthur laufend ihre Vorbildrolle in der Energie- und Klimapolitik wahr.

Als zweite Schiene wird weiterhin der Ausbau bestehender Verbünde oder des Fernwärmenetzes für Gebiete mit hoher Anschlussdichte verfolgt. 2018 ist beispielsweise der private Wärmeverbund Büelhof in den Quartierwärmeverbund Waser integriert worden. Zudem ist zusammen mit dem Kanton eine Lösung gefunden worden, die Kantonsschulen Im Lee und Rychenberg mit Wärme aus der Kehrichtverwertungsanlage (KVA) zu versorgen.

Weitere Projekte für den Ausbau der bestehenden Wärmeversorgung sind in Planung. Der Quartierwärmeverbund Sulzer Stadtmitte soll ebenfalls ausgebaut werden, so dass das bahnhofsnahe Gebiet im Neuwiesenquartier über den Heiligbergstollen mit Wärme aus der KVA versorgt werden kann. Mit der Erneuerung der zweiten Verbrennungslinie in der KVA entsteht durch eine verbesserte Energieausnutzung zudem mehr Wärmepotenzial: Das Gebiet Rudolf-Diesel-Strasse soll ab 2028 mit der zusätzlichen Abwärme aus der bis dann erneuerten Rauchgasreinigungsanlage versorgt werden. Dieses zusätzliche Wärmepotenzial kann darüber hinaus zur Speisung des Quartierwärmeverbunds Waser beitragen. Mittel- bis langfristig wird eine Erweiterung des Wärmeverbunds möglich, und ein grösserer Teil von Winterthur-Seen könnte so versorgt werden.

Für Gebiete, die weniger dicht bebaut sind, sollen geeignete Liegenschaften in sogenannten Mikroverbünden zusammengeschlossen werden. Dabei wird jeweils die effizienteste Wärmelösung für diese Gebäude gesucht, beispielsweise eine gemeinsame Grundwassernutzung mit Wärmepumpenheizung.

Mit diesen drei Schwerpunkten – dem Verdichten, dem Ausbau bestehender ökologischer Wärmenetze sowie mit individuellen Mikroverbünden – sorgt der Stadtrat für ein Angebot an ökologischer Gebäudewärme. Liegenschaftenbesitzende in Winterthur können dieses nutzen oder sich selbst für ein umweltfreundliches Heizsystem entscheiden und damit einen Beitrag an die Energiewende leisten.

Wirtschaftlichkeit von neuen Quartierwärmeverbünden

Die Stadt Winterthur darf zwar Quartierwärmeverbünde bauen und betreiben, diese müssen jedoch wirtschaftlich sein. Genau dies ist der kritische Faktor: Die Wärmenetze werden mit zwei Leitungen geführt (Vor- und Rücklauf des Heizungswassers), was höhere Baukosten verursacht. Hinzu kommt der Bau einer aufwendigen Heizzentrale. Aus diesen Gründen ist die Konkurrenzfähigkeit eines Wärmeverbunds gegenüber einer Öl- oder Gasheizung meist nicht gegeben. Ist die Kundschaft nicht bereit für höherwertige erneuerbare Wärme auch einen höheren Preis zu zahlen und sich an ein Wärmenetz anzuschliessen, ist die Abschreibung der Investitionskosten und das Erreichen der Wirtschaftlichkeit schwierig. Zudem führt die Sanierung der Gebäudehülle bei Bestandesbauten zu weniger Energieabsatz und schmälert die Wirtschaftlichkeit dieser Netze. Dies kann nur durch eine erhöhte Anzahl von Anschlüssen wettgemacht werden.

Die Weisung an den Grossen Gemeinderat: gemeinderat.winterthur.ch

Fusszeile