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Pirminsquelle am Chomberg ist saniert

30.08.2021
Die Quellhöhle des Sankt Pirmins-Brunnens im Wald gegenüber von Neuburg ist diesen Sommer saniert worden. Der Ort ist Teil des Ausstellungsprojekts «Heiliges Winterthur», zum Gedenken an die Reformation vor 500 Jahren. An der Quelle soll sich der Sage nach der Heilige Pirmin niedergelassen haben.

Die Quellhöhle des Sankt Pirmins-Brunnens im Wald gegenüber von Neuburg ist diesen Sommer saniert worden. Der Ort ist Teil des Ausstellungsprojekts «Heiliges Winterthur», zum Gedenken an die Reformation vor 500 Jahren. An der Quelle soll sich der Sage nach der Heilige Pirmin niedergelassen haben.

Der Chomberg, der sich vom Dättnauertal in Richtung Brütten erhebt, versteckt in seinem Wald eine berühmte Quelle. Die Pirminsquelle, auch «Sankt Pirmins-Brunnen» genannt, liegt an der Oberen Holenstrasse im Grosshaldenbuck. Sie wurde erstmals 1667 auf einer Karte erwähnt. Ihre Geschichte soll aber fast tausend Jahre weiter zurückreichen. Damals zog der Wanderbischof Sankt Pirminius oder Heiliger Pirmin durch Europa und gründete mehrere Klöster. Dazu gehörte 724 auch das Kloster Reichenau bei Konstanz. Im Jahr bevor er nach Konstanz ging, soll er sich in der Gegend von Pfungen aufgehalten und als Einsiedler beim «Pirminsbrünnlein» gelebt haben. Ob Pirmin wirklich in dieser Gegend war und ob sein Aufenthaltsort an jener Quelle am Chomberg lag, lässt sich geschichtlich nicht belegen. So gibt es in Pfungen an der Töss ein weiteres «Pirminsbrünnlein». Eine andere Erklärung wäre, dass die Quelle einfach verehrt wurde und darum einen bedeutungsvollen Namen erhielt. 

Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass sie zuverlässig war als Wasserquelle. So versorgte sie Ende des 19. Jahrhunderts während 30 Jahren einen Teil der wachsenden Wülflinger Bevölkerung mit Frischwasser. Danach geriet sie in Vergessenheit bis die Stadt Winterthur die einsturzgefährdete Quellhöhle in den 70er Jahren restaurieren liess. Von da an führte eine Natursteintreppe vom Waldweg zur Quellhöhle und ein Findling aus einer Kiesgrube des Eschenbergwalds mit der Aufschrift «St. Pirmins-Brunnen» erinnerte an die Geschichte der Quelle. 

Diesen Sommer, nach fast 50 Jahren, erhielt die Pirminsquelle auf Initiative des Ausstellungs-Projekts «Heiliges Winterthur» erneut eine Auffrischung. Die Stadt Winterthur erneuerte die Verbauung in der Quellhöhle. Die kaum mehr sichtbare Treppe wurde wieder erstellt und erhielt im steilsten Bereich einen Handlauf. Eine von Erwin Schatzmann im Rahmen von «Heiliges Winterthur» gestaltete Wegmarke mit Infotafel zur Geschichte markiert den Aufgang. Auf einer neu geschaffenen Fläche auf halbem Weg zwischen Quellhöhle und Waldweg wurde zudem ein kleines Podest mit einer Bank erstellt.

Damit wollen die Stadt Winterthur und das Ausstellungsprojekt «Heiliges Winterthur» gemeinsam die Bevölkerung einladen, den geschichtsträchtigen Ort zu besuchen und dort zu verweilen.

Heiliges Winterthur

Das Ausstellungs-Projekt, das eine Brücke zwischen den Konfessionen schlägt, erinnert an neun ehemals sakrale Orte auf dem Stadtgebiet des heutigen Winterthur, die in die Zeit vor der Reformation zurückreichen. Die neun Orte sind das Kloster Beerenberg, das Bruderhaus, die Pirminsquelle, der Heiligberg (Rosengarten), die Mörsburg, der Neumarkt, das St. Georgen (Schulhausplatz), das Kloster Töss und die reformierte Kirche in Veltheim. Während der Ausstellungsdauer von Juni 2019 bis Oktober 2021 stehen vom Winterthurer Künstler Erwin Schatzmann gestaltete Wegkreuze mit ausführlichen Texten bei den Landmarken. Die Ausstellung wird von der Publikation «Heiliges Winterthur» mit historischen Ausführungen zu den Orten begleitet.

 

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