Neue Verkehrsverbindung für wachsenden Stadtteil: Baustart der Querung Grüze
Mit dem offiziellen Spatenstich starten die Hauptarbeiten für die Querung Grüze beim Bahnhof Grüze. Die Überführung für ÖV und Langsamverkehr wird die Sulzerallee mit der St. Gallerstrasse verbinden und damit eine bessere Erschliessung des Quartiers Neuhegi ermöglichen. Durch die Verknüpfung von Bus- und S-Bahn-Linien wird aus dem bisherigen Quartierbahnhof Grüze eine moderne Mobilitätsdrehscheibe. Der Bau der Leonie-Moser-Brücke, die mit einer Länge von rund 400 Metern das längste Brückenbauwerk auf Stadtgebiet sein wird, dauert voraussichtlich drei Jahre.
Die Querung Grüze ist ein zentrales Puzzlestück für die räumliche und wirtschaftliche Entwicklung des Areals Grüze. Am offiziellen Spatenstich unterstrich Stadträtin Christa Meier, Vorsteherin des Departements Bau und Mobilität, die Bedeutung des Bauprojekts für die Stadt Winterthur. Was heute eine Grossbaustelle sei, werde schon bald zum neuen Stadtteil. Stadtrat Stefan Fritschi, Vorsteher des Departements Technische Betriebe, zeigte auf, warum die neue Verbindung für die Weiterentwicklung des Streckennetzes von Stadtbus entscheidend ist. Denn die Leonie-Moser-Brücke ermöglicht direktere Busverbindungen und macht aus dem Bahnhof Grüze eine ÖV-Drehscheibe. Ein urbanes Zentrum benötige einen urbanen ÖV-Hub, sagte Carmen Walker Späh, Regierungsrätin und Volkswirtschaftsdirektorin des Kantons Zürich. Die Querung Grüze und die neue S-Bahn-Station Grüze Nord, für die sich der Kanton im Rahmen des STEP-Ausbauschritts 2035 eingesetzt habe, würden Neuhegi-Grüze beim ÖV in die oberste Liga katapultieren.
Schiffshörner als verbindendes Symbol
Am Spatenstich wurde symbolisch die Industriegeschichte Oberwinterthurs einbezogen, wo früher Schiffsmotoren gebaut worden waren und noch heute ein Forschungsstandort mit Diesel-Versuchsmotor in Betrieb ist: Carmen Walker Späh und Christa Meier läuteten den Start der Bauarbeiten mit dem Hupen von zwei grossen Schiffshörnern ein. Wie Schiffe für die Verbindungen zwischen Ländern und Kontinenten sorgen, werde die neue Brücke einen Bogen zwischen den Stadtteilen Winterthurs schlagen, sagte Christa Meier.
Schon mit der Benennung von vier geplanten Plätzen im Entwicklungsgebiet (Neptun-, Minerva-, Nautilus- und Simplonplatz) im Juni 2023 wurde ein Bezug zum Schiffs- und Motorenbau sowie zur Winterthurer Industrietradition geschaffen. Mit der Namensgebung für die Brücke wurde Leonie Moser (1897–1959) geehrt. Sie war eine Pionierin der Röntgentechnik in der Schweiz und hat sich am Kantonsspital Winterthur für Fortschritte und Ausbildung im Bereich Radiologie engagiert.
Grösstes Brückenbauwerk Winterthurs
Die Vorbereitungsarbeiten für den Bau der Querung Grüze sind bereits Anfang Jahr gestartet. Nun beginnen die Hauptarbeiten. Die Bauzeit für das mit einer Länge von rund 400 Metern grösste Brückenbauwerk auf Stadtgebiet wird voraussichtlich rund drei Jahre dauern. Die Gesamtkosten für das Projekt betragen gemäss aktuellen Prognosen rund 71 Millionen Franken. Diese werden durch den bewilligten und teuerungsbereinigten Kredit abgedeckt und zu 90 Prozent von der Eidgenossenschaft und vom Kanton Zürich getragen. Der Stadt Winterthur entstehen voraussichtlich Nettokosten in Höhe von rund fünf Millionen Franken. Die Winterthurer Stimmbevölkerung hat den entsprechenden Kredit im November 2020 genehmigt.
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