Neue Leistungsvereinbarung für «House of Winterthur»
Die Stadt richtet ihre Zusammenarbeit mit dem Verein House of Winterthur (HoW) neu aus. Zukünftig soll sich der Verein wieder auf seinen ursprünglichen Kernauftrag des integrierten Standortmarketings fokussieren, während die Stadt neu zentrale Aufgaben in der Standortförderung übernimmt. Für die angepasste Leistungsvereinbarung 2026 bis 2029 ist ein Kredit von 3,04 Millionen Franken zu bewilligen. Eine entsprechende Weisung hat der Stadtrat heute dem Parlament übergeben.
Mit der Gründung von House of Winterthur (HoW) im Jahr 2017 verfolgte die Stadt das Ziel, Wirtschaft, Bildung, Kultur und Tourismus unter einem gemeinsamen Dach zu vermarkten. In den letzten Jahren wurde der Aufgabenbereich schrittweise ausgeweitet – auch auf operative Standortförderung. Diese breite Ausrichtung erwies sich mit den verfügbaren Ressourcen jedoch als herausfordernd. Mit der neuen Leistungsvereinbarung soll darum eine klare Rückbesinnung auf den ursprünglichen Kernauftrag erfolgen: Das HoW stärkt die Marke Winterthur, vermarktet die Stadt regional, national und international und schafft Plattformen für Vernetzung, Sichtbarkeit und Innovation.
Neue Leistungen und klare Rollen
Die überarbeitete Leistungsvereinbarung umfasst eine Reihe gezielter Massnahmen: HoW wird die Marke «Winterthur Switzerland» weiter stärken und die Stadt als Wirtschafts-, Bildungs-, Kultur- und Tourismusstandort strategisch vermarkten. Im Bereich Wirtschaft- und Bildungsstandort sollen unter anderem «Hidden Champions» sichtbar gemacht und die Vielfalt der lokalen Unternehmen stärker ins öffentliche Bewusstsein gerückt werden. Eine zentrale Aufgabe von HoW soll zudem die Förderung von Innovation und Wissenstransfer zwischen Wirtschaft, Hochschule, Politik und Verwaltung sein - etwa durch gezielte Vernetzung und massgeschneiderte Veranstaltungsformate. Neu soll HoW auch Startups aktiv unterstützen und sie in ihrer Sichtbarkeit stärken.
Im Bereich Kultur sollen insbesondere auch kleinere, weniger bekannte Angebote vermehrt ins Zentrum gerückt werden. Auch im Bereich Tourismus bleibt HoW aktiv – mit dem Betrieb der «Tourist Information» im Hauptbahnhof und der Entwicklung neuer, innovativer Angebote für Gäste und Besuchende. Parallel dazu übernimmt die Stadt neu die Koordination der Standortförderung sowie operative Aufgaben wie Unternehmensansiedlungen, Bestandespflege oder Flächenvermittlung. Die letzten Jahre haben gezeigt, dass sich die Auslagerung dieser zentralen Tätigkeiten aus der Stadtverwaltung nicht ausbezahlt. Nicht umsonst binden viele Schweizer (Gross)städte diese Bereiche stärker in die öffentliche Verwaltung ein, um eine effektivere Steuerung und Koordination mit anderen Aufgaben in der Standortförderung sicherzustellen. Der Stadtrat ist überzeugt, dass die klare Aufgabentrennung einen effizienteren Einsatz der Ressourcen und eine stärkere Fokussierung auf die jeweiligen Stärken von HoW und Stadt ermöglichen wird.
Beitrag der Stadt wird reduziert
Mit der angestrebten Neuausrichtung wird auch der städtische Betriebsbeitrag entsprechend angepasst. Vorgesehen ist, dass die Stadt Winterthur in der Vertragsperiode von 2026 bis 2029 das HoW mit einem Betriebsbeitrag von 760 000 Franken pro Jahr unterstützt. Im Vergleich zur Leistungsperiode 2022 bis 2025 sind das 100 000 Franken weniger. Diese Reduktion ist damit begründet, dass der Leistungsauftrag von HoW künftig auf das ganzheitliche Stadtmarketing fokussiert ist, während die Stadt ihr Engagement im Bereich der Standortförderung ausbaut – bei gleichbleibenden Ressourcen im Amt für Stadtentwicklung und weiteren an der Standortförderung beteiligten Ämtern. Für die jährlichen Betriebsbeiträge der Stadt zugunsten des Vereins muss ein Kredit von insgesamt 3,04 Millionen Franken bewilligt werden. Der Stadtrat hat dem Parlament die entsprechende Weisung übergeben.